Preußen Münster gewinnt die Wasserschlacht gegen Verfolger SV Rödinghausen
17. September 2022War es Preußen-Wetter? Oder Fritz-Walter-Wetter? Wie auch immer: Der SC Preußen Münster hat im Regensturm über der Hammer Straße den Überblick behalten und am Ende das Spitzenspiel der Regionalliga gegen den SV Rödinghausen gewonnen. Die Tabellenspitze hat der SCP auch vorerst sicher. Ein runder Nachmittag.
Was war vor der Partie alles geschrieben worden! Am Samstag war wenig davon zu spüren. Die Trainer grüßten sich höflich, spitze Bemerkungen blieben aus, auf den Rängen war nur Unterstützung für die Adler zu vernehmen. Es war ein Spitzenspiel, keines der schönen Sorte. Eher ein Kampfspiel, ein phasenweise wütendes, stürmisches Spiel. Und am Ende lachte nur der SCP.
Mit der einen (notwendigen) Änderung Wegkamp für Wooten starteten die Preußen in das Heimspiel. Und setzten vor 7.700 Zuschauern direkt die ersten Akzente. 15, 20 Minuten lang wirkte es nach kurzem Abtasten wie ein Privatduell zwischen Gerrit Wegkamp und dem Tor der Gäste. Per Kopf, per Fuß: Wegkamp kam bestimmt zu fünf Abschlusschancen, aber keine davon landete am Ende wirklich brandgefährlich vor dem Tor. Die Preußen bestimmten allerdings die Partie.
Rödinghausens Szenen blieben vereinzelt. Ein Schuss von Marceta aus der Distanz (18.) war eine der ganz wenigen Offensiv-Szenen der Gäste.
Aufreger gab es ansonsten nur zwei: Einmal bekam Rödinghausens Patrick Kurzen Stress mit Preußen-Trainer Sascha Hildmann, weil er eine Karte forderte. Und einmal hatte Nicolai Remberg durchaus etwas Glück, dass sein Einsteigen (beide Beine voraus) in den Gegner nur mit Gelb endete. Remberg durfte sich dafür in der Halbzeitpause einige sehr, sehr deutliche Ermahnungen des Trainers anhören, der eigentlich in solchen Fällen mit einer Auswechslung reagiert. Aber nicht Remberg, natürlich. Später im Spiel war Remberg noch einmal in eine Rempelei verwickelt … es war knapp. „Wenn er da Gelb-Rot gesehen hätte, hätte es einen Einlauf gegeben“, konnte Hildmann nach dem Spiel schon wieder witzeln.
Nach etwa 35 Minuten setzte dann im Stadion erstmals der Regen ein. Es schüttete aus Kübeln, darunter litt auch das Spiel, in dem nichts Produktives mehr passiert. Auf die Sekunde pünktlich (trotz einiger Unterbrechungen im Spiel) pfiff Schiri Thibaut Scheer zur Pause – auch er wollte offenbar ins Trockene…
Nach der Pause sammelte sich Rödinghausen erst einmal zum Mannschaftskreis. Die Gäste hatten durchaus vor, es besser zu machen als in der ersten Halbzeit. Dann pfiff Scheer an, Dennis Grote schickte Thorben Deters, der umkurvte Torwart Estevao und schloss dann aus spitzem Winkel ab. Der Ball drin, die Laune bestens, das Stadion bebte. Bis auf jene VIP-Gäste, die traditionell nie pünktlich auf ihren Plätzen sind und das Tor damit verpasste. Der Rest hatte richtig Spaß.
Das Gegentor veränderte das Spiel. Rödinghausens Block-Taktik ging nicht mehr auf, jetzt musste der SVR etwas mehr riskieren. Das sah dann auf dem Feld so aus, dass Rödinghausen immer mehr aufmachte und immer wütender den Ball nach vorn trieb.
Das sah teilweise nach Powerplay aus, aber nüchtern betrachtet sprangen nicht so viele glasklare Chancen dabei heraus. Natürlich war das teilweise von Seiten des SCP nur noch das Prinzip „raus mit dem Ball“. Aber hätten die Adler auch nur eine ihrer vielen Umschaltmomente besser genutzt, wäre das Ding früher entschieden gewesen.
Chancen boten sich durchaus. Der eingewechselte Deniz Bindemann hatte zwei erstklassige Chancen, viele weiteren Szenen endeten in Fehlpässen. Es war jetzt eine Abwehrschlacht, ein Spiel, in dem sich der SCP in jeden Ball warf, leidenschaftlich die Führung verteidigte. Und das, während erneut ein Platzregen über das Stadion zog. Dem Spiel half das nicht, viele Bälle blieben einfach stecken. Das war jetzt der Teil des Fußballs, der gearbeitet wird. Der auch das Publikum dazu trieb, mitzugehen. Alles stand, alle fieberten dem Ende entgegen. Und als der Schlusspfiff ertönte, war die Party perfekt.
Applaus von allen Seiten, Thorben Deters durfte auf den Zaun, in der Fiffi-Gerritzen-Kurve stimmten sich Fans und Spieler auf die nächste Aufgabe in Aachen ein. Und dann schien die Sonne über dem Stadion. Ganz einfach.
Spiele am 9. Spieltag | ||
SG Wattenscheid 09 | 0:4 (0:2) | SV Straelen |
SC Preußen Münster | 1:0 (0:0) | SV Rödinghausen |
Fortuna Düsseldorf II | 2:4 (1:2) | FC Schalke 04 II |
1. FC Düren | 3:0 (3:0) | 1. FC Kaan-Marienborn |
1. FC Bocholt | 2:0 (0:0) | Alemannia Aachen |
SC Wiedenbrück | 1:2 (0:0) | Borussia Mönchengladbach II |
Wuppertaler SV | 5:1 (2:1) | SV Lippstadt 08 |
Fortuna Köln | 18.09, 14.00 | RW Oberhausen |
RW Ahlen | 18.09, 14.00 | 1. FC Köln II |
9. Spieltag | |||||
Mannschaft | Sp. | Tore | Diff. | Punkte | |
1 | SC Preußen Münster | 8 | 21:4 | 17 | 22 |
2 | SV Rödinghausen | 9 | 21:7 | 14 | 18 |
3 | 1. FC Kaan-Marienborn | 9 | 14:13 | 1 | 17 |
4 | FC Schalke 04 II | 9 | 17:12 | 5 | 16 |
5 | 1. FC Düren | 9 | 14:14 | 0 | 16 |
6 | Wuppertaler SV | 9 | 17:11 | 6 | 13 |
7 | Borussia Mönchengladbach II | 9 | 14:11 | 3 | 13 |
8 | Alemannia Aachen | 8 | 10:10 | 0 | 12 |
9 | SV Lippstadt 08 | 9 | 13:19 | -6 | 12 |
10 | RW Ahlen | 8 | 16:12 | 4 | 11 |
11 | SC Wiedenbrück | 9 | 14:11 | 3 | 11 |
12 | RW Oberhausen | 8 | 15:20 | -5 | 11 |
13 | 1. FC Köln II | 8 | 15:19 | -4 | 10 |
14 | Fortuna Düsseldorf II | 9 | 13:19 | -6 | 10 |
15 | Fortuna Köln | 7 | 5:7 | -2 | 8 |
16 | 1. FC Bocholt | 8 | 12:18 | -6 | 8 |
17 | SG Wattenscheid 09 | 9 | 10:27 | -17 | 5 |
18 | SV Straelen | 9 | 6:13 | -7 | 3 |
Was für ein toller Nachmittag gestern im Stadion. Spannendes Spiel und endlich mal wieder ein Sieg gegen Rödinghausen. Herzlichen Glückwunsch Preußen zu diesem Sieg 🙂