Trikot, TV, Klagen: Dies und das vom SC Preußen Münster

Trikot, TV, Klagen: Dies und das vom SC Preußen Münster

23. Juli 2020 2 Von Carsten Schulte

Nachdem der SC Preußen Münster am Montag die Eckpfeiler der sportlichen Leitung fixiert hat, geht es jetzt in die Feinplanung. Eine Mannschaft muss her. Andere Themen stehen aber auch im Blick.

Stichwort Klagen: Der SC Preußen hatte sich mit dem Neustart der 3. Liga die Mühe gemacht, seiner ablehnenden Haltung auch Konsequenzen folgen zu lassen. Als einziger Klub der Liga zog der SCP seine Einspruchs-Serie durch. „Natürlich habe ich zu keinem Zeitpunkt erwartet, dass wir vor der DFB-Sportgerichtsbarkeit Recht bekommen“, so Preußen-Präsident Christoph Strässer am Rande der Vorstellung von Sportchef Peter Niemeyer. Wie aber auch Aufsichtsratschef Frank Westermann betont: Das Rechtssystem ermöglicht es dem SC Preußen, den Klageweg zu beschreiten. Ob der Klub, wie er zuletzt bestätigte, tatsächlich eine Musterklage anstrebt, ist noch nicht entschieden. Strässer bestätigte, dass der Klub mit einer externen Kanzlei zusammenarbeite und die Lage bewerte. Allgemeine Auffassung im Klub: Einer muss es ja mal tun.

Unterdessen weist der Deutsche Fußball-Bund (DFB) einen Einspruch nach dem anderen zurück. Die News-Seite des Verbands ist aktuell schwer preußen-lastig …
Zuletzt hatte der Klub gegen das 0:3 gegen Meppen Einspruch eingelegt. Im Einzelrichterverfahren lehnte der DFB den Einspruch am 17. Juli als unbegründet ab. Auch gegen dieses Urteil war der SCP vorgegangen und kassierte jetzt vom Sportgericht die gleiche Antwort. Das Spielchen dürfte jetzt beendet sein, weil keine weiteren Einsprüche anhängig sind. Abgelehnt, abgelehnt, abgelehnt.

Stichwort Trikot: Ja, der SC Preußen Münster wird in der kommenden Saison 2020/2021 ein neues Trikot tragen. Ausrüster Jako stellt dem Klub auch in der Regionalliga ein spezielles, einzigartiges Trikot zur Verfügung. Lediglich die Ausweichtrikots sind dann aus dem Standardprogramm. Wann das Trikot präsentiert wird? Ist noch unklar.

Stichwort Teampräsentation: Es liegt auf der Hand, dass der SCP in diesem Sommer keine klassische Saisoneröffnung mit Fans anbieten kann. Gleichwohl denkt der Klub über Möglichkeiten nach, die Mannschaft in irgendeiner Form mit den Fans „zusammenzubringen“. Die erzwungene Entfremdung seit Mitte März ist nicht schön und die Verbesserung oder eine Lösung dafür wird auch beim SC Preußen als wichtiges Thema gesehen.

Stichwort TV: Die Fans des SC Preußen können sich darauf einstellen, den Klub künftig nur noch selten im Fernsehen finden zu können. Mit dem Abstieg sind die bekannten Übertragungen von MagentaSport oder Sportschau erledigt. Der einzige Sender, der die Regionalliga regelmäßig überträgt, ist Sport1. Bis 2021 gilt der Vertrag für die „Königsklasse der Amateure“ (Werbesprech). Immer am Montagabend überträgt der Sender im Free-TV ein ausgewähltes Viertliga-Spiel. Aber: Der Sender bearbeitet die gesamte Regionalliga, also alle fünf Staffeln. Und ein Blick in die Mediathek des Senders zeigt: Die meisten Spiele finden im Bereich südlich von Frankfurt statt. Der Sender hat seinen Sitz in Ismaning. Schwer vorstellbar, dass der SC Preußen allzuoft übertragen wird.

Grundsätzlich werde Amateurspiele (und zu denen zählen die Partie in der Regionalliga nun einmal) auch vom Anbieter sporttotal.tv übertragen werden – mittels vollautomatisierter Kameratechnik. So eine hängt beim SC Preußen bereits im sogenannten Jugendstadion, also dem Kunstrasenplatz. Spiele der U23 werden bereits kostenlos gestreamt, ohne Kommentar und ohne Gewähr auf korrekte Ergebnisanzeige (die Technik ist oft überfordert von engen Szenen). Die Qualität ist okay, aber natürlich ist eine Kamera am Mittelkreis (und auch ohne Kommentar) nicht zu vergleichen mit der Qualität von echten TV-Kameras. Derzeit ist beim SCP keine Installation im Preußenstadion selbst angedacht – vermutlich wäre das im Zweifelsfall sogar kontraproduktiv, zumindest ab den Zeitpunkt, ab dem Zuschauer zugelassen werden könnten.

Die LED-Banden werden vorerst im Stadion stehen bleiben, auch wenn sie mangels Live-Bildern für wenig Fans leuchten werden. Vorerst ist aber kein Abbau geplant.

Stichwort U23: Anfang September startet auch die U23 des SC Preußen wieder in die neue Saison. Wie der Klub mitteilt, wird die Zweitvertretung einen großen Stamm ihrer Mannschaft beisammenhalten. Neben Erhan Duyar, Jan Klauke, Nicolai Remberg, Lukas Frenkert, Nils Rüschenschmidt und Diogo Duarte, die ohnehin noch einen Vertrag besaßen, haben auch Nils Burchardt, Marius Mause, Marius Lackmann, Jonas Ströker, Sören Wald, Kürsat Özmen und Loris Deiters ihre Verträge verlängert. Dominik Klann ist an die Profis angebunden.

Weitere Personalien zur U23 gibt es aber derzeit nicht, also auch keine Neuzugänge.