Preußen Münster: Profiabteilung macht ein Minus von 1,4 Millionen Euro

Preußen Münster: Profiabteilung macht ein Minus von 1,4 Millionen Euro

5. Januar 2024 6 Von Carsten Schulte

Erstmals seit Jahren muss der SC Preußen Münster wieder ein negatives Ergebnis bekannt geben – und das hat es durchaus in sich. Ein Minus von 1,4 Millionen Euro steht am Ende zu Buche. Warum das für den Klub nicht bedrohlich ist und wieso dieses Minus überhaupt entstanden ist, lässt sich immerhin erklären.

Die wichtigste Nachricht: Das Minus aus dem Geschäftsjahr 2022/2023 ist zwar bitter und kommt in dieser Höhe sicher auch teilweise überraschend, doch die Profiabteilung, seit 2018 in eine Kapitalgesellschaft ausgegliedert, steht insgesamt sicher da. Das Eigenkapital belief sich zum Stichtag Mitte 2023 auf immer 1,7 Millionen Euro und hat sich durch die jüngsten Zeichnungen ja sogar auf fast 2,2 Millionen Euro erhöht. Also keine Panik, der SC Preußen steht aktuell wirtschaftlich sicher da, was jüngst ja auch der DFB so sah, schließlich hatte der Klub ja das Zulassungsverfahren zur 3. Liga erfolgreich abgeschlossen.

Der SC Preußen müht sich in diesem Jahr, die schlechten Zahlen immerhin gut zu kommunizieren. In den vergangenen Jahren erfuhren stets zuerst die Mitglieder des eingetragenen Vereins in den Finanzberichten, wie es um die KGaA steht. In diesem Jahr veröffentlichte der SCP zunächst ein Interview mit Präsident und Aufsichtsrat und schob nun einen weiteren Text mit etwas Hintergrund hinterher. So viel Transparenz war wirklich nicht immer.

Letztlich war die 3. Liga ein großer Bestandteil aller Planungen und trug ebenso auch einen großen Anteil am Ergebnis. Der SCP selbst nennt verschiedene Faktoren:

  • Während der Corona-Zeit waren beispielsweise die teuren Zahlungen an Berufsgenossenschaften ausgesetzt, die ab 2022/2023 wieder fällig wurden und gleich fast eine mittlere sechsstellige Summe bedeuteten.
  • In der Saison 2022/2023 gab es keine DFB-Pokalspiele. Im Jahr zuvor war der SCP noch in zwei Spielrunden vertreten – auch dieser Ausfall macht in der Endabrechnung gleich einen hohen sechsstelligen Unterschied.
  • Die erfolgreiche Saison 2022/2023, die mit dem Aufstieg gipfelte, war natürlich auch insgesamt teurer: Punktprämien, Aufstiegsprämie, Feierlichkeiten, dazu kamen herausragende, aber eben auch teure Spiele wie das Aufstiegsspiel gegen Düsseldorf.
  • Weitere Gründe liegen in höheren Zinsen sowie vorgreifenden Kosten mit Blick auf die Stadionpläne (der SCP nennt hier Beratungsleistungen).
  • Und sicher werden auch die Kosten für insgesamt drei neue Geschäftsführer eine kleinere Rolle spielen: Ab Juli 2022 traten Ole Kittner, Albrecht Dörries und Peter Niemeyer diese neuen Ämter in der Nachfolge von Bernhard Niewöhner an.

Aus Sicht des SCP müsse es in den kommenden Jahren darum gehen, mit erheblichen infrastrukturellen Nachteilen (Stadion) in dieser 3. Liga einen sicheren Platz zu erhalten, ehe sich dann perspektivisch ab 2027 neue Möglichkeiten ergeben. „Bis zur Fertigstellung ist deshalb der Fokus darauf gerichtet, die Balance zwischen sportlichem Erfolg und wirtschaftlicher Belastbarkeit hinzubekommen und an der weiteren Professionalisierung der Infrastruktur zu arbeiten“, schreibt der SCP selbst.