Preußen Münster nimmt Blocktrennung zurück – aber spricht Warnung aus

Preußen Münster nimmt Blocktrennung zurück – aber spricht Warnung aus

30. Januar 2020 1 Von Carsten Schulte

Die Aufregung über eine Trennung des Fanblocks O im Preußenstadion kann sich jetzt (hoffentlich) legen. Am Donnerstag kassierte der SC Preußen nach einer Sitzung im größeren Kreis die Maßnahme wieder ein. Allerdings verknüpfte der Klub die Rücknahme auch mit einer deutlichen Warnung.

Was war geschehen? Am Montag hatte Geschäftsführung und Veranstaltungsleiter beschlossen, den Block O, seit vielen, vielen Jahren Heimat von Heimfans, vom Rest des Stehplatzbereichs abzugrenzen. Fans aus dem Block O sollten nun ab dem Heimspiel gegen Duisburg hinter der Tribüne in den Block gelangen. Ziel der Maßnahme: Eine bessere Kontrolle und Trennung von Fans, um den Einsatz von Pyrotechnik oder das Hineinschmuggeln davon zu verhindern oder zu verringern.

Die Maßnahme, obschon sie seit Montag feststand, wurde bisher nicht offiziell kommuniziert, sondern von den betroffenen Fangruppen öffentlich gemacht. Sie fiel zudem ohne jede Einbeziehung von Vereinsverantwortlichen, allen voran dem Fanbeirat Burkhard Brüx.

Kritik entzündete sich vor allem an der Art, wie die Maßnahme durchgeführt werden sollte, an der erwarteten „Käfighaltung“ und der plötzlichen Trennung jahrelanger (Wege-)Beziehungen im Stadion.

Der Klub zieht seine eigenen Konsequenzen. Zunächst wurde die Maßnahme rückgängig gemacht, zum anderen eine Infoveranstaltung für den 5. Februar 2020 (Mittwoch) einberufen. Auf dieser Veranstaltung will der SC Preußen allen interessierten Fans, insbesondere und ausdrücklich der aktiven Fanszene, die Themen Sicherheit im Stadion und das dazugehörige Konzept noch einmal darstellen und darüber auch diskutieren.

Der Klub verweist darauf, dass auch abseits der öffentlichen Veranstaltung verschiedene andere Informationskanäle offenstehen, um einen Austausch abseits der Öffentlichkeit zu sichern.

Das alles ist verbunden mit einem deutlichen „Aber“. Erstmals hat der SC Preußen auch klar formuliert, dass es bereits 2019 eine klare Ansage an die Fangruppen im Block O gab: „Das für den SC Preußen und seine Sicherheitspartner auschlaggebende Sicherheitskonzept sieht den Block O wegen seiner Lage ausdrücklich nicht als Ultra-Block vor. Von dieser Maßnahme nahm man trotz des Abratens der Sicherheitsbehörden in der anschließenden Sommerpause nach positiven Gesprächen mit der aktiven Fanszene Abstand. In diesem Zusammenhang wurde der aktiven Fanszene unmissverständlich verdeutlicht, dass beim weiteren Einsatz von Pyrotechnik, der geeignet ist, unbeteiligte Zuschauer auf der Tribüne zu gefährden, der Block O gesperrt wird.“

Die Warnung wurde auch vor dem Hintergrund einer Rauch-Verletzung in 2016 und dem Einsatz von Feuerwerk im Heimspiel gegen Meppen (April 2019) ausgesprochen.

April 2019: Im Block wird Feuerwerk abgebrannt.

Der Klub verweist darauf, dass mit dem Pyroeinsatz gegen Magdeburg im Winter 2019 eigentlich die Blocksperre in Kraft hätte treten können. Aber der Klub habe sich dann aber anders entschieden: „Mit Blick auf die derzeitige sportliche Entwicklung und den großen Zusammenhalt innerhalb des Clubs, seiner Freunde und Förderer und vor allem zu seinen Anhängern, nahmen die Entscheidungsträger als Geste des guten Willens von einer vollständigen Blocksperre Abstand und entwickelten mit der Umleitung der Besucher über den Kunstrasen eine alternative Sicherheitsstrategie, die geeignet sein sollte, bessere Kontrollen durchführen zu können.“

Weil das Haftungs-Thema für den Klub unkalkulierbar wurde, verband der SCP jetzt aber die Rücknahme der Maßnahme mit einer klaren Warnung, „das Abrennen von Pyrotechnik im Block O zu unterlassen. Andernfalls wird der SC Preußen Münster das Sicherheitskonzept endgültig durchsetzen und den Block O nicht mehr für die aktive Fanszene freigeben.“

Damit dürften die Grenzen für beide Seiten abgesteckt sein. Zwar betont der SCP, dass Zusammenhalt für die anstehenden Aufgaben wichtig sei und eine lebendige Fanszene gewünscht ist. Aber es müsse eben auch Grenzen geben, wenn Unbeteiligte gefährdet werden können.