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[Oben angepinnt] Umbau des Preußenstadios hängt Zeitplan hinterher

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preussenfrank 2.0
(@preussenfrank)
Beiträge: 2320
Honorable Member
 

Nur nicht zu viel kritisieren, sonst wird das Amt noch bockig und der Spass dauert noch länger.

110.000 € Gebühr für eine Anfrage über eine Steuer die man selbst erhebt..... tztztz. Und man braucht jetzt schon über ein halbes Jahr um den Sachverhalt zu klären, wohl um zu zeigen dass es nicht so einfach ist und damit die hohen Kosten gerechtfertig sind. Wie unser Kanzler jüngst zum Thema Bürokratieabbau sinngemäß zugab: "Das Empire State Building wurde in knapp 3 Jahren gebaut, in der Zeit haben wir noch nichtmals die Planung beendet" und "In China werden schneller ganze Städte gebaut als bei uns ein Reihenhaus genehmigt wird."

 
Veröffentlicht : 20/03/2024 10:05 am
szenekenna
(@szenekenna)
Beiträge: 697
Honorable Member
 

Einmal zum Essner Stadion: Vergleicht doch mal deren Stadionpläne mit meiner (und Florian Voss )  MSL- ARENA

Zufälle gibt es 😎 

Auf Grund der jetzigen Euphorie, und dem großen Zuspruch ,sollte man vielleicht doch noch einmal überlegen, ob es nicht Sinnvoll wäre eine Erweiterung auf sagen wir 22500 mit einzuplanen. ( Siehe Paderborn ) 

Das Behörden langsam und genau arbeiten finde ich schon okay, handelt es sich hier um Steuergelder.

Und für alle alte Preußen, keine Panik aus der Nummer kommen die GRÜNEN nicht mehr raus. 

Sie haben in 1990 Jahren den ersten Umbau zu nichte gemacht und Bösensell hatten Sie auch die Finger drin.

Und frage an Carsten bzw wer es weiss,  Ist Nieberdingstr. Komplett tot?

Weil 30000 geht nur da wegen Lärmschutz und so.?...

Und ich traue dem P.N. alles zu.

 
Veröffentlicht : 20/03/2024 10:41 am
Standfussballer
(@standfussballer)
Beiträge: 2233
Noble Member
 

Veröffentlicht von: @ich1906

Deutsche Bürokratie nervt... 🙄 

 

Da bin ich bei Dir. Aber ist es in anderen Ländern wirklich so viel besser?

 

"Jede Unterdrückung - sei es Sexismus, Rassismus, Antisemitismus - lebt davon, dass sie für die Nicht-Betroffenen unsichtbar ist." Marina Weisband

 
Veröffentlicht : 20/03/2024 11:02 am
(@ich1906)
Beiträge: 1576
Noble Member
 

Veröffentlicht von: @standfussballer

Veröffentlicht von: @ich1906

Deutsche Bürokratie nervt... 🙄 

 

Da bin ich bei Dir. Aber ist es in anderen Ländern wirklich so viel besser?

 

Gehts schlechter?

 

 
Veröffentlicht : 20/03/2024 11:04 am
Dike77
(@dike77)
Beiträge: 2363
Famed Member
 

Veröffentlicht von: @ich1906

Veröffentlicht von: @standfussballer

Veröffentlicht von: @ich1906

Deutsche Bürokratie nervt... 🙄 

 

Da bin ich bei Dir. Aber ist es in anderen Ländern wirklich so viel besser?

 

Gehts schlechter?

 

 

Oh ja. Dafür muss man aber halt auch mal im Ausland gelebt haben.

Und Chinavergleiche sind polemischer Käse, da wird Leuten dann auch einfach mal das Haus enteignet wenn der Staat Bock hat da was anderes zu bauen. Will das einer hier?

 

 
Veröffentlicht : 20/03/2024 11:10 am
(@guenter-weigand)
Beiträge: 204
Reputable Member
 

Veröffentlicht von: @steinfurterscp06

Veröffentlicht von: @guenter-weigand

Der Zeitplan hinkt also 12 Wochen hinterher.

Und das zum einen , weil die Stadt ein Jahr !!! gebraucht hat um eine Frage zu formulieren und diese dann dem Finanzamt zu stellen ?

Und zum zweiten , weil das Finanzamt es nach nunmehr einem halben Jahr immer noch nicht geschafft hat , diese Frage zu beantworten ? 

Dazu kann ich nur sagen : Respekt ! Das ihr euch traut so etwas öffentlich zuzugeben!

 

Liebe Sesselfurzer, Bürohengste , Amtsschimmel , Gummibaumabstauber und Teeküchensitzer : Wenn es eure knappe und kostbare Zeit erlaubt ,  schaut doch aktuell mal kurz im Stadion vorbei. Dort zeigt die Firma die damit beschäftigt ist den neuen Rasen anzulegen wie es auch gehen kann.

Die Kollegen dort schaffen es nicht nur den Zeitplan einzuhalten ! Sie haben es geschafft fünf Tage rauszuholen damit der Rasen so schnell wie möglich fertig wird !

Auch wenn ihr es bis jetzt noch nicht wusstet , so kann man nämlich auch arbeiten 😉

Man stelle sich nur mal vor , die Angestellten im Technischen Büro dieser Firma würden ein halbes Jahr brauchen um eine fachspezifische Kundenfrage zu beantworten. 

Ich bin mir ziemlich sicher das der Kollege / die Kollegin die so „arbeitet“ , achtkantig rausfliegt. Und das zurecht.

Facharbeitermangel hin oder her ! 

 

 

Nur eine kurze Antwort darauf. Die meisten Anträge auf eine verbindliche Auskunft scheitern im Regelfall schon an den Formalitäten. Es ist eben nicht mal nur so, dass an das Finanzamt eine simple Frage gestellt wird, die es mal eben zu beantworten gilt. 

Damit eine verbindliche Auskunft erteilt werden kann muss eine vollständige Darlegung des Sachverhaltes erfolgen. Dieser Sachverhalt muss dann selbst steuerlich beurteilt werden. Eine solche steuerliche Beurteilung nehmen in der Regel qualifizierte Steuerberater vor. Liegen alle formalrechtlichen Vorraussetzungen vor, prüft das Finanzamt den Antrag und die darin gemachte steuerliche Würdigung. Kommt es am Ende zum gleichen Schluss, wird die verbindliche Auskunft erteilt und das Finanzamt ist dann an diese rechtlich gebunden. 

Es gibt Grundzüge, die sich durch das Umsatzsteuergesetz ziehen. Aber es gibt auch sehr viele Ausnahmen, Fußangeln und andere Fallen, in die man tappen kann. Kleines Beispiel aus dem Alltag ist der Steuersatz, den wir jeden Tag zu spüren bekommen. Mal beträgt er 7%, mal 19%. Gehst du bei Mc Donalds essen wird man gefragt, ob es zum Mitnehmen oder zum hier essen ist. Ist man seine Burger in der Filiale beträgt der Steuersatz 19%, nimmt man sie in einer Tüte mit nach draußen, so sind nur 7% fällig. Trinkst du ein Wasser, so bezahlt man nur 7%, bei einer Softgetränkt oder Kaffe to go 19% Umsatzsteuer. 

Hier geht es um ein umsatzsteuerliches Volumen von 11 Millionen Euro, welches der Bauherr mit einer verbindlichen Zusage des Finanzamtes wieder erstattet bekommen möchte. Eine solche verbindliche Zusage macht man nicht mal so eben im Vorbeigehen. Übrigens kostet sie auch eine Stange Gebühren. Diese Gebühr beläuft sich auf 1% des Steuerbetrages, für den die Anfrage gestellt wird. In Summe heißt das, das Finanzamt kassiert für diese Auskunft 110.000Euro.

 

 

Ich gehe mal davon aus , das bei den Finanzämtern Menschen arbeiten die dafür durch eine Lehre und/oder ein Studium qualifiziert sind.

Genau deswegen sollten sie in der Lage sein auch einen etwas komplizierteren Sachverhalt in einer dafür angemessenen Zeit zu lösen. 
Und Nein , ein halbes Jahr ist definitiv keine angemessene Zeit mehr…

Das muss deutlich schneller gehen. 

 

 
Veröffentlicht : 20/03/2024 11:47 am
SteinfurterSCP06
(@steinfurterscp06)
Beiträge: 2622
Famed Member
 

Ist es wirklich so viel Bürokratie, was hier bemängelt wird? Die Umsatzsteuer ist mit die häufigste Steuerart, die hinterzogen wird. Das liegt an dem treuhänderischen Verfahren, welches das Gesetz so vorsieht. Gerade bei dieser Steuerart kommt es häufig zu sogenannten Karussell Geschäften, wo das Finanzamt immer wieder Vorsteuerbeträge auszahlt. Auch aus diesen Grund ist es heute notwendig, dass der unternehmerische Rechnungssteller seine Steuernummer auf der Rechnung angeben muss. 

Man stelle sich einmal vor die städtische Bäderbetrieb GmbH kassiert die Vorsteuer von 11 Millionen Euro ein und der Bauunternehmer führt diese nicht ordnungsgemäß ab oder verschleiert gewisse Tatbestände. Wir reden hier nicht davon ob ich bei allen verkauften Getränken nur 7% Umsatzsteuer abführe, anstatt den Steuersatz je nach Getränk zu unterscheiden. Wir reden über eine erhebliche Summe, die am Ende wieder in beiden Waagschalen gleich hoch sein muss. 

Damit man im Vorfeld weiß woran man ist, lässt man sich außerhalb der eigentlichen steuerlichen Erklärungen einen Sachverhalt verbindlich vom Finanzamt bescheinigen. Das ist eben nun einmal eine kostenpflichtige Zusatzleistung, die nebenbei auch mal eine Menge an Personal bindet. In dieser Größenordnung entscheidet nicht der Sachbearbeiter alleine. 

Wenn die städtische Bäderbetriebs GmH bei der Umsatzsteuer optieren will, ist sie zusätzlich mindestens weitere fünf Jahre daran gebunden die Mieterträge umsatzsteuerlich zu erklären. Alleine das geplante Mietverfahren mit dem SC Preußen Münster wird schon sehr kompliziert sein. Hier wird mit Sicherheit im Vertrag festgehalten werden müssen, dass die GmbH & Co.KG aA eine Miete mit offen ausgewiesener Umsatzsteuer zahlen muss. Zum einen wird das Mietobjekt Stadion an einen Unternehmer vermietet werden und zum anderen können es wahrscheinlich auch nicht unternehmerische Vereine das Stadion nutzen. 

Auch diese spätere Nutzung spielt eine Rolle mit, wenn es darum geht ob Vorsteuer gezogen werden kann oder nicht. Gerade bei Bauobjekten ist es eben anders, weil es sich um Anlagevermögen und nicht um ein Umlaufvermögen handelt. Somit spielen auch noch bilanzrechtliche Dinge in die Bewertung mit ein. 

 
Veröffentlicht : 20/03/2024 11:53 am
Warendorf-Wemser
(@warendorf-wemser)
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Estimable Member
 

@steinfurterscp06 bist/warst du mal beim Finanzamt?

 
Veröffentlicht : 20/03/2024 12:21 pm
SteinfurterSCP06
(@steinfurterscp06)
Beiträge: 2622
Famed Member
 

Veröffentlicht von: @guenter-weigand

Veröffentlicht von: @steinfurterscp06

Veröffentlicht von: @guenter-weigand

Der Zeitplan hinkt also 12 Wochen hinterher.

Und das zum einen , weil die Stadt ein Jahr !!! gebraucht hat um eine Frage zu formulieren und diese dann dem Finanzamt zu stellen ?

Und zum zweiten , weil das Finanzamt es nach nunmehr einem halben Jahr immer noch nicht geschafft hat , diese Frage zu beantworten ? 

Dazu kann ich nur sagen : Respekt ! Das ihr euch traut so etwas öffentlich zuzugeben!

 

Liebe Sesselfurzer, Bürohengste , Amtsschimmel , Gummibaumabstauber und Teeküchensitzer : Wenn es eure knappe und kostbare Zeit erlaubt ,  schaut doch aktuell mal kurz im Stadion vorbei. Dort zeigt die Firma die damit beschäftigt ist den neuen Rasen anzulegen wie es auch gehen kann.

Die Kollegen dort schaffen es nicht nur den Zeitplan einzuhalten ! Sie haben es geschafft fünf Tage rauszuholen damit der Rasen so schnell wie möglich fertig wird !

Auch wenn ihr es bis jetzt noch nicht wusstet , so kann man nämlich auch arbeiten 😉

Man stelle sich nur mal vor , die Angestellten im Technischen Büro dieser Firma würden ein halbes Jahr brauchen um eine fachspezifische Kundenfrage zu beantworten. 

Ich bin mir ziemlich sicher das der Kollege / die Kollegin die so „arbeitet“ , achtkantig rausfliegt. Und das zurecht.

Facharbeitermangel hin oder her ! 

 

 

Nur eine kurze Antwort darauf. Die meisten Anträge auf eine verbindliche Auskunft scheitern im Regelfall schon an den Formalitäten. Es ist eben nicht mal nur so, dass an das Finanzamt eine simple Frage gestellt wird, die es mal eben zu beantworten gilt. 

Damit eine verbindliche Auskunft erteilt werden kann muss eine vollständige Darlegung des Sachverhaltes erfolgen. Dieser Sachverhalt muss dann selbst steuerlich beurteilt werden. Eine solche steuerliche Beurteilung nehmen in der Regel qualifizierte Steuerberater vor. Liegen alle formalrechtlichen Vorraussetzungen vor, prüft das Finanzamt den Antrag und die darin gemachte steuerliche Würdigung. Kommt es am Ende zum gleichen Schluss, wird die verbindliche Auskunft erteilt und das Finanzamt ist dann an diese rechtlich gebunden. 

Es gibt Grundzüge, die sich durch das Umsatzsteuergesetz ziehen. Aber es gibt auch sehr viele Ausnahmen, Fußangeln und andere Fallen, in die man tappen kann. Kleines Beispiel aus dem Alltag ist der Steuersatz, den wir jeden Tag zu spüren bekommen. Mal beträgt er 7%, mal 19%. Gehst du bei Mc Donalds essen wird man gefragt, ob es zum Mitnehmen oder zum hier essen ist. Ist man seine Burger in der Filiale beträgt der Steuersatz 19%, nimmt man sie in einer Tüte mit nach draußen, so sind nur 7% fällig. Trinkst du ein Wasser, so bezahlt man nur 7%, bei einer Softgetränkt oder Kaffe to go 19% Umsatzsteuer. 

Hier geht es um ein umsatzsteuerliches Volumen von 11 Millionen Euro, welches der Bauherr mit einer verbindlichen Zusage des Finanzamtes wieder erstattet bekommen möchte. Eine solche verbindliche Zusage macht man nicht mal so eben im Vorbeigehen. Übrigens kostet sie auch eine Stange Gebühren. Diese Gebühr beläuft sich auf 1% des Steuerbetrages, für den die Anfrage gestellt wird. In Summe heißt das, das Finanzamt kassiert für diese Auskunft 110.000Euro.

 

 

Ich gehe mal davon aus , das bei den Finanzämtern Menschen arbeiten die dafür durch eine Lehre und/oder ein Studium qualifiziert sind.

Genau deswegen sollten sie in der Lage sein auch einen etwas komplizierteren Sachverhalt in einer dafür angemessenen Zeit zu lösen. 
Und Nein , ein halbes Jahr ist definitiv keine angemessene Zeit mehr…

Das muss deutlich schneller gehen. 

 

Ja die diesen Sachverhalt bearbeiten, haben ein Fachhochschulstudium mit Abschluss als Diplom Finanzwirt hinter sich. Aber sie beurteilen solche Sachverhalte eben auch nicht alleine. Aller Voraussicht nach ist bei dieser Summe und Fallgestaltung auch die Oberfinanzdirektion in Münster mit ihrem Fachreferat im Boot. 

Hinzu kommt noch, dass die Ämter alle unter Personalmangel leiden. Selbst einfache Steuererklärungen dauern deshalb im Einzelfall bis zu sechs Monate. Im westfälischen Landesteil sieht es mit dem Personal noch etwas besser aus, als dieses es der Fall ist im Rheinland und südlichen Ruhrgebiet. Aber selbst hier im Münsterland können die Ausbildungsstellen nicht mehr mit geeigneten Bewerbern besetzt werden, obwohl die Kriterien für eine Bewerbung nach unten gesetz wurden. Das Land stellt rund 1600 Ausbildungsstellen zur Verfügung, die nur den Bestandserhalt sichern sollen. Es werden aber längst nicht mehr alle Stellen besetzt. Und wenn dann noch in einem laufenden Jahrgang von 1000 Auszubildenden 200 in den Sack hauen, dann verschärft das den Personalmangel noch mehr. Von den außerordentlichen Abgängen rede ich erst gar nicht. 

Und wie gesagt, es ist kein einfacher herkömmlicher Sachverhalt, sondern schon eine sehr komplexe Angelegenheit. 

 

 
Veröffentlicht : 20/03/2024 12:27 pm
SteinfurterSCP06
(@steinfurterscp06)
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Veröffentlicht von: @warendorf-wemser

@steinfurterscp06 bist/warst du mal beim Finanzamt?

Noch dabei.

 

 
Veröffentlicht : 20/03/2024 12:28 pm
Standfussballer
(@standfussballer)
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Auch wenn ich nicht alles verstehe, nimmst Du mit Deinen Erläuterungen etwas die Schärfe raus. Danke!

"Jede Unterdrückung - sei es Sexismus, Rassismus, Antisemitismus - lebt davon, dass sie für die Nicht-Betroffenen unsichtbar ist." Marina Weisband

 
Veröffentlicht : 20/03/2024 12:37 pm
Warendorf-Wemser
(@warendorf-wemser)
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Veröffentlicht von: @steinfurterscp06

Veröffentlicht von: @warendorf-wemser

@steinfurterscp06 bist/warst du mal beim Finanzamt?

Noch dabei.

 

Deine Chance, zu glänzen 😉 

 

 
Veröffentlicht : 20/03/2024 12:47 pm
(@guenter-weigand)
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Veröffentlicht von: @steinfurterscp06

Veröffentlicht von: @guenter-weigand

Veröffentlicht von: @steinfurterscp06

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Der Zeitplan hinkt also 12 Wochen hinterher.

Und das zum einen , weil die Stadt ein Jahr !!! gebraucht hat um eine Frage zu formulieren und diese dann dem Finanzamt zu stellen ?

Und zum zweiten , weil das Finanzamt es nach nunmehr einem halben Jahr immer noch nicht geschafft hat , diese Frage zu beantworten ? 

Dazu kann ich nur sagen : Respekt ! Das ihr euch traut so etwas öffentlich zuzugeben!

 

Liebe Sesselfurzer, Bürohengste , Amtsschimmel , Gummibaumabstauber und Teeküchensitzer : Wenn es eure knappe und kostbare Zeit erlaubt ,  schaut doch aktuell mal kurz im Stadion vorbei. Dort zeigt die Firma die damit beschäftigt ist den neuen Rasen anzulegen wie es auch gehen kann.

Die Kollegen dort schaffen es nicht nur den Zeitplan einzuhalten ! Sie haben es geschafft fünf Tage rauszuholen damit der Rasen so schnell wie möglich fertig wird !

Auch wenn ihr es bis jetzt noch nicht wusstet , so kann man nämlich auch arbeiten 😉

Man stelle sich nur mal vor , die Angestellten im Technischen Büro dieser Firma würden ein halbes Jahr brauchen um eine fachspezifische Kundenfrage zu beantworten. 

Ich bin mir ziemlich sicher das der Kollege / die Kollegin die so „arbeitet“ , achtkantig rausfliegt. Und das zurecht.

Facharbeitermangel hin oder her ! 

 

 

Nur eine kurze Antwort darauf. Die meisten Anträge auf eine verbindliche Auskunft scheitern im Regelfall schon an den Formalitäten. Es ist eben nicht mal nur so, dass an das Finanzamt eine simple Frage gestellt wird, die es mal eben zu beantworten gilt. 

Damit eine verbindliche Auskunft erteilt werden kann muss eine vollständige Darlegung des Sachverhaltes erfolgen. Dieser Sachverhalt muss dann selbst steuerlich beurteilt werden. Eine solche steuerliche Beurteilung nehmen in der Regel qualifizierte Steuerberater vor. Liegen alle formalrechtlichen Vorraussetzungen vor, prüft das Finanzamt den Antrag und die darin gemachte steuerliche Würdigung. Kommt es am Ende zum gleichen Schluss, wird die verbindliche Auskunft erteilt und das Finanzamt ist dann an diese rechtlich gebunden. 

Es gibt Grundzüge, die sich durch das Umsatzsteuergesetz ziehen. Aber es gibt auch sehr viele Ausnahmen, Fußangeln und andere Fallen, in die man tappen kann. Kleines Beispiel aus dem Alltag ist der Steuersatz, den wir jeden Tag zu spüren bekommen. Mal beträgt er 7%, mal 19%. Gehst du bei Mc Donalds essen wird man gefragt, ob es zum Mitnehmen oder zum hier essen ist. Ist man seine Burger in der Filiale beträgt der Steuersatz 19%, nimmt man sie in einer Tüte mit nach draußen, so sind nur 7% fällig. Trinkst du ein Wasser, so bezahlt man nur 7%, bei einer Softgetränkt oder Kaffe to go 19% Umsatzsteuer. 

Hier geht es um ein umsatzsteuerliches Volumen von 11 Millionen Euro, welches der Bauherr mit einer verbindlichen Zusage des Finanzamtes wieder erstattet bekommen möchte. Eine solche verbindliche Zusage macht man nicht mal so eben im Vorbeigehen. Übrigens kostet sie auch eine Stange Gebühren. Diese Gebühr beläuft sich auf 1% des Steuerbetrages, für den die Anfrage gestellt wird. In Summe heißt das, das Finanzamt kassiert für diese Auskunft 110.000Euro.

 

 

Ich gehe mal davon aus , das bei den Finanzämtern Menschen arbeiten die dafür durch eine Lehre und/oder ein Studium qualifiziert sind.

Genau deswegen sollten sie in der Lage sein auch einen etwas komplizierteren Sachverhalt in einer dafür angemessenen Zeit zu lösen. 
Und Nein , ein halbes Jahr ist definitiv keine angemessene Zeit mehr…

Das muss deutlich schneller gehen. 

 

Ja die diesen Sachverhalt bearbeiten, haben ein Fachhochschulstudium mit Abschluss als Diplom Finanzwirt hinter sich. Aber sie beurteilen solche Sachverhalte eben auch nicht alleine. Aller Voraussicht nach ist bei dieser Summe und Fallgestaltung auch die Oberfinanzdirektion in Münster mit ihrem Fachreferat im Boot. 

Hinzu kommt noch, dass die Ämter alle unter Personalmangel leiden. Selbst einfache Steuererklärungen dauern deshalb im Einzelfall bis zu sechs Monate. Im westfälischen Landesteil sieht es mit dem Personal noch etwas besser aus, als dieses es der Fall ist im Rheinland und südlichen Ruhrgebiet. Aber selbst hier im Münsterland können die Ausbildungsstellen nicht mehr mit geeigneten Bewerbern besetzt werden, obwohl die Kriterien für eine Bewerbung nach unten gesetz wurden. Das Land stellt rund 1600 Ausbildungsstellen zur Verfügung, die nur den Bestandserhalt sichern sollen. Es werden aber längst nicht mehr alle Stellen besetzt. Und wenn dann noch in einem laufenden Jahrgang von 1000 Auszubildenden 200 in den Sack hauen, dann verschärft das den Personalmangel noch mehr. Von den außerordentlichen Abgängen rede ich erst gar nicht. 

Und wie gesagt, es ist kein einfacher herkömmlicher Sachverhalt, sondern schon eine sehr komplexe Angelegenheit. 

 

 

Das Problem mit dem Personalmangel gibt es auch anderswo.

Nicht nur wir begegnen diesem Problem mit Überstunden .

 

Und meine Frage wurde leider immer noch nicht beantwortet : Wie wurde diese Problematik andernorts gelöst?

Das kann doch keine Münsterspezifische Frage sein , oder?

So eine Konstellation muss es doch auch schon anderswo gegeben haben .

 

 
Veröffentlicht : 20/03/2024 1:24 pm
SteinfurterSCP06
(@steinfurterscp06)
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Famed Member
 

Nun mal so nebenbei, die Beamtinnen und Beamten in NRW haben eine tarifliche wöchentliche Arbeitszeit von 41 Stunden. Viele Kolleginnen und Kollegen machen auch Überstunden. Im Gegensatz zur freien Wirtschaft werden diese aber nicht vergütet. Ich selbst habe teilweise auch bis zu 80 Stunden plus da stehen. 

Ich weiß nicht wie andere das Problem gelöst haben. Woher soll man das auch wissen. Grundsätzlich steht seitens der Finanazverwaltung immer das Steuergeheimnis gemäß § 30 Abgabenordnung (AO) als Schutz des Steuerzahlers davor. Wenn nicht gerade eine strafrechtliche Maßnahme ansteht oder der Steuerzahler selbst seine Belange öffentlich gemacht hat, dann greift immer der § 30 AO ein. 

Natürlich gibt es Präzedenzfälle. Es wird auch sicherlich eine höchstrichterliche Rechtsprechung geben. Aber jeder Steuerfall und jeder Steuerzahler ist erst einmal einzeln zu sehen. Im deutschen Steuerrecht gibt es nun einmal mehrheitlich die Einzelfallentscheidung und die Abschnittsbesteuerung. Zwar gibt es gesetzliche Leitlinien, trotzdem bleibt die Einzelfallentscheidung. 

Gerade in so komplizierten Dingen wie Verträge können sich Konstellationen ergeben, die von diesen Leitlinien abweichen . Die Leitlinie ist immer nur der Grundsatz. Darum kommt es ja zu sovielen Klagen vor den Finanzgerichten und dem Bundesfinanzhof als steuerlich höchstem Gericht. Zudem unterliegt das Steuerrecht einer permanenten Änderung. Die Politik steuert nahezu alle wichtigen Belange über die Steuergesetzgebung. Keine andere Rechtsmaterie in Deutschland wird so oft geändert, wie die Steuergesetze. Was vor einem Jahr noch Gültigkeit hatte, kann im nächsten Jahr schon nicht mehr relevant sein. Selbst erfahrene ausgebildete Beamtinnen und Beamte haben mitunter Schwierigkeiten, da noch den Überblick zu behalten. 

Am Ende geht es um eine steurliche Summe von 11 Millionen Euro. Das sind keine Peanuts. Es ist das Geld der Solidargemeinschaft der Steuerzahler, also das Geld von uns Allen. 

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 1 Monat von SteinfurterSCP06
 
Veröffentlicht : 20/03/2024 2:23 pm
SteinfurterSCP06
(@steinfurterscp06)
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PS: Zum Personalmangel, meine Dienststelle verliert in diesem Jahr sechs ausgebildete Kräfte als außerordentliche Abgänge, die nicht ersetzt werden können. Das sind keine Altersabgänge, sondern Abgänge zu Steuerberatern oder auch anderen Behörden. Gesten hörte ich von einer anderen Dienststelle die sogar 16 junge Kräfte außerordentlich verliert. 

Aufgefangen wird das nur noch durch ein Risikomanagement, damit man halbwegs noch in einem zeitlichen Rahmen die Steurerklärungen bearbeiten kann. Und das ist nur ein Teil der Arbeit. Die Kolleginnen und Kollegen der Grundstücksstelle in meinem Amt mussten mehrere Hundertausend Objekte neu bewerten, weil das vom Bundesverfassungsgericht so geurteilt wurde. Die Quintessenz daraus ist, dass die normale eigentliche Arbeit sich aufgestaut hat und zudem noch mit der Neubewertung tausende von Einsprüchen eingereicht worden sind. 

Mit Auszubildenden sind hier rund 300 Personen beschäftigt. Alleine an Arbeitnehmerveranlagungen zur Einkommensteuer werden rund 65.000 Fälle jedes Jahr bearbeitet. Weitere rund 30.000 Fälle mit gewerblichen, selbständigen oder land- und forstwirtschaftlichen Einkünften kommen da noch hinzu. Dann noch die Umsatzsteuererklärungen, die Gewerbesteuererklärungen, Einnahme-Überschussrechnungen, E-Bilanzen und die Fälle aus dem Firmensteuerrecht. All das wird von den Kollginnen und Kollegen jedes Jahr erledigt. Die Bearbeitung von Einsprüchen, die Beitreibung der erhobenen Steuern, Betriebsprüfungen, Insolvenzen dürfen gerne auch noch genannt werden. 

Und dann soll mal so eben noch ein komplexer Fall mit einer verbindlichen Auskunft rechtlich einwandfrei am Liebsten gestern schon wohlwollend entschieden werden. 

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 1 Monat von SteinfurterSCP06
 
Veröffentlicht : 20/03/2024 2:37 pm
Ich1906 reacted
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