Preußen Münster will Chaos-Merchandise endlich in den Griff bekommen

Preußen Münster will Chaos-Merchandise endlich in den Griff bekommen

21. September 2023 1 Von Carsten Schulte

Wenig läuft gut im Preußen-Merchandise. Der potenziell so einnahmerelevante Bereich lahmt beim SC Preußen Münster seit mehreren Jahren. Eklatant. Ständige Positionswechsel in der Leitung der Abteilung halfen dabei nicht, zuletzt warf Steven Wulff das Handtuch. Das Sortiment litt und leidet spürbar, in diesem Segment stand der SCP zuletzt eher auf Oberliga-Niveau da.

Das Problem ist nicht neu und begleitet den SC Preußen schon mehrere Jahre. Dabei wäre nicht auszudenken gewesen, was im Frühsommer nach dem Aufstieg alles zu machen gewesen wäre. Wenn denn … nun ja … der SCP ein funktionsfähiges Merchandise angeboten hätte. Stattdessen lieferte der Online-Shop ein trübsinniges Portfolio mit 0815-Produkten und davon auch nur wenige. Selbst das Premium- und Massenprodukt Trikot war immer nur kurz mal verfügbar, dann wieder ausverkauft. Derzeit ist wieder einmal nichts zu haben. Kein Trikot, kein aktuelles T-Shirt, nichts. Nicht einmal ein Dutzend aktueller Produkte bietet der Klub derzeit an, im Sale gibt es Reste, dazu versteigert der SCP u.a. ein „matchprepared“ Trikot von Dominik Klann, was immer das sein soll.

Apropos: Bis heute existiert nicht einmal das offizielle Auswärtstrikot. Wobei, immerhin, diese Lücke offenbar in Kürze geschlossen wird.

Dass zwischendurch auch mal der Fanshop am Stadion gleich vollständig geschlossen blieb, war dann auch keine Überraschung mehr. Zuletzt hatten entnervte Fans über Lieferzeiten jenseits von Gut und Böse berichtet. Natürlich war das auch alles Folge des personell notorisch unterbesetzten Klubs, der im Tagesgeschäft am Anschlag (und darüber hinaus) belastet ist.

Die gute Nachricht: Dem SCP ist das Problem natürlich bewusst. Auch nicht erst seit gestern. Tatsächlich läuft seit einiger Zeit im Hintergrund das Projekt „Neuausrichtung“. Das wird nicht sofort gelingen, versteht sich. Aber bald. „Mit dem Thema Merchandising verbinden Preußenfans zuletzt wenig Positives. Das wollen wir natürlich ändern“, gibt Geschäftsführer Ole Kittner zu.

Im ersten Schritt griff der SCP zu Sofortmaßnahmen. Das münsterische Unternehmen Online-Profession sprang wieder ein, also jenes, das auch den gesamten Webauftritt des SCP vor einigen Jahren neu gestaltet hat. Die Agentur sorgte dafür, dass der Shop wenigstens technisch wieder funktioniert. Das gilt leider nicht für die vorhandenen Nutzerdaten: Weil Passwörter und Account-Daten nicht übertragen werden konnten, ist eine Neuregistrierung notwendig.

Um die Bestellungen dann auch zeitnah zu bedienen, hat sich der SCP einen Kooperationspartner gesucht. Die Alexianer Werkstätten erledigen das jetzt über ihr Logistikzentrum an der Anton-Bruchausen-Straße in Kinderhaus. Das umfasse die Annahme der Bestellung, die Verarbeitung sowie die Versendung der Pakete – die Alexianer kennten sich damit aus und würden die Bestellungen „mit viel Herzblut“ bearbeiten, heißt es ironiefrei beim SCP …

In eigener Sache: Noch sind im Shop in den Münster Arkaden Exemplare des Aufstiegsmagazins erhältlich. Das 96 Seiten starke Magazin kostet 12 Euro und enthält viele Bilder, Interviews und Zahlen rund um die Aufstiegssaison.

Das Zusammenspiel der drei Bausteine soll eine spür- und sichtbare Verbesserung für alle Preußenfans bringen, schreibt der Klub. In diesem Zuge werde das Merchandise-Team auch eine neue Abteilungsleitung erhalten. Ab Oktober sei diese Stelle, die der SCP zuletzt auf breiter Fläche ausgeschrieben hatte, wieder besetzt. Wer es wird? Teil der SCP (noch) nicht mit.

Achja: Und auch das arg schmale Angebot soll dann wieder ausgeweitet werden. „Neben der Versandabwicklung werden wir auch gemeinsam kreativ und selbst produzierte Fanartikel anbieten“, kündigt Ole Kittner an.

Neuer Shop in der Innenstadt geplant

Ein wichtiger Baustein ist dies: Perspektivisch werden der Fanshop am Stadion wie auch der Shop in den Münster Arkaden geschlossen. Stattdessen will der SCP seine beiden Shops an einem neuen und vor allem größeren Standort in Münsters Innenstadt bündeln.

Erst im November 2017 war der Shop in den Arkaden eröffnet werden, zunächst als Experiment zu günstigen Konditionen, seitdem aber fortbetrieben. Lagerflächen stehen dort nicht zur Verfügung, viel Platz ist auch nicht.

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