„Wir fahren als Außenseiter nach Ingolstadt“

„Wir fahren als Außenseiter nach Ingolstadt“

25. Oktober 2019 0 Von Carsten Schulte

Vor sechs Tagen hörte sich das beim SC Preußen Münster alles etwas anders an. Da sprach der Trainer fast trotzig davon, dass man dann eben in Ingolstadt gewinnen werde. Und auch Joel Grodowski glaubte, sich die verlorenen Punkte in Bayern wiederholen zu können.

Nun: Unter der Woche kehrte dann etwas Realität zurück. Ein simpler Blick auf die Marktwerte zeigt schon, dass der FC Ingolstadt personell doch etwas „prägnanter“ aufgestellt ist als der SCP.

Das Spiel im Forum

Folgerichtig lautet die Botschaft nun nicht mehr „Wir können über 90 Minuten jeden schlagen“, sondern „Wir können jeden Gegner ärgern.“ So sprach es Trainer Sven Hübscher am Donnerstag.

Am Freitagmittag starten die Preußen von Düsseldorf nach Nürnberg, von dort geht es mit dem Preußenbus die letzten 100 Kilometer nach Ingolstadt. Angesichts des Zeitaufwands mit der Anreise nach Düsseldorf und der üblichen Warterei am Airport… hätte der SCP sich auch gleich in den Bus setzen können, aber geschenkt. Zurück geht es in jedem Fall per Bus.

Also: „Ganz klarer Favorit ist der FC Ingolstadt“, so die Aussage von Sven Hübscher vor der Partie. Der Tabellenfünfte spielt zwar, gemessen an den eigenen Erwartungen, bisher nicht die perfekte Saison, gehört aber fraglos zu den Spitzenteams der Liga. Gegen die sah der SCP auswärts zuletzt phasenweise ordentlich aus, was die Unentschieden in Halle und Unterhaching belegen. Aber ein Gesetz ist das natürlich nicht. „Ingolstadt hat schon mehr den Druck, denn sie wollen und müssen aufsteigen“, glaubt der Preußentrainer. Das hat ein bisschen was von dem alten Fußballer-Spiel „Wer hat den größten Druck?“. Aber die Tabelle und auch der Etat sprechen ja auch eine deutliche Sprache.

Was holt der SC Preußen Münster beim FC Ingolstadt?

  • Nix. Gar nix. (56%, 162 Votes)
  • Auswärtssieg! (24%, 70 Votes)
  • Einen Punkt (19%, 56 Votes)

Anzahl der Stimmen: 288



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„Ärgern“ will der SCP die Ingolstädter also. Die Gastgeber bieten sich dafür eigentlich auch an, denn der letzte Heimsieg datiert schon vom 2. August… damals 3:0 gegen Würzburg. Seitdem verlor der FCI zuhause im Pokal gegen Nürnberg und Mitte September gegen Halle. Gegen Unterhaching, Rostock und zuletzt Kellerkind Chemnitz reichte es stets nur zu Unentschieden. Warum also nicht?

Und wie heißt es bei Trainer immer so schön? „Wenn man auf Augenhöhe nicht mithalten kann, dann kann man den Gegner wenigstens aufs eigene Niveau runterziehen.“ Das klingt vielleicht etwas arg schlecht, aber mit energischer Zweikampfarbeit und unablässigem Anlaufen kann der SCP den Ingolstädtern vielleicht mal etwas den Nerv rauben.

Das würde voraussetzen, dass die Preußen allerdings ihre eigenen Fehlerquellen in den Griff bekommen und idealerweise nicht wieder mit 0:2 in Rückstand geraten …

Übers Training

„Unser Weg führt über das Training“, so Hübscher dazu. „Dort müssen wir besser werden, uns die richtige Einstellung holen.“ Das klinge zwar furchtbar langweilig, aber es sei nun einmal wichtig, die Leistung aus dem Training „zu 100 Prozent ins Spiel“ zu bringen. „Ich kann nicht versprechen, dass das schon in Ingolstadt wirkt“, so Hübscher. „Aber ich habe den Spielern versprochen, dass es sich irgendwann bemerkbar macht.“ Und ganz ehrlich: Es gibt ja auch schlichtweg keine Alternative.

Gut, dass der Trainer beim Gegner auch Angriffspunkte ausgemacht hat. „Die Einzelspieler bringen natürlich Qualität mit. Aber sie haben auch ein Problem mit dem Gestalten von Spielen.“ Dieses Problem, sofern es korrekt erkannt ist, könnte tatsächlich auch durch die durchwachsene Heimbilanz bestätigt werden. Denn im eigenen Stadion will und muss der FCI ja selbst die Initiative übernehmen, anders als auswärts, wo Ingolstadt mehr Punkte als daheim holte.

Dass der SCP angeschlagen nach Ingolstadt reist, liegt allerdings auch auf der Hand. „Die Leichtigkeit ist derzeit etwas weg“, so Hübschers Einschätzung. Die immer wiederkehrenden Rückschläge zerren an den Nerven. Da kann man sich noch so motivieren und konzentriert ins Spiel gehen – fällt ein Gegentor, geht die Düse. Das ist nur durch schiere Willenskraft zu ändern, dafür braucht es die Typen auf dem Feld.

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