Alle Regionalliga-Spiele ab sofort live bei Sporttotal

Alle Regionalliga-Spiele ab sofort live bei Sporttotal

10. Juli 2022 1 Von Carsten Schulte

Es ist wohl nicht ganz MagentaTV, aber offenbar will Sporttotal in der kommenden Saison die Regionalliga West noch stärker medial begleiten. Alle 306 Spiele der Liga werden übertragen, es gelten Einheitspreise.

Neben den offensichtlichen sportlichen Unterschieden war der Wegfall der professionellen Übertragungen von MagentaTV aus Zuschauersicht ein echter Minuspunkt. Zwar lieferte Sporttotal mit seinen KI-gesteuerten Kameras (siehe Artikelfoto) aus vielen Stadien immerhin ein Bild, doch gab es immer wieder Spiele ohne jede Übertragung.

Die Qualität der Streaming-Angebote fiel auch teilweise sehr unterschiedlich aus: Mal aufwendig produziert mit eigener Regie und Interviews, mal nur das unkommentierte Bild einer automatisierten Kamera. Hier übertrug Sporttotal selbst, dort übernahm Soccerwatch/Staige per Lizenz. Insgesamt war es eher ein Durcheinander.

In der kommenden Saison soll alles besser werden: Sporttotal übernimmt seine Rechte exklusiv und überträgt alle 306 Spiele live. Standard ist die Übertragung mit einer (bemannten) Kamera und Live-Kommentar. Topspiele werden mit 3 Kameras und Kommentar bzw. „Rahmenprogramm“ übertragen.

Jede Partie erhält „Highlight-Clips“, die wenige Stunden nach Spieleende zur Verfügung stehen sollen, dafür wurde die neue Plattform regionalliga-west.tv ins Leben gerufen.

Die normalen Partien sind für pauschal 5 Euro zu buchen, die Topspiele für 10 Euro. Und von denen gibt es am 1. Spieltag der neuen Saison zwei. Das Auftaktspiel der Liga zwischen Oberhausen und Aachen am Freitagabend ist dabei ausnahmsweise kostenlos anzuschauen, wird begleitet von Moderation, Pre- und Post-Match-Interviews.

Das zweite Topspiel des Spieltags begleitet Sporttotal dann am Samstag aus … Wuppertal. Der WSV trifft daheim auf RW Ahlen. Der Auftritt des SCP als Vizemeister wird also kein „Topspiel“.

Man habe die Anforderungen an die Übertragungen für die kommende Saison neu definiert, erklärt Manfred Schnieders, Vorsitzender des Fußballausschusses im Westdeutschen Fußballverband. Das neue, insgesamt völlig anders gedachte Produkt, soll die Attraktivität der Liga erhöhen – auch wenn die Erlöse für die Klubs mutmaßlich überschaubar bleiben werden. Der SCP, sicher nicht der unattraktivste Klub der Liga, verzeichnete im vergangenen Jahr stets nur einige hundert Zuschauer bei den Streamings der Heimspiele. Nach Abzug von Kosten dürfte da keine erhebliche Summe zusammenkommen – von den rund 880.000 Euro in der 3. Liga können die Klubs weiter nur träumen.