„Preußenfans noch sauer?“

Am Sonntag dann: Der SC Preußen Münster kehrt nach Wiedenbrück zurück, wo vor wenigen Monaten, eher Wochen, der Aufstiegstraum verpuffte. Vor dem Spiel mühte sich der gesamte SCP, diese Vorgeschichte beiseite zu schieben. In Wiedenbrück glaubt zumindest ein Vorstandsmitglied, dass die Preußenfans noch sauer auf den SCW sein könnten.

In der „Neuen Westfälischen“ (NW) geht es im Vorbericht natürlich um diese besondere Komponente der Partie zwischen dem SC Wiedenbrück und Preußen Münster. Beide Klubs hatten in der Vergangenheit nur wenig Berührungspunkte, vor 15 Jahren gab es nach dem Preußen-Abstieg aus der Regionalliga Nord zwei Oberliga-Spiele, in Münsters Aufstiegssaison 2010/2011 zwei Spiele, jetzt erneut. Ein paar Verbandspokalspiele, ein paar Testspiele – dass Münster und Wiedenbrück eine besondere Beziehung pflegten, kann man nicht sagen. Einzig die regionale Nähe ist vielleicht heranzuziehen, um etwas zu konstruieren.

Und nun also das: Als Risikospiel sei die Partie nicht eingestuft, heißt es im Bericht. Dennoch behandelt der SCW das Spiel mit besonderer Vorsicht – Kartenbeschränkungen und ein defensiver Vorverkauf inklusive. Ein bisschen wird wohl doch an der Legende gestrickt, der SCP und sein Anhang hätten gerade mit Wiedenbrück ein Hühnchen zu rupfen. Brisanz auf den Tribünen? „Ein bisschen schon“, glaubt daher Vorstandsmitglied Dominic Jansen in der „NW“. „Ein paar Fans könnten noch sauer sein.“

Das Szenario steht also. Wütende Preußenfans stürmen das kleine Stadion in Wiedenbrück. „Die Hütte wird voll“, beschreibt die „NW“. Ob das nun wirklich der Fall sein wird? Die Ausgangslage wäre ja gut. Beide Klubs gewannen ihre Auftaktspiele, es ist für Wiedenbrück das erste Heimspiel der Saison, der Wetterbericht stimmt, ein Aufstiegsfavorit kommt. Aber dass die Fans des SCP irgendeinen Groll gegen Wiedenbrück hegen, dürfte eher unwahrscheinlich sein. Sicher: Wiedenbrück steht symbolisch für das Scheitern im Aufstiegskampf, aber am Ende hatte es der SCP selbst vergeigt, nicht Wiedenbrück. Um hier eine echte Drohkulisse aufzubauen, wäre doch etwas mehr nötig. Anders gesagt: An der Rietberger Straße sollte man nicht so viel Augenmerk auf das vorletzte Saisonspiel der vergangenen Saison richten.

Sportlich wird es allemal interessanter. Ob der SCP in diesem Jahr besser antritt gegen Teams wie Wiedenbrück? Das ist die Frage.

Reifeprüfung in Wiedenbrück?

SCW-Trainer Daniel Brinkmann stapelt jedenfalls nicht tief. „Wir haben zwar schon oft einen Großen geärgert aber nie gewonnen. Jetzt wollen wir auch mal einen von ihnen schlagen“, so Brinkmann in der „NW“. Dafür kann der Trainer diesmal personell aus dem Vollen schöpfen. Ex-Preuße Benedikt Zahn ist einsatzbereit, gilt in Wiedenbrück als Vorbild. „Er leitet die Mannschaft und hat unsere Spielidee gut verinnerlicht“, so Brinkmann. Dazu kommen Niklas Szeleschus nach abgelaufener Rotsperre, Neuzugang Phillip Aboayge (mit Tor in Düsseldorf), Manfredas Ruzgis oder Bahattin Karahan.

Das alles soll dabei helfen, drei Punkte in Wiedenbrück zu halten. Die „NW“ wertet: „Die Qualität beim SC Wiedenbrück ist also durchaus vorhanden, um dem großen Favoriten aus Münster nicht nur mit harter Defensivarbeit in Schach zu halten.“

Dass die Partie in Wiedenbrück durchaus mehr Aufmerksamkeit genießt als andere Partien, bestätigt auch ein Blick in „Die Glocke„. Dort ist vom „Spiel des Jahres“ für Wiedenbrück die Rede. „Preußen Münster zum Heimdebüt. Mehr geht kaum“, heißt es dort.

Für den SCP lockt indes bei einem Sieg die Tabellenführung – wenn nicht Düren, Oberhausen oder Schalke II Kantersiege einfahren.

Spiele am 2. Spieltag
1. FC Bocholt	1:2 (0:0)	Fortuna Düsseldorf II
RW Ahlen	1:1 (0:1)	Fortuna Köln
1. FC Köln II	31.07, 14.00	FC Schalke 04 II
Borussia Mönchengladbach II	31.07, 14.00	RW Oberhausen
Alemannia Aachen	31.07, 14.00	1. FC Düren
SC Wiedenbrück	31.07, 14.00	SC Preußen Münster
SG Wattenscheid 09	31.07, 14.00	Wuppertaler SV
SV Straelen	10.08, 19.30	1. FC Kaan-Marienborn
SV Lippstadt 08	10.08, 19.30	SV Rödinghausen

2. Spieltag
	Mannschaft	Sp.	Tore	Diff.	Punkte
1	RW Ahlen	2	3:2	1	4
2	SV Rödinghausen	1	5:0	5	3
3	SC Preußen Münster	1	4:1	3	3
4	1. FC Düren	1	3:1	2	3
5	1. FC Kaan-Marienborn	1	2:1	1	3
6	SC Wiedenbrück	1	2:1	1	3
7	RW Oberhausen	1	2:1	1	3
8	SV Lippstadt 08	1	1:0	1	3
9	FC Schalke 04 II	1	1:0	1	3
10	Fortuna Düsseldorf II	2	3:3	0	3
11	Fortuna Köln	2	1:2	-1	1
12	Wuppertaler SV	1	1:2	-1	0
13	Borussia Mönchengladbach II	1	1:2	-1	0
14	Alemannia Aachen	1	1:2	-1	0
15	SV Straelen	1	0:1	-1	0
16	1. FC Bocholt	2	2:5	-3	0
17	SG Wattenscheid 09	1	1:4	-3	0
18	1. FC Köln II	1	0:5	-5	0