Preußen Münster schlägt Wattenscheid 4:1 – aber erst am Ende wird’s deutlich

Preußen Münster schlägt Wattenscheid 4:1 – aber erst am Ende wird’s deutlich

23. Juli 2022 0 Von Carsten Schulte

Soweit alles klar: Vor knapp 7.000 Zuschauern hat der SC Preußen Münster sein Auftaktspiel gegen Aufsteiger SG Wattenscheid mit 4:1 gewonnen. Den Sieg sicherte sich der SCP erst spät und gegen zäh kämpfende Gäste. Einige Probleme wurden aber auch sichtbar.

Zunächst: Das Preußen-Publikum hielt, was eigentlich das Auftaktspiel in Oberhausen versprochen hatte – Zuschauer nämlich. Oberhausen gegen Aachen wollten am Ende doch „nur“ 5.200 Fans sehen, in Münster waren es am Samstag 6.929. Das ließ sich sehen.

Der SCP startete mit 5 Neuzugängen, zwei davon in der neuformierten Defensivreihe, nämlich Alexander Hahn und Marc Lorenz. Im Angriff bekam Andrew Wooten seinen Platz, im Mittelfeld Yassine Bouchama und Shaibou Oubeyapwa. Während der SCP seine ersten Angriffe über Thomas Kok oder Henok Teklab in Richtung Wattenscheider Tor ausrollte, wurde zumindest sichtbar, dass die Gäste aus Wattenscheid mit Geschwindigkeit durchaus gefährlich werden könnten. Und dass Münsters Innenverteidigung zumindest leichte Tempo-Defizite und auch phasenweise noch Abstimmungsprobleme aufwies, nicht nur in den zwei gefährlichen Wattenscheider Szenen.

Mit Tempo vorbei

Und das wurde dann auch bald in Zahlen sichtbar: Nach einer eigenen Ecke nahm die SGW nach 13 Minuten Fahrt auf und rauschte wirklich mit Abstand an der Preußen-Abwehr vorbei. Da war nicht mehr viel zu sehen von der Restverteidigung, der SCP schaute nur noch hinterher und auch Max Schulze Niehues bekam die Hand gegen Kim Sané nicht mehr hoch. Die Führung für Wattenscheid, so war das nicht gedacht.

Aber: Hatte nicht Aachen im Vorjahr am 1. Spieltag nach 12 Minuten auch das 1:0 erzielt? Genau. Und damals drehte der SCP den Rückstand noch in einen umjubelten Heimsieg, wenngleich erst spät.

Spieldaten
SCP: Schulze Niehues – Langlitz, Scherder, Hahn, Lorenz – Kok – Remberg, Bouchama (61. Ghindovean) – Oubeyapwa (61. Kwadwo), Wooten (77. Wegkamp), Teklab (82. Grote)
SGW: Staudt – Renke (56. Yildiz), Malcherek, Schurig, Britscho – Lucas, Sindermann (82. Hinnenkamp) – Kaminski (65. Kesim), Esser (69. Cissé), Yesilova – Sané
Schiedsrichter: Martin Ulankiewicz (Lirich)
Tore: 0:1 Sané (12.), 1:1 Wooten (16.), 2:1 Teklab (45., Foulelfmeter), 3:1 Hahn (79.), 4:1 Ghindovean (80.)
Zuschauer: 6.929

Diesmal dauerte es nur drei Minuten, ehe Neuzugang Andrew Wooten seinen Torriecher nachwies: Aus der Drehung heraus schob er ins lange Eck zum 1:1 (16.)!

Es war in der Folge ein munteres Spiel, in dem der SCP die Partie insgesamt sicher kontrollierte, aber Wattenscheid immer wieder zeigte, was dort gehen kann. Nach Chancen von Wooten und Langlitz musste die SGW eigentlich nach 43 Minuten führen, aber diesmal klärte Schulze Niehues vor dem völlig mutterseelenallein heranstürmenden Sanè gerade noch mit dem Fuß. Durchatmen.

Doch dann: Foulspiel Wattenscheid, Elfmeter Münster – und Teklab traf zum 2:1, nur Sekunden vor der Pause. Spiel gedreht. Und mit der Führung ging es auch in die Pause.

Die 2. Halbzeit war dann eher ein Katz-und-Maus-Spiel. Unablässig belagerte der SCP den Strafraum der Gäste, die praktisch gar keine Entlastung mehr fanden. Aber die Chancenverwertung blieb auch am Samstag ein Thema… Oubeyapwa scheiterte nach 46 Minuten, dann erneut nach 51 Minuten. Längst musste der SCP höher führen.

Die ersten Wechsel nahm Trainer Sascha Hildmann nach einer guten Stunde vor. Dariusz Ghindovean und Manni Kwadwo kamen für Bouchama und Oubeyapwa ins Spiel – und gerade Ghindovean setzte sich sofort in Szene. Erst setzte er Teklab stark ein (doch Wattenscheids Keeper hielt), dann setzte Ghindovean selbst einen Flachschuss am langen Pfosten vorbei. Zwischendurch lieferte Marc Lorenz noch einen astreinen Freistoß ab, den Wattenscheid nur mit Mühe noch zur Ecke klären konnte.

Die gefühlt 30. Ecke führte dann zum 3:1! Teklab wuchtete den Ball vor das Tor, Alexander Hahn köpfte ein. Das war im Grunde schon die Vorentscheidung. Und alles verbindlich wurde dann nur eine Minute später, als Ghindovean mit schönem Heber zum 4:1 traf.

Weitere Tore lagen in der Luft, am meisten noch bei Ghindoveans Pfostentreffer, aber es blieb am Ende beim 4:1-Auftaktsieg.

Spiele am 1. Spieltag
RW Oberhausen2:1 (2:0)Alemannia Aachen
Fortuna Köln0:1 (0:1)SV Lippstadt 08
SC Preußen Münster4:1 (2:1)SG Wattenscheid 09
Fortuna Düsseldorf II1:2 (1:1)SC Wiedenbrück
1. FC Düren3:1 (1:1)1. FC Bocholt
SV Rödinghausen5:0 (1:0)1. FC Köln II
Wuppertaler SV1:2 (1:0)RW Ahlen
FC Schalke 04 II24.07, 14.00SV Straelen
1. FC Kaan-Marienborn24.07, 14.00Borussia Mönchengladbach II
1. Spieltag
MannschaftSp.ToreDiff.Punkte
1SV Rödinghausen15:053
2SC Preußen Münster14:133
31. FC Düren13:123
4SC Wiedenbrück12:113
5RW Ahlen12:113
6RW Oberhausen12:113
7SV Lippstadt 0811:013
81. FC Kaan-Marienborn00:000
9SV Straelen00:000
10Borussia Mönchengladbach II00:000
11FC Schalke 04 II00:000
12Wuppertaler SV11:2-10
13Fortuna Düsseldorf II11:2-10
14Alemannia Aachen11:2-10
15Fortuna Köln10:1-10
161. FC Bocholt11:3-20
17SG Wattenscheid 0911:4-30
181. FC Köln II10:5-50