Stadt Münster erhöht Budget für Stadionumbau

Stadt Münster erhöht Budget für Stadionumbau

24. April 2024 11 Von Redaktion

Das mit 65 Millionen Euro bemessene Budget für den Umbau des Städtischen Stadions an der Hammer Straße wird erhöht. Am Mittwoch beschloss der Rat im nicht-öffentlichen Teil seiner Sitzung eine Aufstockung um 23 Milionen Euro auf dann rund 88,57 Millionen Euro. Zugleich beschloss der Rat aber auch Einsparungen in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro.

Die Erhöhung des Budgets hängt möglicherweise mit den vorliegenden Angeboten von Totalübernehmern zusammen – also jenen Unternehmen, die das Stadion dann später aus einer Hand umbauen werden. Deren Preisvorschläge hatten im Rahmen des Vergabeverfahrens offentlichtlich die bisherigen Grenzen überschritten, so dass eine Erhöhung des Etats notwendig wurde.

Die zusätzlichen 23 Millionen Euro umfassen „Leistungen des Totalübernehmers, nachgelagerte Ausbauleistungen, die der Fußball-Drittligist SC Preußen Münster ausführt, sowie Erschließungsmaßnahmen und Bauherrenkosten“, wie es in der Mitteilung der Stadt heißt. Und weiter: „Durch die Aufstockung des städtischen Budgets sowie von Preußen Münster bereitgestellte Mittel ist die Wirtschaftlichkeit sowie die Funktionalität des Stadions auch nach den Einsparungen sichergestellt.“

Die „Westfälischen Nachrichten“ schreiben, dass zwei wichtige Themen zugunsten des SC Preußen ausfallen könnten. Zum einen soll die künftige Nordtribüne (heutige Gegengerade) nicht verkleinert werden, damit auch die Zahl der Logen nicht reduziert werden. Zum anderen soll die Erschließung der Ostkurve künftig wie geplant durch Mundlöcher erfolgen, die unten errichtet werden – statt mittendrin, wo sie die gesamte Optik und damit Atmosphäre beeinträchtigen würden. Gerade diese Mundlöcher waren zuletzt auch Thema eines Leserbriefs, den die AG Preußenstadion jüngst u.a. an die Parteien geschickt hatten. „Einsparungen an dieser Stelle bedeuten dauerhafte, nicht mehr umkehrbare Einschränkungen für tausende Fans auf den Stehplätzen. Das Stadion wird viele Jahrzehnte genutzt. Jede Einsparung sollte daher auf ihre zukünftige Auswirkung überprüft werden“, hatte die AG darin formuliert. Es scheint, als habe dieser Brief (und die gespräche mit dem SCP) dazu geführt, dieses Thema von der Tagesordnung zu holen.

Überhaupt seien, so heißt es, sämtliche Einsparpotenziale in enger Abstimmung mit den Preußen erfolgt.

In der städtischen Mitteilung heißt es nun weiter: „An den grundlegenden Anforderungen eines zweitligatauglichen Stadions und den Anforderungen des Ausbaus als sogenanntes Plus-Energie-Stadion ändert sich durch diese Einsparungen nichts. Als Plus-Energie-Stadion erzeugt das Stadion deutlich mehr Energie als es verbraucht. Zudem werden weiterhin die Belange der Inklusion umfassend berücksichtigt.“

Die „WN“ berichten, der SCP werde im Gegenzug eine deutlich höhere Pacht zahlen müssen. Dafür könne die Stadt Münster bei bestimmten Themen, beispielsweise dem Ausbau des künftigen Business-Bereichs, vorfinanzieren. Für die Preußen und die Stadt gehe es dabei um Kosten von bis zu 10 Millionen Euro, die so vom Klub „langfristig“ abgestottert werden müssten. Wobei die Pachtzahlungen in der 2. Bundesliga deutlich höher ausfallen würden.

Zusätzliche Kosten entstehen durch die politisch formulierten Wünsch in Sachen Nachhaltigkeit – von Gründächern bis zu Solaranlagen.

Auch wegen der aktuellen Diskussion dauert die konkrete Vergabe an einen Totalübernehmer weiter an. Eigentlich sollte das Thema längst abgeschlossen sein. Bei der Stadt heißt es dazu nur: „Bei der sogenannten Vorsteuerabzugsberechtigung befindet sich die Stadt Münster weiterhin im Austausch mit dem Finanzamt. Das steuerrechtliche Verfahren dazu ist noch nicht abgeschlossen.“ Vorher kann eine Vergabe nicht erfolgen.