Hoffmeier, Teklab, Remberg, Akono, Dadashov: Was machen die Ex-Preußen aktuell?

Hoffmeier, Teklab, Remberg, Akono, Dadashov: Was machen die Ex-Preußen aktuell?

18. September 2023 3 Von Carsten Schulte

Es ist wieder einmal Zeit für einen kleinen Rundumblick. Was machen die Ex-Preußen so? Wir werfen einen (unvollständigen) Blick auf die 3 Profiligen und die 5 Regionalliga-Staffeln. Und für ein paar ehemalige Spieler auch einen Blick über den Tellerrand hinaus. Wo sind sie gerade?

Ausland

Henok Teklab spielt bekanntlich mittlerweile in der 1. belgischen Liga, der Jupiler Pro League, bei Union Saint Gilloise. Dort kommt er bisher auf einen Einsatz in der Europa-League-Qualifikation (beim 1:0 gegen den FC Lugano) und auf 3 Kurzeinsätze in der Liga. Den Saisonanfang verpasste er mit einer Muskelverletzung und fehlte 3 Spiele, kam dann jeweils für wenige Minuten gegen Mechelen, Antwerpen und Genk zum Einsatz. So richtig läuft es noch nicht für den Preußen-Dribbler.

Bundesliga

Der frühere Preußen-Profi Pellegrino Matarazzo ist nach seinem Trainerjob in Stuttgart mittlerweile Trainer bei der TSG Hoffenheim und gewann mit seinem Team am Samstag mit 3:1 in Köln.

2. Bundesliga

Die beiden Ex-Preußen Marcel Hoffmeier und Adriano Grimaldi kamen beim 2:1-Sieg des SC Paderborn gegen Wiesbaden zum Einsatz. Hoffmeier ist seit seinem Wechsel aus Münster hin nach Paderborn Stammkraft und stand auch in dieser Saison in allen 6 Spielen in der Startelf. Grimaldi dagegen kommt (auch verletzungsbedingt) bisher nur auf 4 Einwechslungen (kein Tor).

Philip Heise spielt unverändert beim Karlsruher SC, stand dort beim 1:1 gegen Kaiserslautern in der Startelf. Zwischen 2011 und 2013 spielte er bekanntlich beim SCP, setzte sich dort aber nie nachhaltig durch, ehe er es über Heidenheim sogar in die Bundesliga (Stuttgart) schaffte. Beim KSC fehlte er in dieser Saison nur einmal krank, stand sonst immer in der Startelf.

Beim Gegner Kaiserslautern stand ebenfalls in der Startelf Julian Niehues – der Münsteraner (22 Jahre) wechselte 2018 aus der Preußen-U17 nach Gladbach und spielt seit 2021 beim FCK. Er kam in dieser Saison als Stammspieler in jedem Spiel zum Einsatz.

Alexander Rossipal, 2019 mal aus Sandhausen zum SCP verliehen, verließ den SCP nach dem Abstieg aus der 3. Liga, spielt seit Sommer in Rostock. Dort gehörte er am Samstag zur Startelf, die mit 1:3 gegen Fortuna Düsseldorf verlor. Rossipal hat bisher alle 6 Saisonspiele über die volle Distanz absolviert.

In Elversberg spielt noch immer der Ex-Preuße Luca Schnellbacher (und natürlich ist auch der frühere Preußen-Trainer Horst Steffen dort noch aktiv). Am Samstag gelang Elversberg der Coup: 2:1 gegen den HSV. Und das 2:0 ging auf die Kappe des Ex-Preußen Schnellbacher, der auch in der Startelf stand. Seit 2020 spielt der heute 29-Jährige in Elversberg – der Treffer gegen den HSV war sein erstes Saisontor. Stammkraft ist er aktuell nicht.

Beim Braunschweiger 0:3 in Berlin fehlte Ex-Preuße Danilo Wiebe, der seit 2019 in Braunschweig spielt. Wiebe saß ohne Einsatz auf der Bank. In der laufenden Saison kommt er auf 4 Spiele (3-mal in der Startelf). Beim 1:2 in Magdeburg stand er nicht im Kader. So ganz nach Wunsch verläuft die Saison für ihn bisher nicht.

Nicolai Remberg wechselte vor der Saison bekanntlich nach Kiel. So richtig zum Zug kam er bisher nicht, auch wenn er in fast allen Spielen immerhin eingewechselt wurde. Nur beim 2:1 gegen Fürth saß er ohne Einsatz nur auf der Bank, beim 1:5 auf St. Pauli kam er nach 67 Minuten ins Spiel. Es war sein bisher längster Einsatz im Kieler Dress.

3. Liga

Ex-Preußen Sebastian Mai, (nicht) nur beim SCP als eisenharter Abwehrspieler bekannt, ist längst auch als Angreifer gefragt. So wie am Freitagabend beim MSV Duisburg gegen den SC Verl. Mai traf zum zwischenzeitlichen 2:0, am Ende unterlag der MSV dennoch mit 2:3. Mai war in allen 6 Saisonspielen als Stammkraft aktiv, erzielte gegen Verl sein 3. Saisontor … Übrigens ist auch Marvin Bakalorz (34) noch immer aktiv beim MSV, saß aber gegen Verl nur auf der Bank. Dort nahm für Verl auch Tom Müller Platz, der ja den SCP gerade erst vor wenigen Wochen verlassen hatte, nachdem die Preußen Johannes Schenk aus München geliehen hatten.

Ex-Preuße Robin Ziegele (in der Saison 2021/2022 beim SCP), im Sommer auch erneut mit dem SCP in Verbindung gebracht, spielte nun bei Jahn Regensburg und mit dem SSV 0:0 in Essen. Ziegele wurde dabei eingewechselt, kommt überhaupt erst auf zwei Kurzeinsätze in der laufenden Saison. Seit Sommer spielt der 26-Jährige in Regensburg.

Vier frühere Preußen sind beim Aufsteiger VfB Lübeck aktiv. Tommy Grupe (31) war als junger Spieler in der Saison 2012/2013 für den SCP am Ball, spielt seit 2018 in Lübeck. Er kam beim 0:1 gegen Dresden nach 67 Minuten ins Spiel. Und war damit länger auf dem Feld als Manuel Farrona Pulido, der seit 2022 ebenfalls in Lübeck spielt. Er wurde nach 78 Minuten eingewechselt. Der 30-Jährige war bisher in allen Saisonspielen im Einsatz und gehörte in 4 Spielen zur Startelf. Bislang steht aber nur eine Torvorlage in seiner Saisonbilanz. Cyrill Akono spielt seit Sommer 2023 fest in Lübeck, kommt in dieser Saison auf 5 Spiele (1 Tor), fehlte aber am Wochende wegen einer Zerrung verletzt. Marvin Thiel stand gegen Dresden ohne Einsatz im Kader der Lübecker, kam bisher auch nur in 3 Spielen für insgesamt 40 Minuten zum Einsatz …

Zwei Ex-Trainer des SCP standen sich in Aue gegenüber. Pavel Dotchev gewann dabei mit Erzgebirge 3:1 gegen den Halleschen FC, der vom früheren Preußen-Co Sreto Ristic (damals neben Horst Steffen in Münster) trainiert wird.

Einen eher rabenschwarzen Tag erwischte Waldhof Mannheim. Nach dem jüngsten 3:1-Sieg in Münster wollte Waldhof gegen Aufsteiger Ulm zuhause eigentlich nachlegen. Das ging in die Hose und daran war der Ex-Preuße Julian Riedel entscheidend beteiligt. Sein grobes Foulspiel im Mittelfeld brachte ihm eine Rote Karte ein (nach 13 Minuten !!) und schwächte den SVW sehr. Neben Riedel stand auch Fridolin Wagner in der Startelf beim Waldhof. Gegner Ulm dagegen jubelte beim 2:0-Sieg in Mannheim – und auch hier war ein Ex-Preuße beteiligt: Tobias Rühle traf zum 2:0 in der langen Nachspielzeit. Auch Lennart Stoll spielt noch immer für Ulm, saß aber in Mannheim nur auf der Bank. Immerhin gehörte er in allen 6 Saisonspielen zum Kader, machte zum Anfang der Saison zwei Einsätze über 90 Minuten.

Regionalliga Nord

Ex-Preuße Nick Selutin war im Sommer aus der U23 zu Eintracht Norderstedt gewechselt und kommt dort bisher auf 7 Saisoneinsätze (1 Tor). Am Samstag unterlag Selutin bei Hannover 96 II mit 1:2 und wurde dabei selbst erst nach 80 Minuten eingewechselt.

Technisch kein Ex-Preuße, aber: Dominique Ndure trainierte zuletzt beim SCP länger mit, ehe sich der SCP im August gegen den Spieler entschied. Mittlerweile heuerte er beim Nord-Regionalligisten Teutonia Ottensen an und erzielte dort beim 2:2 in Oldenburg das wichtige 1:2.

Regionalliga Nordost

Osman Atilgan, 2020/2021 in der Regionalliga beim SCP aktiv, unterlag mit seinem neuen Team 1. FC Lok Leipzig mit 0:1 in Chemnitz. Seit 2022 spielt er in Leipzig und kommt in dieser Saison auf 6 Einsätze und 2 Tore.

Soufian Benyamina hatte 2014 für ein halbes Jahr als Leihspieler aus Dresden für den SCP gespielt und hier durchaus Eindruck hinterlassen. Die Preußen hätten ihn durchaus gerne behalten, aber Benyamina startete anschließend eine ziemliche Wandervogel-Karriere. Über Wiesbaden, Rostock, Stettin, Lübeck und Viktoria Berlin landete er 2022 in Greifswald. Dort kommt der 33-Jährige in der laufenden Saison auf 7 Einsätze und 5 Tore. Beim 5:1-Sieg in Luckenwalde traf er per Elfmeter zum 1:0 für Greifswald.

Beim BFC Dynamo spielt seit Sommer Rufat Dadashov. Der gewann zwar mit 3:0 gegen Babelsberg, traf aber selbst nicht. Dennoch läuft es gut für den Stürmer, der von Schalke II zu Dynamo wechselte. 7 Saisoneinsätze, 6 Tore – nicht schlecht. Seine Karriere in der Nationalmannschaft Aserbaidschans scheint allerdings beendet: Das letzte Spiel machte der 31-Jährige 2019 in der EM-Qualifikation beim 1:3 gegen Ungarn.

Bei Carl Zeiss Jena spielt Stürmer Jan Dahlke, der sich zu Regionalligazeiten nie wirklich in Münster durchsetzen konnte. Der 26-Jährige kommt bisher auf 5 Einsätze (kein Tor …), in den jüngsten zwei Spielen blieb er ohne Einsatz im Kader.

Regionalliga West

In der West-Staffel sind besonders viele Ex-Preußen unterwegs, was ja auch nicht weiter verwundert. Mit Wuppertal hatten u.a. Lion Schweers und Kevin Rodrigues-Pires einen super Saisonstart hingelegt. Bei Paderborn II kassierten sie die erste Niederlage: 1:4. Schweers (2 Saisontore) stand in der Startelf, Rodrigues-Pires wurde eingewechselt.

Seit 2022 spielte Steffen Westphal in Lippstadt. Der ehemalige Preußen-Torwart kam 2021/2022 zu einem Einsatz für den SCP. Seit dem 5. Spieltag steht er als Keeper in Lippstadt zwischen den Pfosten und gewann am Wochenende mit 3:0 gegen Ahlen. In der Startelf stand u.a. auch Elias Demirarslan (wechselte im Sommer aus der U23 des SCP nach Lippstadt). Für Ahlen stand Jannik Borgmann in der Startelf – „Baumi“ steckt mit RWA erneut ganz tief im Tabellenkeller. Ex-Preuße Cihan Özkara (2015 bis 2017 in Münster aktiv) kommt bisher nur auf einen Saisoneinsatz und fehlte in Lippstadt gelb-rot-gesperrt.

Seit Sommer spielt Francesco Di Pierro beim SC Wiedenbrück, er wechselte aus der U23 des SCP an die Jahnstraße. Auf 5 Saisoneinsätze kommt er bisher (meist nach Einwechslungen). Am Samstag unterlag er mit 0:1 gegen Düren.

Preußens Ex-Kapitän Julian Schauerte kickt nach dem Rückzug von Kaan-Marienborn seit Sommer beim Regionalliga-Aufsteiger FC Gütersloh und ist dort natürlich Stammkraft. Am Wochenende gewann er mit dem FCG mit 1:0 gegen Düsseldorf II.

Das Spitzenspiel der Regionalliga West fand in Oberhausen statt: RWO und Fortuna Köln trennten sich 0:0, für Köln standen die Ex-Preußen Dominik Lanius und Justin Steinkötter in der Startelf. Während Lanius schon länger in Köln spielt, ist Steinkötter erst seit Sommer in Köln (er kam vom 1. FC Saarbrücken). Übrigens: Nico Brandenburger spielt nicht mehr in Köln, er wechselte im Sommer von Kaan-Marienborn zum TSV Meerbusch in die Oberliga.

Beim 1:1 zwischen Velbert und dem 1. FC Bocholt waren zwei Ex-Preußen für Bocholt aktiv. Lukas Frenkert (gerade erst vom SCP nach Bocholt verliehen) und Dildar Atmaca standen beide in der Startelf. Für Frenkert war es nach dem Wechsel bereits der zweite Einsatz über die volle Einsatzzeit und in der Startelf. Dominik Klann stand für Bocholt nicht im Kader, kam in der bisherigen Saison auch erst zu 3 Kurzeinsätzen.

Deniz Bindemann wechselte vor der Saison zu Fortuna Düsseldorf II. Für die Fortunen stand er in einem einzigen Spiel (!) für 66 Minuten auf dem Feld – in den letzten 5 Partien reichte es nicht einmal für eine Kadernominierung. Was ist da los?

Regionalliga Südwest

Einer der dienstältesten Preußenspieler (machte über 160 Spiele für Preußen Münster zwischen 2014 und 2020, wurde aber nie würdig verabschiedet), kickt nach wie vor in Homburg: Philipp Hoffmann. Dorthin wechselte er im Sommer 2020 nach dem Abstieg des SCP. Mit Homburg kam er am vergangenen Freitag zu einem 1:1 gegen Frankfurt. Der 32-Jährige gehört dort eigentlich zum Stammpersonal, machte in der laufenden Saison 8 Spiele (1 Tor).

Und gerade erst hatten die Preußenfans ja Dimitrij Nazarov beim Testspiel in Münster wiedergesehen, der 2012/2013 zum Top-Preußenteam zählte, das den Zweitliga-Aufstieg nur knapp und spät verspielte. Mit seinem neuen Klub Offenbacher Kickers legte er einen Wackelstart hin, gewann aber am Wochenende klar mit 5:2 gegen den Bahlinger SC.

Dort, im Südwesten, spielt auch Nico Rinderknecht. Der heute 26-Jährige war 2017/2018 als Leihspieler aus Ingolstadt für den SCP am Ball. Seit Sommer kickt er bei der SG Barockstadt Fulda-Lehnerz, nachdem er eine kleine Tour über Ingolstadts U23, Gießen, Schweinfurt 05 und SV Donaustauf hinter sch hat.

Regionalliga Bayern

Unverändert kickt Preußens einstiger Publikumsliebling Fabian Menig beim 1. FC Nürnberg. Dort stand er am Wochenende auch in der Startelf beim 2:2 beim FC Bayern München II.

Außer Konkurrenz

Tobias Warschewski ist aktuell vereinslos. Nachdem er bei Phönix Lübeck in der Regionalliga einen Neustart versucht hatte, wechselte er zum FC Edmonton (Kanada) in die dortige 1. Liga, wurde zum Ligakonkurrente York United verliehen und ist seit 2022 vereinslos. Warschewski ist 25 Jahre alt.

Jan Löhmannsröben ist derzeit noch vereinslos (war zuletzt in Zwickau). Da geht es ihm wie Maurice Litka, zuletzt Hansa Rostock (Litka hat seine Karriere verletzungsbedingt beendet), Luke Hemmerich (zuletzt Bayreuth), Justin Möbius (zuletzt BFC Dynamo), Philipp Müller (zuletzt Norderstedt) und René Klingenburg (zuletzt Kaiserslautern).

René Klingenburg

Heinz Mörschel kickt mittlerweile in der 1. ungarischen Liga beim Topklub Újpest FC (aktuell Platz 4). Mörschel kommt dort auf 5 Spiele (1 Tor) und gute Einsatzzeiten.

In der Süper Lig spielt nach wie vor Okan Erdogan (24) bei Istanbulspor (bisher nur 1 Saisoneinsatz am 1. Spieltag, in dem er eine Rote Karte kassierte und dann fehlte).

Oliver Steurer, beim SCP 2020 für ein halbes Jahr aus Heidenheim ausgeliehen, kickt nun in der 2. österreichischen Liga beim SV Ried, nachdem er bis zum Sommer beim Drittligaabsteiger Oldenburg spielte.