Debütant Marvin Benjamins: „Unbeschreiblich“

Debütant Marvin Benjamins: „Unbeschreiblich“

12. Februar 2023 1 Von Carsten Schulte

Der SC Preußen Münster hat sein nächstes Eigengewächs in die 1. Mannschaft hochgezogen. Am Sonntag im Grenzlandstadion bekam Marvin Benjamins seinen ersten Liga-Einsatz bei den Profis in der Regionalliga West. Und hinterließ Eindruck.

Gerade 20 Jahre ist Benjamins, für die Oberliga-U23 machte er in dieser Saison 11 Einsätze. Aber im Winter machte er noch mehr Eindruck in den Testspielen der Preußen. Gegen Alemannia Aachen saß er schon auf der Bank, blieb aber ohne Einsatz. Zumindest der Bankplatz in einem Ligaspiel war keine völlige Premiere – in mindestens 4 Regionalliga-Spielen zählte er in der Vergangenheit schon zum Kader, bekam da aber noch keine Spielzeiten.

Am Sonntag in Rheydt durfte er nach 69 Minuten an die Seitenlinie treten und kam für Yassine Bouchama in die Partie. Kaum war er drin, war er wirklich mittendrin. Fast hätte er nach zwei Minuten seinen ersten Abschluss bekommen, legte dann aber lieber quer auf Langlitz. Zwei Minuten später warf er mehr Mut rein und versuchte es selbst mit einem Schuss aus der Drehung. Kurzum: Benjamins brauchte keine lange Anlaufzeit.

Nach dem Spiel schnaufte er einmal kurz durch. „Unbeschreiblich“, sei dieser Moment gewesen. „Ich weiß gar nicht, wie man das in Worte fassen soll, so mit den Fans im Rücken. Man kommt rein, wird von der Mannschaft aufgenommen, als wäre man schon lange Teil des Teams., einfach ein geiles Gefühl“, freute sich Benjamins.

Auch wenn das Trainerteam ihn in der Winterpause wirklich dauerhaft in die Erste hochzog: War es zu erwarten, dass es auch mit Einsatzzeiten klappt? „Ich habe es gehofft“, gab Benjamins zu. „Aber damit gerechnet hab ich ehrlich gesagt nicht. Es hat mich aber unfassbar gefreut.“

Marvin Benjamins im September 2021 im Pokalspiel gegen Tengern – sein erster Pflichtspiel-Einsatz bei den Profis.

Marvin Benjamins, Jahrgang 2002. Aus der Jugend rückte er über U17 und U19 im Sommer 2021 in den Seniorenbereich. In der U23 machte er in der Oberliga Westfalen seitdem 33 Spiele (4 Tore). Im September 2021 durfte er erstmals in der 1. Mannschaft auflaufen – beim 4:1 gegen den TuS Tengern stand er als Rechtsverteidiger 90 MInuten auf dem Platz (Foto).

Vom Trainer gab’s ein paar einfache Aufgaben zur Einwechselung: „Ich sollte mein Ding machen, mir was zutrauen, jeden Weg nach hinten mitgehen.“ Und das tat Benjamins dann auch. Vielleicht war es auch ein prima Zeitpunkt im Spiel. In der Schlussphase ging es rauf und runter. „Ein Schlagabtausch“, so Benjamins‘ Eindruck. „Da geht es um Laufen, da kommt man schnell rein.“ Und am Ende brachten die Preußen das Spiel ja auch erfolgreich nach Hause.

Was sich Benjamins jetzt wünscht? „Den Aufstieg natürlich“, gab er zu. „Aber für mich persönlich hoffe ich, dass ich noch möglichst viele Minuten sammeln kann, mich hier im Team integrieren kann und Spaß haben.“ Dass der Ligabetrieb unter Realbedingungen etwas ganz eigenes ist, gab er zu. „Mit den Testspielen kann man es nicht vergleichen, das hat hier eine ganz andere Intensität. Die U23 spielt ja auch ganz anders. Aber die 4 Wochen Vorbereitung haben gezeigt, dass es geht.“

Lob gab es anschließend auch vom Trainer. „Ganz toll“ gemacht hab es Benjamins. Und auch Simon Scherder, mit seiner speziellen Preußen-Vita sicher auch so etwas wie der lebende Beweis für den „Preußen-Weg“, freute sich für den „Neuzugang“. Sicher wird er in den kommenden Wochen auch ein bisschen Vorbild sein. Ob er Benjamins etwas mitgeben könne? „Ich glaube schon“, meinte Scherder. „Er muss sich jetzt einfach viel abgucken, Trainingszeiten und Spielzeiten mitnehmen.“ Immerhin bringe Benjamins einige Anlagen mit, um dem SCP auch weiterzuhelfen. „Ich glaube, er hat einen guten Weg vor sich.“