Offener Brief von Georg Krimphove auf FB:
Seit Tagen und Wochen ärgere ich mich maßlos über den DFB und seinen Umgang mit der 3.Liga.
Das habe ich insofern verarbeitet, dass ich dem Präsidenten des DFB, Herrn Fritz Keller einen offenen Brief geschrieben habe, den ich soeben abgeschickt habe und ihn Euch nicht vorenthalten möchte (vorsicht - ist sehr lang )
Teilen ist erwünscht......
Offener Brief an den Präsidenten des DFB, Herr Fritz Keller
Herr
Fritz Keller
DFB-Präsident
Otto-Fleck-Schneise 6
60528 Frankfurt am Main
Sehr geehrter Herr Keller,
diese offenen Zeilen schreibe ich Ihnen in großer Sorge um den – unseren - Fußball (in Verantwortung des DFB), der aus meiner Sicht hauptsächlich durch Funktionäre des DFB, momentan in seiner schlimmsten Krise seit Bestehen des Deutschen Fußball Bundes steckt.
Diesen Brief schreibe ich Ihnen übrigens als Privatperson und großer Freund des Fußballs und ohne vorherige Rücksprache mit Verantwortlichen des SC Preußen Münster.
Bei Ihrer Wahl zum DFB-Präsidenten im vergangenen Jahr war ich sehr hoffnungsvoll, dass mit Ihnen als gestandener und hoch geachteter Unternehmer die Zeiten der Seilschaften und das Herrschen einzelner „Landesfürsten“ bald der Vergangenheit angehören.
Leider sind diese Hoffnungen (bisher) nicht Realität geworden, sondern die „Macht“ einzelner Funktionäre in den Landesverbänden scheint in der Corona-Zeit sogar noch gewachsen zu sein.
Zunächst einmal möchte ich mich aber bei Ihnen vorstellen:
Mein Name ist Georg Krimphove aus Münster, 55 Jahre alt, selbständiger Bäckermeister (ich leite den Betrieb gemeinsam mit meinem Sohn) mit Verantwortung für über 220 Mitarbeiter*innen und war in den Jahren 2005-2016 in verschiedenen Position ( u.a. Ansprechpartner für Fans, Präsident) bei meinem Heimat- und Herzensverein SC Preußen Münster 1906 e.V. ehrenamtlich im Präsidium tätig und hatte daher auch häufig mit dem DFB zu tun.
Schon damals hatte ich oftmals meine Probleme damit, Entscheidungen, die auf höchster DFB-Ebene getroffen wurden, zu verstehen und nachzuvollziehen.
Besonders Maßnahmen, die die Fanszene betrafen und betreffen, haben bei mir häufig Kopfschütteln ausgelöst.
Versprechen wurden nicht gehalten, Absprachen über den Haufen geworfen und der Dialog mit der Fan- und Ultra-Szene häufig halbherzig und unehrlich geführt.
Ich muss mir selbst vorwerfen, mich in dieser Zeit zu selten gegen die Repressalien seitens des DFB gegen Vereine und Fanszene gewehrt zu haben und meine Stimme nicht lauter erhoben zu haben. Dafür kann ich mich bei Teilen der Fanszene heute nur entschuldigen.
Wobei ich auch erwähnen muss, dass sich Teile der Ultra-Szene nicht immer sehr kooperativ verhalten haben und durch ihre Aktionen einen Teil zum Problem beigetragen haben.
In meinem heutigen Schreiben an Sie geht es allerdings um die Fortsetzung des Spielbetriebes in der 3. Liga, die vom DFB ohne Rücksicht auf Verluste vorangetrieben wird.
Die Gesundheit der Spieler und anderer Protagonisten wird fahrlässig und leichtsinnig aufs Spiel gesetzt und die ohnehin meist klammen Kassen der Vereine werden durch Ihre Maßnahmen weiter geleert, ohne eine seriöse Lösung der Gegen-Finanzierung zu präsentieren.
Jetzt können Sie natürlich sagen, dass der SC Preußen momentan auf einem Abstiegsplatz steht und natürlich kein Interesse daran hat, dass die Saison sportlich zu Ende gebracht wird, sondern ihm es lieber wäre, wenn abgebrochen wird und auf Absteiger verzichtet wird.
Diese Argumentation lässt allerdings völlig außer Acht, dass es jetzt schon eine Wettbewerbsverzerrung dadurch besteht, dass einige Vereine sich schon seit Wochen im Mannschaftstraining befinden und andere wiederum - durch gesetzliche Vorgaben im jeweiligen Bundesland - noch gar kein Mannschaftstraining aufnehmen durften, um nur eine Argumentation gegen die Wiederaufnahme des Spielbetriebes in den Raum zu werfen.
Der weitere Verlauf der Saison in der 3.Liga gleicht also mehr einem Lotteriespiel als einem fairen sportlichen Wettbewerb, insbesondere unter dem Aspekt, dass ein Abschluss der Saison bis zum 30.06., und damit dem Ende der Laufzeit vieler Spielerverträge, gar nicht mehr machbar ist.
Wenn ich noch in Verantwortung beim SCP wäre, würde ich ernsthaft überlegen, dieses Theater nicht mitzumachen und freiwillig in die 4. Liga gehen – das Problem ist nur, dass dort wieder der DFB das Sagen hat und die weitere Zukunft des Vereins am seidenen Faden hing.
Hiermit bitte ich Sie und fordere Sie auf:
Machen Sie von Ihrer Richtlinienkompetenz als Präsident des Deutschen Fußball Bundes Gebrauch und bereiten Sie diesem unwürdigen Spiel ein Ende und beenden Sie die Saison -viele unserer Nachbarländer wie Holland, Belgien und Frankreich haben es vorgemacht.
Bereiten Sie – gemeinsam mit den Vereinen – alles für einen Neustart im Spätsommer vor - am sinnvollsten mit 24 Vereinen in der dritten Liga, also Aufsteigern aus den Regionalligen, damit der sportliche Gedanke siegt.
Eine alle Seiten zufriedenstellende und gerechte Lösung wird es in der jetzigen Zeit sowieso nicht geben. Für alle Szenarien gibt es Für und Wider.
So ganz habe ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass beim DFB der gesunde Menschenverstand und die Verantwortung für Spieler und Mitarbeiter*innen der Vereine die Oberhand gewinnt.
Mit sportlichen Grüßen aus Münster
Tja, da scheine ich mit meiner Meinung nicht alleine zu sein. Ob Herr Keller es überhaupt liest?
Das Erphoviertel --- Hier schlägt das Herz des Fußballs!
Tja, da scheine ich mit meiner Meinung nicht alleine zu sein. Ob Herr Keller es überhaupt liest?
Und wenn er es liest, kommt dann auch eine vernünftige Reaktion oder wird wieder mit Drohungen um sich geworfen?
Danke Georg. ?
Tja, da scheine ich mit meiner Meinung nicht alleine zu sein. Ob Herr Keller es überhaupt liest?
Und wenn er es liest, kommt dann auch eine vernünftige Reaktion oder wird wieder mit Drohungen um sich geworfen?
Denke es wird keine Reaktion kommen...
Natürlich wird das Schreiben den Keller nicht wirklich interessieren. Viel wichtiger ist für mich die interne Wirkung eines solchen Briefs. Der ehemalige Präsident stützt den aktuellen Kurs und erklärt, wie viele Schwierigkeiten er in seinen über zehn Jahren als Vorstand mit dem DFB hatte; diesem zu sehr vertraut hat auf Kosten der eigenen Fans. Das ist doch gut zu lesen.
Danke Georg ! ?
Ob es irgendwas bewegt in den Köpfen beim DFB steht natürlich auf nem anderen Blatt.
Wer mit dem Teufel tanzt braucht gute Schuhe !
Natürlich wird das Schreiben den Keller nicht wirklich interessieren. Viel wichtiger ist für mich die interne Wirkung eines solchen Briefs. Der ehemalige Präsident stützt den aktuellen Kurs und erklärt, wie viele Schwierigkeiten er in seinen über zehn Jahren als Vorstand mit dem DFB hatte; diesem zu sehr vertraut hat auf Kosten der eigenen Fans. Das ist doch gut zu lesen.
So sehe ich es auch. Respekt & Dank an Georg!
Wenn man das letzte Interview von DFB-Vize Frymuth gelesen hat, sich die Stellungnahme eines Herr Eilers vom Samstag anhört, dann bleibt der DFB bei seiner spaltenden und unnachgiebigen Art und Weise. Dieses Machtgehabe ist skandalös und nicht das Verhalten der kritischen Vereine. Einer vernünftigen Argumentation war der DFB noch nie aufgeschlossen gegenüber.
Natürlich wird das Schreiben den Keller nicht wirklich interessieren. Viel wichtiger ist für mich die interne Wirkung eines solchen Briefs. Der ehemalige Präsident stützt den aktuellen Kurs und erklärt, wie viele Schwierigkeiten er in seinen über zehn Jahren als Vorstand mit dem DFB hatte; diesem zu sehr vertraut hat auf Kosten der eigenen Fans. Das ist doch gut zu lesen.
So sehe ich es auch. Respekt & Dank an Georg!
Stimme euch zu!
Natürlich wird das Schreiben den Keller nicht wirklich interessieren. Viel wichtiger ist für mich die interne Wirkung eines solchen Briefs. Der ehemalige Präsident stützt den aktuellen Kurs und erklärt, wie viele Schwierigkeiten er in seinen über zehn Jahren als Vorstand mit dem DFB hatte; diesem zu sehr vertraut hat auf Kosten der eigenen Fans. Das ist doch gut zu lesen.
So sehe ich es auch. Respekt & Dank an Georg!
Wenn man das letzte Interview von DFB-Vize Frymuth gelesen hat, sich die Stellungnahme eines Herr Eilers vom Samstag anhört, dann bleibt der DFB bei seiner spaltenden und unnachgiebigen Art und Weise. Dieses Machtgehabe ist skandalös und nicht das Verhalten der kritischen Vereine. Einer vernünftigen Argumentation war der DFB noch nie aufgeschlossen gegenüber.
Mit Briefen an den DFB und nichtssagenden Antwortschreiben kennst du dich ja aus, Steinfurter. ?
Georg Krimphove hat bei Facebook geschrieben, dass er eine Antwort von Herrn Keller erhalten hat:
„Welche -positive- Überraschung am Donnerstag in meinem Postfach.
Der DFB-Präsident Fritz Keller hat mir einen sehr persönlichen Brief geschrieben, in dem er detailliert auf meinen öffentlichen Brief eingeht und seine Sicht der Dinge schildert.
Dabei betont er die wirtschaftliche Notwendigkeit der Saisonfortführung ( u. a. Regressansprüche seitens Sponsoren) und nimmt sich durchaus auch der Kritik am Umgang mit den Fans an.
Ich muss sagen, dass mich der gesamte Brief schon stark beeindruckt hat und mir zeigt, dass Herr Keller ein anderer „Schlag“ Mensch ist, als einige seiner Funktionäre. Ich hoffe, dass sich diese menschliche Art beim DFB in den nächsten Jahren durchsetzt.
Auch wenn ich in einigen Punkten immer noch anderer Ansicht bin, bin ich allerdings von der Art und Weise des Umgangs mit der Kritik angetan.
Die Kritik an einigen Funktionären - gerade an Herrn Koch aus Bayern- halte ich allerdings aufrecht.
Da der Brief sehr persönlich gehalten ist, verzichte ich allerdings bewusst auf eine komplette Veröffentlichung.“
Das Erphoviertel --- Hier schlägt das Herz des Fußballs!
@mattes75 danke das du das hier rein gesetzt hast. So wie es GK schreibt ist der Keller ein anständiger Kerl, es ist aber zu befürchten das er sich gegen all die anderen Funktionäre Koch, Frymuth und Co und deren Seilschaften nicht durchsetzen kann und für die Öffentlichkeit den Grüßonkel macht, während die Anderen im Hintergrund die Strippen ziehen.
Danke mattes für die Info 😉
Wer mit dem Teufel tanzt braucht gute Schuhe !
„Welche -positive- Überraschung am Donnerstag in meinem Postfach.
Der DFB-Präsident Fritz Keller hat mir einen sehr persönlichen Brief geschrieben, in dem er detailliert auf meinen öffentlichen Brief eingeht und seine Sicht der Dinge schildert.
Dabei betont er die wirtschaftliche Notwendigkeit der Saisonfortführung ( u. a. Regressansprüche seitens Sponsoren) und nimmt sich durchaus auch der Kritik am Umgang mit den Fans an.
Ich muss sagen, dass mich der gesamte Brief schon stark beeindruckt hat und mir zeigt, dass Herr Keller ein anderer „Schlag“ Mensch ist, als einige seiner Funktionäre. Ich hoffe, dass sich diese menschliche Art beim DFB in den nächsten Jahren durchsetzt.
Auch wenn ich in einigen Punkten immer noch anderer Ansicht bin, bin ich allerdings von der Art und Weise des Umgangs mit der Kritik angetan.
Die Kritik an einigen Funktionären - gerade an Herrn Koch aus Bayern- halte ich allerdings aufrecht.
Da der Brief sehr persönlich gehalten ist, verzichte ich allerdings bewusst auf eine komplette Veröffentlichung.“
Schade. Gerne würde ich den gesamten Brief lesen 😉
Den von mir hervorgehobenen Satz sollte man ihm, also Keller ;-), allerdings um die Ohren schlagen. Die "wirtschaftliche Notwendigkeit" wird letztendlich auf die Drittligisten ohne Rücksicht auf mögliche finanzielle Schieflagen bis hin zur Insolvenz abgewälzt (abzgl. der "bedingungslosen" 7,5 Millionen Euro natürlich. Haha.).
Den "Schlag" Mensch Keller kenne ich zwar nur aus öffentlichen Auftritten, dort macht er allerdings tatsächlich nicht mehr her als den "netten Grüßonkel". Der Pate sitzt in Bayern.
Wie gesagt, ich kenne keine Details des Briefes, aber auch den Umgang mit den Fans hat er ja im Aktuellen Sportstudio eindrucksvoll bewiesen, als er Katrin Müller-Hohenstein keine einzige Frage zur Umsetzung seiner bei Amtsantritt gegebenen Vorhaben beantworten konnte, gipfelnd in der Aussage zur Förderung der Mädchen- und Frauenquote innerhalb des DFB, sie sollten mal alle fleißig in den Verband eintreten. Das hatte schon pathologische Züge.
Nee, Fritz Keller beeindruckt mich nicht wirklich und ist auf dem Posten des DFB-Präsidenten erneut eine Luftnummer. Wie gesagt, die Alphas sitzen woanders.
Ach so, @Georg, leg den Brief mal nicht zu weit weg und überprüfe in ein oder zwei Jahren den angesprochenen Umgang mit der Kritik. Ich wäre sehr gespannt.
Gruß 😉
