Preußen Münster trennt sich von Fanbeauftragtem

Preußen Münster trennt sich von Fanbeauftragtem

10. Mai 2022 0 Von Carsten Schulte

Der SC Preußen Münster und sein Fanbeauftragter Holger Wissing gehen ab sofort getrennte Wege. Am Dienstag gab Wissing sein Amt zurück, nachdem er auf Facebook einen witzig gemeinten, aber unpassenden Post verfasst hatte.

Auf der (nicht-öffentlich) Facebook-Seite eines Bekannten hatte Wissing auf einen Beitrag reagiert und dort mit Blick auf das anstehende Saisonfinale geschrieben. „Am 14.5. dann bitte Freudenböller auf die Ahlener Spieler werfen, aber nur falls notwendig und sich kein Essener Idiot finden sollte. Der Aufstieg word aber in Münster gefeiert.“

Mit dem Beitrag spielte Wissing auf den Böllerwurf in Essen an, der dem SC Preußen Münster den Sieg am „grünen Tisch“ brachte. Natürlich sollte der Beitrag witzig sein – zumal gerade auf Essener Seite in den Wochen nach dem Urteil viele solcher Beiträge erschienen, allerdings in umgekehrter Richtung: Man möge sich doch bitte unter Preußens Anhang mischen und Böller auf den jeweiligen Preußen-Gegner werfen. Was man in einer so heißen Saisonphase eben im Internet unter Fantasienamen (oder notfalls unter Klarnamen) verfasst.

In diesem Fall hatte jemand einen Screenshot gemacht, ehe der Beitrag wieder gelöscht wurde. Und eben dieser Screenshot verbreitete sich schnell, gerade in Kreisen des Aufstiegskonkurrenten.

Der Unterschied: Wissing ist Fanbeauftragter des SCP und damit sozusagen offizieller Vertreter des Klubs. Und als solcher muss man sich Beiträge wie diesen einfach verkneifen, ob nun witzig gemeint oder nicht. Folgerichtig hätte der SCP auch ohne Wissings Rücktritt reagiert und sich von ihm getrennt. Kein leichter Schritt, denn Wissing zählt sein Jahren zum „Inventar“ des Klubs und genießt in der Fanszene durchaus Anerkennung.

Über die Trennung gab es im Klub allerdings wenig Gesprächsbedarf, auch Wissing sah den Fehler ein. Dass ihm im Internet nun ernsthaft „Aufruf zu einer Straftat“ vorgeworfen wird, dürfte eher der üblichen Erregungskultur der Gesellschaft geschuldet sein. Was üblicherweise im Fußball-Kontext ungestraft im Internet verbreitet wird, spottet weit mehr jeder Beschreibung als Wissings alberner Kommentar.

Aber: Für den Fehler kassierte der Fanbeauftragte nun sofort Konsequenzen, jetzt dürften sich die Augen auf das Saisonfinale am Samstag richten.