Keine Aufstiegsfeier beim Wiedersehen mit dem SV Sandhausen

Keine Aufstiegsfeier beim Wiedersehen mit dem SV Sandhausen

8. Februar 2024 2 Von Carsten Schulte

Beim letzten Heimspiel des SC Preußen Münster gegen den SV Sandhausen wurde gefeiert. Nicht von den Adlern – die verloren das Spiel mit 1:2. Aber die Gäste, die jubelten damals. Mit dem Sieg im Preußenstadion stieg Sandhausen im April 2012 erstmals in die 2. Bundesliga auf. Das ist mittlerweile 12 Jahre her. Jetzt ist die Lage eine andere.

Damals, an einem (wie wohl jetzt auch) regnerischen Samstag trat der SVS in Münster an, um die letzten Punkte für den Zweitliga-Aufstieg zu holen. Mittendrin auf Seiten der Gäste waren damals die späteren Preußen Ole Kittner, Julian Schauerte oder Marco Pischorn. Für Münster war es fast das Saisonfinale der ersten Drittliga-Saison. Und das Spiel im Preußenstadion wollten nur 5.135 Zuschauer sehen.

An der Zahl kann man ermessen, wie der SC Preußen in den vergangenen Jahren gewachsen ist. Zwar sind die Adler weit weg von „ausverkauft“ und sicher werden auch einige Karteninhaber auf den Weg ins Stadion verzichten, aber so zwischen 8.000 und 9.000 Zuschauer werden wohl dabei sein, schätzt der SCP.

Verdient wäre das, denn der SCP ist im Kalenderjahr 2024 noch ungeschlagen in der 3. Liga. Zwei Heimsiege und zwei Auswärts-Unentschieden haben den Mittelfeldplatz zementiert, für sehr viel mehr wird es auch wohl nicht reichen und das ist ja auch okay so. Wichtig ist der Klassenerhalt. In diesem Jahr und in den kommenden zwei, drei Jahren, bis das Stadion umgebaut ist.

Also: Sandhausen reist an. Mit starker Auswärtsbilanz, denn der SVS holte bisher fünf Auswärtssiege und vier Unentschieden bei nur drei Niederlagen. Macht 19 Punkte. Und genau wie die Preußen hat Sandhausen in den jüngsten vier Spielen acht Punkte geholt. Weil der SVS allerdings zwei Siege mehr geholt hat als die Preußen, rangiert der Gast derzeit auf Platz 6.

Personell kann Sandhausen etwas aufatmen, wie der Klub im Zuge der Pressekonferenz mitteilt. „Nach aktuellem Stand sind bis auf Lucas Laux (Reha nach Kreuzbandriss), Franck Evina und Rouwen Hennings alle Spieler einsatzbereit. Ich bin froh, dass wir dadurch mehr Optionen habe“, so Trainer Jens Keller.

Der frühere Schalke-Trainer hat natürlich auch verfolgt, wie der SCP sich zuletzt in der Liga geschlagen hat. „Sie haben zuletzt gute Ergebnisse erzielt. Münster steht kompakt und arbeitet aggressiv gegen den Ball. Dabei strahlt das Team nach vorne durchaus Torgefahr aus.“ Wobei das mit der Torgefahr einzuordnen wäre: Chancen hat der SCP, nur leidet er eben auch unter seiner ausbaufähigen Chancenverwertung. Das gleiche Manko will Keller allerdings auch beim SVS ausgemacht haben. „In den letzten beiden Spielen konnten wir unsere Chancen nicht nutzen, das muss besser werden. Es gilt, mit dem Ball etwas mehr zu machen, ohne die defensive Stabilität zu verlieren.“ Wie aus dem Formelbuch des Fußballs…

Erstmals seit Monaten darf der SCP wieder samstags um 14 Uhr antreten – ein fast vergessenes Gefühl. Mit einem weiteren Heimsieg könnte sich der SC Preußen im aller-allerbesten Fall auf Platz 8 verbessern. Doch da müsste eben die Konkurrenz mitspielen.