„Noch nix in die Mannschaftskasse …“
16. Juni 2019[DISPLAY_ULTIMATE_SOCIAL_ICONS]
Am Ende des ersten Testspiels waren eigentlich alle zufrieden. Die Spieler durften nach anstrengenden ersten Tagen mal richtig an den Ball, der Trainer bekam erste Hinweise – und Simon Scherder bleibt trotz Notbremse von finanziellen Folgen, sprich Mannschaftskasse, verschont …
Auf dem Papier hätte möglicherweise etwas mehr rausspringen können, wenn ein Drittligist auf eine zusammengewürfelte Truppe aus Bezirks – bis Westfalenliga-Spielern trifft. Am Ende setzte sich der SCP mit 3:1 durch und kassierte auch ein Elfmeter-Tor, sehr zu Freude des Emsdettener Publikums. Das war übrigens auch dem SC Preußen durchaus zugetan. Keine Überraschung, schließlich stehen viele aus der Nachbarstadt auch oft im Preußenstadion. So war es im Grunde ein Besuch bei Freunden.
Den Elfmeter verursachte letztlich Simon Scherder, dem allerdings auch nach einem Fehler im Mittelfeld als letzter Mann kaum noch eine andere Möglichkeit blieb. Dank eines bedachten Schiris blieb es bei einem „Freundschafts-Gelb“ und auch Preußen-Trainer Sven Hübscher verriet lächelnd, dass für die Aktion nichts fällig wird für die Mannschaftskasse. „Da hat er Glück gehabt“, so Hübscher grinsend.
„Emsdetten hat das auch gut gemacht“, befand der Preußentrainer über die defensiv-gestützte Leistung der Gastgeber. „Da musst du eben Lösungen finden, aber wir haben noch nicht die Zonen, die wir wollen.“ Dafür war es eben der erste Auftritt nach drei Trainingstagen. Nicht zu streng werden.
Bewusst hatten die Preußen darauf verzichtet, wegen der zwei Ausfälle (Brandenburger, Grodowski) noch weitere U23-Kräfte spontan ins kalte Wasser zu werfen. „Den Aktionismus wollten wir nicht betreiben.“ Kevin „Piro“ Rodrigues Pires bekam das Vergnügen, über 90 Minuten unter brennender Sonne zu spielen. Zu groß war die Anstrengung aber mutmaßlich nicht.
Auch Luca Schnellbacher, Neuzugang aus Aalen, fand nach Abpfiff alles so in Ordnung. „Wir haben uns gut bewegt. So ein Spiel ist ja auch schöner als eine Trainingseinheit.“
Man habe schon gesehen, dass die Abläufe noch nicht richtig drin seien, so Schnellbacher. Aber es sei die erste Trainingswoche, das dürfte man nicht überbewerten. „Solche Spiele sind ja auch immer etwas undankbar. Wir haben versucht, durchzukommen, aber Emsdetten hat hinten auch super gestanden. Da war es schwer, die Lücken zu finden.“
Aber keine Sorge: „Wir spielen uns ein.“
„Wir sind zu siebt im Hotel, da ist schon einiges passiert“ (Luca Schnellbacher)
Schnellbacher selbst hat sich schon gut eingefunden und lobt bereits das Team. „Die Jungs sind super, wir haben uns schnell zusammengefunden. Am ersten Abend waren wir direkt mit fast allen gemeinsam essen, das passt.“
Lächelnd verriet er, dass die meisten Neuzugänge gemeinsam in einem Hotel untergekommen sind. „Da ist schon einiges passiert“, so Schnellbacher, was aber wohl nicht für Unruhe sorgen sollte, sondern eher Zeichen eines guten Miteinander ist.
Strässer formuliert Erwartungen
Am Tag zuvor hatte der Preußen-Präsident Christoph Strässer gemeinsam mit dem Aufsichtsrat die üblichen Begrüßungsworte an das neue Team gefunden. „Ich habe gesagt, dass wir Erwartungen haben. Aber nicht, wie hoch die sind …“ Politiker eben, der Mann.
„Ich glaube in jedem Fall, dass die Mannschaft auf einem Konzept beruht, das aus meiner Sicht auch schlüssig ist“, so Strässer. „Wir können halt nicht die ganz großen Sprünge machen und für viel Geld Spieler kaufen.“
Konkrete Saisonziele formulierte Strässer wohlweislich nicht. „Ich hoffe, dass wir einen guten Start hinbekommen und nicht in den Abstiegsstrudel rutschen.“ Das würden die meisten Preußenfans wohl unterstreichen.
Strässer selbst will nach Möglichkeit auch Testspiele sehen. „Es sind ja ein paar ganz attraktive Partien dabei.“ Das stimmt wohl.
Lapidar und einfach aus der Politikersprache übersetzt bedeuten die Erwartungen von Strässer, dass es nur um den Nichtabstieg gehen kann. Das sei möglich und alles andere Zugabe …
Was soll er denn sonst sagen? Wir steigen auf? Die Mannschaft wirkt jung aber motiviert. Alle Teams bis auf Braunschweig und Uerdingen scheinen ähnliche Wege zu gehen…Bitte jetzt nicht gleich wieder diesen Reflex: „Wir steigen ab, ich habe es im Gefühl!“