Preußen Münster muss jetzt auf RW Ahlen hoffen

Preußen Münster muss jetzt auf RW Ahlen hoffen

7. Mai 2022 0 Von Carsten Schulte

(Fast) alles vorbei? Weil der SV Rödinghausen sein „Heimspiel“ mit 0:3 an RW Essen verschenkte, fällt der SC Preußen Münster wie befürchtet auf den zweiten Tabellenplatz zurück. Bei aktueller Punktegleichheit kann nur noch RW Ahlen dem SCP helfen. Ausgerechnet. Oder aber ein Kantersieg gegen den 1. FC Köln II.

Die Flinte ins Korn werfen wird beim SCP sicher niemand. So wie RW Essen in den vergangenen Tagen vom Endspiel am letzten Spieltag sprach, so gilt das nun natürlich auch für den SCP. Das Problem: Jetzt ist es der SC Preußen, der auf einen Patzer von Essen hoffen muss. Denn der SV Rödinghausen hatte nicht so viel Ehrgeiz wie Wiedenbrück am Freitagabend und gab das Heimspiel, das dem RWE aus insgesamt unerklärlichen Gründen geschenkt wurde, mit 0:3 sang- und klanglos und leider auch deutlich aus der Hand.

Realistisch muss der SC Preußen davon ausgehen, dass Essen nun auch gegen Ahlen gewinnt. Preußen-Trainer Sascha Hildmann glaubte am Freitagabend noch, dass sich RW Ahlen „in Essen sicher nicht abknallen“ lassen werde – doch das Szenario muss erst noch bewiesen werden.

Es ist ohnehin eine kleine Ironie: So wie RW Essen zuletzt auf den großen Rivalen RW Oberhausen hoffte (und enttäuscht wurde), so sehr muss Münster nun auf den alten Münsterland-Rivalen RW Ahlen hoffen. Hier steht die Entscheidung noch aus …

Wahrscheinlich ist wohl, dass RWE die Partie gewinnt und dann muss der SCP zunächst 2 Tore für das Torverhältnis aufholen und dann jeweils ein Tor mehr als Essen schießen. Anders gesagt: Sollten beide Teams ihre Spiele gewinnen, muss Münster einen drei Tore höheren Sieg als RWE hinlegen. Gewinnt Essen 1:0, muss Münster 4:0 gewinnen – und das wäre noch der beste Fall. So hoch gewann der SCP noch nie gegen Köln II. Jetzt droht ein Wettbewerb ums Toreschießen aus der Distanz, einer geht noch rein. Geht noch einer rein?

Allemal kein Szenario, das bei Münsters chronisch schlechter Chancenverwertung viel Mut machen würde. Der Auftritt in Wiedenbrück hat vielleicht deutlich größere Auswirkungen als befürchtet. Am Samstag konnte Marcel Hoffmeiers Zwillingsbruder beim SV Rödinghausen auch nichts mehr ausrichten – Preußens „Hoffi“ wollte das Spiel wohl von zuhause verfolgen, der schwache Auftritt des SVW dürfte ihm dabei kaum gefallen haben.

Auch Alexander Langlitz hatte schon am Freitagabend gesagt: „Wie es uns dann am Samstag geht, hängt vom Spiel in Lotte ab, so ehrlich muss sein.“ Nun: Die Gefühlslage dürfte sich deutlich verschlechtert haben.

Der phasenweise hektische und unstrukturierte Auftritt der Preußen war ein Tiefschlag zum ungünstigsten Zeitpunkt – mal von letzten Spieltag selbst abgesehen. Wiedenbrück war sozusagen das Unterhaching für Münster. Fans, die schon ein paar Jahre dabei sind, dürften wissen, was damit gemeint ist.

Jetzt gilt nur noch das Prinzip Hoffnung. Wie sagt der Trainer immer so schön? Es ist erst vorbei, wenn es vorbei ist.

Spiele am 37. Spieltag
SC Wiedenbrück0:0 (0:0)SC Preußen Münster
Alemannia Aachen3:1 (1:1)Fortuna Düsseldorf II
RW Ahlen1:1 (0:1)Bonner SC
RW Oberhausen0:1 (0:0)SV Lippstadt 08
1. FC Köln II2:1 (1:1)VfB Homberg
Borussia Mönchengladbach II0:4 (0:1)Fortuna Köln
FC Wegberg-Beeck2:3 (2:1)SV Straelen
SV Rödinghausen0:3 (0:2)RW Essen
KFC Uerdingen 0507.05, 18.00FC Schalke 04 II
Sportfreunde Lotte08.05, 14.00Wuppertaler SV
37. Spieltag
MannschaftSp.ToreDiff.Punkte
1RW Essen3782:325084
2SC Preußen Münster3771:234884
3Wuppertaler SV3663:253875
4RW Oberhausen3763:342972
5Fortuna Köln3760:303071
61. FC Köln II3769:472262
7SV Rödinghausen3741:34761
8SC Wiedenbrück3747:321555
9RW Ahlen3750:65-1547
10Fortuna Düsseldorf II3759:62-345
11Alemannia Aachen3743:51-843
12SV Lippstadt 083751:61-1043
13SV Straelen3741:60-1943
14Borussia Mönchengladbach II3742:51-942
15FC Schalke 04 II3649:61-1241
16Bonner SC3743:58-1539
17FC Wegberg-Beeck3730:60-3031
18Sportfreunde Lotte3633:60-2727
19VfB Homberg3730:64-3425
20KFC Uerdingen 053632:89-5724