„Markt in der 2. Bundesliga“: So läuft die Suche nach Neuzugängen für Preußen Münster

„Markt in der 2. Bundesliga“: So läuft die Suche nach Neuzugängen für Preußen Münster

4. Dezember 2019 5 Von Carsten Schulte

Im Winter muss und wird der SC Preußen Münster sich personell verändern. Der Kader wird durch einen oder mehrere Neuzugänge ergänzt, das steht mittlerweile wohl einigermaßen fest. Beim SC Preußen läuft derzeit eine Suche nach internen und externen Geldgebern (wir berichteten), um zu ermitteln, wie groß die Sprünge sein können. Die schon einmal kolportierten 500.000 Euro sind sicher erheblich zu hoch gegriffen, zumal sich hier andere Möglichkeiten anbieten.

Preußens kaufmännischer Geschäftsführer Bernhard Niewöhner verweist gegenüber 100ProzentMeinSCP darauf, dass der SC Preußen Münster grundsätzlich die Liquiditätsrechnung des DFB zu beachten habe. Jeder Euro, den der SCP über dem veranschlagten Etat ausgibt, muss gegenfinanziert sein. Da kommt es auch schon mal auf die korrekte Reihenfolge an… wann wird ein Vertrag geschlossen und wann wird er dem DFB gemeldet? Aufmerksamkeit ist also geboten.

In den zwei vergangenen Winterpausen (Januar 2018 und Januar 2019) ging der SCP unverändert ins neue Jahr. Die letzten Wintertransfer tätigte 2017 eben jener Bernhard Niewöhner: Martin Kobylanski, Mirkan Aydin (beide erfolgreich) und Christian Müller („den ich mir als Flop zuschreibe“). Jetzt muss der Geschäftsführer Finanzen mit dem Geschäftsführer Sport schauen, was zu machen ist.

Das Problem dabei liegt auf der Hand: Neuzugängen kann keine Sicherheit für 2020/2021 gegeben werden, weil der SCP gar nicht weiß, in welcher Liga er antreten wird. Aber Spieler, die auch in die 4. Liga mitgehen würden, bringen vielleicht gerade nicht die Qualität mit, der Mannschaft sofort weiterzuhelfen.

Und die braucht der SCP. Gesunde Spieler, die austrainiert und fit sind. Keine angeschlagenen Spieler, die seit Monaten vereinslos sind. Aber wo kriegt man die her?

Leihgeschäft wahrscheinlich

„Ich sehe da einen Markt im Bereich der 2. Bundesliga“, so Niewöhner. Die Klubs dort verfügten in der Regel über große Kader und hätten auch ein Interesse daran, ihre Spieler irgendwo auf die Plätze zu bringen. Es geht also sicher auch um Leihgeschäfte für ein halbes Jahr. „Wenn wir da gut hinschauen und etwas Glück haben, kann uns das auch gelingen.“ Die Ausleihe sein ein „probates Mittel“. Idealerweise sogar Spieler, die gar nicht so furchtbar weit weg von Münster spielen – da fallen zum Beispiel NRW-Klubs ins Auge. Angesichts einer potenziell kurzen Vertragslaufzeit oder Ausleihe müsste man dann keinen Umzugsstress einrechnen. „Und wenn es passt, könnte man das ja irgendwie als verlängerte Probezeit verstehen“, so Niewöhner mit einem Augenzwinkern.

Wenn es um den Spielertyp und seinen Charakter geht, verweist Niewöhner sofort auf René Klingenburg. Der kam im Sommer 2018 aus der Oberliga-Elf des FC Schalke, hatte immer gesagt, Münster als Sprungbrett zu sehen. „Der hat uns benutzt, aber er hat uns auch viel gegeben.“ Und Spielertypen wie Klingenburg würden nach Niewöhners Einschätzung in den Nachwuchsleistungszentren immer wieder hervorgebracht. Der Begriff „Typ“ fällt beim SCP nicht zufällig häufiger. So wie der SCP einen Trainer braucht, der die Mannschaft „weckt“, so braucht er Spieler, die mal die Ärmel hochkrempeln und „beißen“. Denn zuletzt wackelten beim SC Preußen auch die eigentlich erfahreneren Spieler. Zu viel Druck, zu wenig Selbstvertrauen – da muss einfach eine Veränderung her.

Dass der SCP jetzt doch wieder zwei Trainer bezahlen muss, „ist auf keinen Fall hilfreich“, wie Niewöhner zugibt. Zumindest vorerst dürfte das allerdings überschaubar bleiben, denn Arne Barez ist ja bereits Angestellter des Klubs und zudem beruflich „versorgt“.

Aber wichtig ist eben: Was immer der SC Preußen tut, muss gegenfinanziert sein. Sonst drohen Punktabzüge (nicht hilfreich im Abstiegskampf) und Geldstrafen (auch nicht hilfreich). In der Vergangenheit musste der SCP auch schon mal nachzahlen, weil er nicht genau aufgepasst hatte.