Malte Metzelder: „Wir haben jetzt keine offenen Baustellen mehr“

Malte Metzelder: „Wir haben jetzt keine offenen Baustellen mehr“

24. Januar 2020 0 Von Carsten Schulte

Der SC Preußen Münster geht mit Mut und Hoffnung in die Restserie. Sport-Geschäftsführer Malte Metzelder gab sich vor der Partie in Jena optimistisch und glaubt: „Wir haben jetzt keine offenen Baustellen mehr.“

Den ganzen Frust und die Rückschläge aus den letzten Monaten 2019 hat der SC Preußen Münster abgeschüttelt. Das Wort „Neustart“, das bei den Adlern in den vergangenen Wochen zur Dauerschleife wurde, gab ein bisschen frischen Wind.

Und das Team hat sich ja auch verändert. Rufat Dadashov ist weg, Jan Löhmannsröben, Oliver Steurer und zuletzt Marco Königs sind neu dabei. Neuer Mut überall, gute Laune beim Training. Das muss jetzt nur noch in Jena klappen.

Das weiß auch Malte Metzelder, der sagt: „Für Jena geht es ja um ähnlich viel. Die haben die gleichen Einheiten, die gleiche Vorbereitung. Am Samstag wird sich zeigen, wer auf den Punkt da ist, wer den Sieg mehr will.“

So ist das wohl – und dem SCP wäre natürlich zu wünschen, dass es endlich klappt mit dem ersten Auswärtssieg. Das wäre ein wichtiges Zeichen für das Team selbst und auch das Umfeld. Man kann darüber reden wir man will, ob nun „Schlüsselspiel“ oder nicht: Natürlich wird diese Partie nicht über den Abstieg entscheiden, aber ein Fehlstart direkt zum lang erwarteten Auftakt wäre das denkbar schlechteste Signal. Am besten gar nicht daran denken …

„Man kann auf jeden Fall attestieren, dass die Mannschaft einen viel stabileren Eindruck macht“, so Metzelder mit der winzigen Einschränkung „Stand heute“. Schließlich muss der Eindruck aus den letzten Liga- und Testspielen in Jena erst bestätigt werden. Der Test gegen Schalkes Bundesliga-B-Elf oder das 2:0 gegen den Regionalliga-Topclub Verl gaben mindestens ein „gutes Gefühl“, wie der Sportchef sagt. „Am Wochenende in Jena müssen wir über 90 Minuten diszipliniert stehen, müssen das geschmacklos hinbekommen.“

Geschmacklos meint: Für Ästheten mag das nichts sein, das wird ein Abnutzungskampf, in dem auf Biegen und Brechen und zur Not mit der Grätsche und dem weiten Ball das eigene Tor verteidigt wird. Wenn das gelingt, wird sich zeigen, ob der SCP vorne einen Ball selbst reinmurmeln kann. Wäre gut.

Extrovertierter „Löh“ tut dem SCP gut

Im Team hat sich die Hierarchie nicht verschoben, aber akzentuiert, um das mal so zu sagen. Im Zentrum der Abwehrreihe hat Jan Löhmannsröben die Zügel übernommen. Sein Auftreten ist interessant anzusehen: So laut war der SCP zuletzt nicht. „Löh“ kommandiert, dirigiert, spricht lautstark. „Der Typus tut uns gut“, so Metzelder über den Neuzugang aus Nordhausen. „So einen extrovertierten Typen hatten wir vorher nicht so. Er schafft es, andere mitzureißen. An seiner Seite wird auch ein Simon Scherder automatisch lauter“, so Metzelder beispielhaft über die Wirkung des Neuzugangs. Tatsächlich war in den Testspielen eine ungewohnte Lautstärke zu vernehmen.

Allerdings gelte für Löhmannsröben wie für alle Kollegen: Disziplin, Positionstreue, Aufgabenerfüllung. Die Preußen müssen ihre Reihen geschlossen halten – das ist die klare Ansage.

Kader vorerst dicht

Nach den drei Neuzugängen ist der Kader offiziell dicht. „Das ist erst einmal der Stand, von dem wir gesagt haben: Bis hierhin und dann arbeiten wir mit der Mannschaft, die da ist“, so Metzelder. „Gut, dass wir das in der Zeit noch so hinbekommen haben.“

Für den Sportchef ist der Kader plötzlich sogar fast zu groß. 27 Spieler, darunter 3 Torhüter. Trotzdem: „Das ist okay“, so Metzelder. „Ich bin zwar eher jemand, der im kleineren Kreis agiert, aber das ist schon in Ordnung für die Trainingsarbeit.“

Gerade defensiv wird die breitere Auswahl sicher helfen. Das beste Beispiel ist Ole Kittners Gelb-Rot-Sperre in Jena. Mit Oliver Steurer hatte der SCP reagiert auf den Ausfall von Jannick Borgmann. Dessen Zehenverletzung ist langwieriger als gedacht und Metzelder hatte dort Handlungsbedarf gesehen. Zusätzlich gibt Steurer mehr Möglichkeiten im Abwehrverbund.

Der größere Kader führe auch spürbar dazu, dass der Druck innerhalb des Teams gewachsen sei, so Metzelders Einschätzung. „Da wird jetzt mehr um die Plätze gekämpft, das war Sinn und Zweck der Sache.“ Alle Spieler seien mit absoluter Spannung gefragt. „Und jetzt sehen wir, wer mitzieht und wer sich pusht.“

Weitere Abgänger deuten sich zumindest jetzt nicht an. Ob noch jemand kommt, will Metzelder weder ausschließen noch bestätigen. Stichwort Baustellen: „Wir schauen nur noch, was uns so hereinflattert. Vielleicht öffnet sich noch mal ein Fenster.“ Aber der SCP sei eben grundsätzlich durch mit dem offenen Themen.

Zumindest macht der Sportchef den Eindruck, dass noch ein kleiner Pfeil im Köcher wäre, sofern sich eine Gelegenheit bietet – vor dem Spiel in Jena war das Thema „Finanzen“ keines …

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