Dennis Grote darf RW Essen nicht verlassen – aber auch nicht mehr spielen

Dennis Grote darf RW Essen nicht verlassen – aber auch nicht mehr spielen

2. Januar 2022 5 Von Carsten Schulte

Am Tag vor dem Trainingsauftakt des SC Preußen Münster nach der kurzen Winterpause gibt es etwas Neues in der Personalie Dennis Grote. RW Essen hat seine Entscheidung gefällt und sie fällt für Grote denkbar schlecht aus.

Foto: Dennis Grote im Zweikampf mit Benedikt Zahn Ende 2020 (Foto: Sanders)

Im Dezember hatte diese Geschichte für viel Aufruhr gesorgt. Eine Offerte von Preußen Münster habe Dennis Grote erreicht. Ob er im Winter zum SCP kommen wolle, eine Anschlussverwendung bei den Adlern nach Ende der sportlichen Laufbahn inklusive.

Grote war nicht abgeneigt, fragte bei seinem Klub nach. Die Sache kam ans Licht, Essen reagierte deutlich genervt – und in einer Art, die eine Wiedereingliederung ins Team des Tabellenführers schwierig erscheinen ließ. Eine Bestätigung folgte am Sonntag. Und von einer Versachlichung der Debatte war da nichts zu spüren. Im Gegenteil: Nein, man werde Dennis Grote unter keinen Umständen nach Münster ziehen lassen. Und nein, bei RWE werde er auch nicht mehr spielen.

Man habe sich „in aller Ausführlichkeit“ mit der Frage beschäftigt, teilt RWE mit. „Nach entsprechender Würdigung aller relevanten Entscheidungs-Kriterien wird die Freistellung von Dennis Grote vom Trainings- und Spielbetrieb der ersten Mannschaft bis auf weiteres Bestand haben. Ebenfalls bleibt es dabei, dass RWE unter keinen Umständen die Zustimmung zu einem Wechsel des Spielers zu einem direkten Mitbewerber in der anstehenden Winter-Transferperiode erteilen wird.“

Der 35-Jährige sitzt nun – anstatt mit RWE (oder mit Münster) um den Aufstieg zu spielen, beschäftigungslos am Rande und damit zwischen allen Stühlen. Aus Sicht des Spielers dürfte das ziemlich ungerecht sein, denn sich lediglich mit einer Anfrage zu beschäftigen, sollte trotz aller Rivalität und angesichts von Grotes Karrierestand nicht tabu sein.

„Extrem belastet“

Bei RWE führte Sportdirektor Jörn Nowak weiter aus: „Dieser Sachverhalt hat uns von der ersten Sekunde an extrem belastet, insbesondere auch deshalb, weil wir immer wieder betont haben, wie wichtig uns der interne Zusammenhalt und die maximale Fokussierung aller auf unser gemeinsames Ziel ist. Dennis Grote war in den vergangenen zweieinhalb Jahren unbestritten ein wichtiger Eckpfeiler unserer Mannschaft. Dennoch mussten wir unter Abwägung der vielen relevanten Bewertungsaspekte eine Entscheidung zum Wohle von Rot-Weiss Essen treffen. Das haben wir in den letzten Tagen nochmals ausführlich, sorgfältig und unter Einbeziehung verschiedener Entscheidungsträger des Vereins getan und sind zu dem im Übrigen einstimmigen Beschluss gekommen, dass sowohl die Freistellung als auch die kategorische Absage eines Wechsels von Dennis Grote zu einem unserer sportlich relevanten Mitbewerber weiterhin Bestand haben werden. Aus einer Gesamtverantwortung unseres Vereins gegenüber ist diese Entscheidung alternativlos.“

Grotes Einsatz beim 1:0 gegen Rödinghausen war sein letztes Spiel, sowohl für RWE wie vermutlich auch in der laufenden Saison. Die beiden letzten Spiele des Kalenderjahres 2021 hatte er wegen eines angeblichen Magen-Darm-Infekts verpasst, da wusste RW Essen schon Bescheid. Insgesamt 71 Spiele hatte Grote seit 2019 für Essen gemacht. 94 waren es zwischen 2011 und 2014 für Münster. Wahrscheinlich, dass auch hier vorerst kein weiteres dazu kommt.