Mit Ausfällen rein ins Nachbarschaftsduell gegen SF Lotte

Mit Ausfällen rein ins Nachbarschaftsduell gegen SF Lotte

25. August 2021 0 Von Carsten Schulte

Schon früh in der Saison bekommt der SCP die Nachteile eines kleinen Kaders zu spüren. Drei Langzeitverletzte (Alexander Langlitz, Marvin Thiel, Manfred Kwadwo) muss der SC Preußen Münster kompensieren, dazu gesellen sich zwei Wackelkandidaten.

(Foto: Marcel Hoffmeier jubelt beim 4:1-Sieg in der vergangenen Saison. Ex-Sportfreunde-Profi Alexander Langlitz, rechts, wird aber am Mittwoch fehlen)

Denn auch Henok Teklab, zuletzt in Mönchengladbach quirliger Antreiber über die Seite, und Deniz Bindemann schleppen Blessuren aus dem Auftritt im Grenzlandstadion mit sich herum. Ausfälle sind nicht sicher, aber möglich. Und dann wird es doch langsam arg, arg eng bei insgesamt nur 18 Feldspielern. Im schlimmsten Fall müsste Trainer Sascha Hildmann am Mittwochabend 10 aus 13 finden, da bleibt kein Spielraum mehr.

Und was soll man nun über Spiel und Gegner schon groß sagen? Man kennt sich, es ist nach Ahlen das einzige Spiel mit Nachbarschaftscharakter, im Frühsommer gewann der SCP das Westfalenpokalfinale nach hartem Kampf mit 1:0.

Die Sportfreunde haben zumindest einen erfahrenen Spieler in ihren Reihen, nämlich Timo Brauer (Aachen, RW Essen, 64 Bundesligaspiele!). Cedric Euschen, der sich im Sommer 2020 als Gastspieler zum Trainingsauftakt des SCP gesellte, aber nicht verpflichtet wurde, gehört nun auch zum Kader der Sportfreunde.

Um die Sportfreunde zu schlagen, brauche es eine hohe Motivation, viel Einsatz. Denn, bitte ab hier für jedes Spiel eintragen, in dieser Liga ist jeder Gegner schwer, alle sind stets hochmotiviert gegen Teams wie den SCP.

Das alles versteht sich von selbst, aber Fakt ist auch: Zumindest der vollbesetzte SCP bringt so viel Qualität mit, dass auch jeder Gegner schlagbar sein müsste.

Spitzenteam Straelen

Unterdessen muss man sagen, dass Münsters Weg in die Spitzengruppe offenbar nur über den … SV Straelen führt. Am Dienstagabend im vorgezogenen Spiel des 3. Spieltags bezwang das Team von Benedict Weeks den Bonner SC auswärts mit 3:1 und kommt damit auf 9 Punkte. Die volle Ausbeute nach drei Spieltagen und mit 10 erzielten Toren ist Straelen aktuell auch das Maß aller Dinge. Faktisch betrachtet.

Anders formuliert: Um eine Chance auf die Tabellenführung zu haben, müsste der SC Preußen am Mittwochabend schon einen Kantersieg mit mindestens fünf Toren hinlegen …

3. Spieltag
MannschaftSp.ToreDiff.Punkte
1SV Straelen310:469
2Fortuna Köln26:156
31. FC Köln II25:236
4SC Preußen Münster24:226
5Fortuna Düsseldorf II24:226

Fortuna Köln spielt am Mittwochabend zuhause gegen Ahlen, der 1. FC Köln II reist nach Oberhausen. Fortuna Düsseldorf II spielt daheim gegen Rödinghausen. Mit Sicherheit das herausragende Spiel des Tages ist das Duell zwischen Wuppertal und Essen…

Maximal 7.500 Zuschauer dürften derzeit im Preußenstadion zusehen (wir berichteten schon am Montag), aber ganz so viele werden es derzeit wohl nicht werden, Erfolg hin oder her. Vermutlich wird es ein Erfolg sein, wenn vorne eine 5 steht, aber auch das könnte knapp werden, denn am späten Dienstagnachmittag waren noch keine 4.000 Tickets weg. Die Fans halten sich auch in Münster noch spürbar zurück – zum einen sicher der Corona-Pandemie geschuldet, zum anderen aber wohl auch ein Stück wegen der Viertklassigkeit. Es ist eben doch ein Unterschied, ob man daheim gegen Kaiserslautern, Rostock oder Duisburg spielt oder eben gegen Rödinghausen, Bonn oder Wegberg-Beeck.

Zudem fehlen dem SCP überhaupt noch belastbare Grundlagen, um den Zuschauerzuspruch in der Regionalliga einzuschätzen, denn im vergangenen Jahr waren praktisch gar keine da. Legt man die Erfahrungen aus der Zeit zwischen 2006 und 2011 zugrunde, wird sich der Schnitt eher im Bereich 4.000 einpendeln als im Bereich um die 6.000. Erst nachhaltiger sportlicher Erfolg und ernsthafte Aufstiegsmöglichkeiten könnten daran etwas ändern. Aber das ist alles derzeit noch gar nicht richtig zu belegen. Zur Erinnerung: Im Aufstiegsjahr 2010/2011 kam der SCP auf einen Schnitt von 5.600 Zuschauern pro Spiel, wobei das Aufstiegsspiel gegen Mönchengladbach mit 18.500 Zuschauern den Schnitt ein bisschen nach oben jazzte.

In den Jahren zuvor lag der Schnitt immer zwischen 2.600 (2006/2007) und maximal 4.600 (2007/2008, das Oberliga-Meisterschaftsjahr unter Roger Schmidt). Damals fehlten allerdings Teams wie Oberhausen, Wuppertal oder Aachen weitgehend (dafür war Essen praktisch immer dabei….).

Aber egal wie: Am Mittwochabend geht es erst einmal um weitere drei Punkte, alles andere wird sich fügen.