William Moeller: „Pure Freude“

William Moeller: „Pure Freude“

16. Dezember 2020 1 Von Carsten Schulte

William Moeller war beim SC Preußen so etwas wie der Bonus-Transfer. Der 22 Jahre Däne kam in letzter Sekunde zum SCP und wurde direkt aus dem Fokus geholt. Kein Wunder: Ein Jahr lang war der Stürmer ohne Spielpraxis, der Job in Münster war so etwas wie ein Neustart oder letzter Versuch. Am Mittwochabend setzte Moeller sein Ausrufezeichen.

Nach 85 Minuten sah sich Moeller im Aachener Strafraum überwältigend frei. Und der junge Stürmer blieb ruhig, schon den Ball ins Tor, das 1:0, der Siegtreffer.

Wieviel ihm das Tor bedeutete, wurde sofort deutlich. Moeller schrie alles raus, ballte die Fäuste. Das war „pure Freude“, wie er nach dem Spiel verriet. „Es war toll, das Siegtor zu schießen“, gab er unumwunden zu. „Mein erstes Tor nach dem Comeback.“

Wann er seinen letzten Treffer erzielt hat? Moeller zuckte mit den Schultern. „Ich weiß das gar nicht mehr.“ Nun: Dem Mann kann geholfen werden. Es war am 9. November beim 3:2 gegen Dalum IF, ein Elfmeter nach 7 Minuten. Dann schien es, als würde die Karriere schon früh beendet sein. Der Wechsel nach Münster war ein letzter Versuch, es im (Semi-)Profifußball zu schaffen.

Voller Einsatz: William Moeller.

In Münster musste Moeller lange warten. Da war doch noch reichlich Nachholbedarf. „Ich weiß gar nicht, wo ich stehe“, so Moeller am Mittwochabend. „Ich weiß nur, es sind noch nicht 100 Prozent.“ Das kann auch kaum besser sein. Ganze drei Einsätze gab es bisher, keiner länger als 20 Minuten. „Ich spüre aber, dass es in die richtige Richtung geht, die Entwicklung ist zu sehen.“

Dass er als Stürmer zuletzt stellvertretend im Blickpunkt stand, lag auf der Hand. Nur ein Tor in vier Spielen, insgesamt überhaupt erst 27 Treffer: Das ist arg wenig. „Ach, wir haben schon gute Stürmer, da ist schon Qualität“, so Moeller. Man müsse sich keine Sorgen machen. Freundliche Worte vom Dänen, obschon die Offensive ja durchaus ein Dauerthema ist. Bei seiner Einwechslung gab es eine klare Ansage vom Trainer: Rein in die Mitte, in die „Box“ und dort lauern auf Abschlüsse. Zwei Kopfballchancen hatte Moeller. „Eine hätte ich besser machen können, die andere war schwierig.“ Am Ende war es ein simpler Flachschuss, der für pure Freude sorgte. „So viele Emotionen“, grinste der Stürmer.

Und gibt es nun dänisches Bier für den ersten Treffer? Moeller lacht: „Maybe.“

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