Preußen Münster klärt Elfmeter-Stress intern

Preußen Münster klärt Elfmeter-Stress intern

27. November 2022 0 Von Carsten Schulte

Es war eine der (vielen) seltsamen Szenen im Spiel der Preußen in Wattenscheid. Nach 41 Minuten bekam der SC Preußen Münster einen Elfmeter zugesprochen, doch vor der Ausführung gab es Stress zwischen Marc Lorenz und Henok Teklab.

Eine klare Reihenfolge beim Elfmeter gibt es beim SC Preußen Münster nicht. Wer sich gut fühlt, schießt. Am Samstag in Wattenscheid wollte Marc Lorenz schießen – und schnappte sich den Ball schnell. Eher zum Unwillen von Henok Teklab, der ebenfalls antreten wollte. Teklab ließ nicht locker, bedrängte Lorenz, für alle Zuschauer sichtbar – so lange, bis Lorenz sich den Ball sogar unters Trikot klemmte und einfach wegging. Teklab musste von Mitspielern weggezogen werden, regte sich deutlich sichtbar auf.

Eine Szene, die intern besprochen wird, wie Trainer Sascha Hildmann betonte. „Aber ich muss natürlich etwas dazu sagen, das war kein gutes Zeichen.“ Mehr wollte der Trainer nicht mehr dazu sagen.

17. Spieltag, SG Wattenscheid – Preußen Münster 4:5: Marc Lorenz trifft hier per Elfmeter zum 3:0.

Den Elfmeter setzte Marc Lorenz dann souverän rechts oben in den Winkel, keine Selbstverständlichkeit nach dem kurzen Theater zuvor. Zur Jubeltraube gesellte sich Henok Teklab mit etwas Verzögerung – aber immerhin klatschte er dann kurz mit Lorenz ab.

Beide hatten in dieser Saison jeweils einen Elfmeter verwandelt: Lorenz beim 2:4 in Aachen zum zwischenzeitlichen 1:1, Teklab zum Saisonauftakt gegen Wattenscheid zum zwischenzeitlichen 2:1.

Die Szene erinnerte ein bisschen an eine Szene aus der 3. Liga, als sich im August 2014 beim Derby in Osnabrück Mehmet Kara und Marcus Piossek heftig in die Haare gerieten. Piossek wollte schießen, Kara auch, beide stritten heftig – dann trat Kara an und verschoss, was letztlich dazu führte, dass beide noch auf dem Feld handgreiflich wurden und mühsam von Mitspielern getrennt werden mussten. Solche Szenen können in emotionalen Spielen und Situationen entstehen, doch in Wattenscheid war es bei einer eigenen 2:0-Führung eher nicht so eine.

Sicher keine Szene mit großem Einfluss auf das Spiel, aber auch keine schöne Szene – ein paar klärende Worte sind sicher angebracht. Nach dem Spiel war die Szene ohnehin (fast) vergessen, Teklab und Lorenz feierten mit allen anderen zusammen vor dem Preußen-Block.