Das Topspiel in Oberhausen

Das Topspiel in Oberhausen

16. Oktober 2022 0 Von Carsten Schulte

Die Tabelle deutet es seit Samstag an: Der SV Rödinghausen sitzt dem SC Preußen Münster im Nacken. Zumindest bis Sonntagnachmittag führt der SVR die (allerdings schiefe) Tabelle der Regionalliga West an. Gegen den ersatzgeschwächten Aufsteiger und Abstiegskandidat Wattenscheid holte sich das Rump-Team einen ungefährdeten Heimsieg.

Falls der SCP seine Auswärtspartie in Oberhausen nicht gewinnt, ist die Tabellenführung vorerst dahin. Das ist dann Ausdruck einer Schwächephase, die nicht wegzudiskutieren ist. Auch wenn die Adler mit 9 Gegentreffern in 10 Spielen zu den defensivstärksten Teams der Liga gehören, fielen 5 dieser Tore in den letzten beiden Ligapartien. Nimmt man das Gegentor des nach 26 Minuten abgebrochenen Spiels auf Schalke hinzu, ist das schon etwas viel in dieser Phase. Die erste Bürgerpflicht für den SCP wird am Sonntag sein, hinten die Null zu halten. Und da gilt es zunächst Sven Kreyer und Anton Heinz zu stoppen, die mit 9 Toren (Kreyer) und 6 Toren (Heinz) bisher besonders erfolgreich waren.

Über solche Torjäger verfügt der SCP nicht: Sowohl Andrew Wooten wie auch Henok Teklab kommen jeweils auf 4 Tore und rangieren damit auf den Mittelfeldplätzen der Torschützenliste. Und genau hier liegt eines der Probleme der Preußen: Aus den teilweise im Überschuss vorhandenen Chancen macht der SCP schlicht zu wenig. Hier und dort ein Tor mehr und der SCP würde locker als Tabellenführer von der Spitze grüßen – jüngst dürfte das in jeder Hinsicht enttäuschende 1:1 gegen den 1. FC Kaan-Marienborn ein Beleg dafür sein. Ein Spiel, nach dem selbst Gästetrainer Torsten Nehrbauer zugab, dass man über die Wertung „verdient“ sicher sprechen könnte. Aber ehe Preußens Ex-Kapitän Julian Schauerte seinen Sonntagsschuss zum späten 1:1 ansetzte, hatten die Preußen selbst mehr als genug Möglichkeiten, den Deckel draufzumachen. Taten sie nicht und so sanken alle nach Abpfiff zu Boden anstatt eine Ehrenrunde anzutreten. Das muss sich verbessern, aber das ist eben auch leichter geschrieben als getan. Und der SCP weiß um dieses Problem sicher auch selbst – und auch RWO-Trainer Mike Terranova, der vor dem Spiel sagte: „Ich glaube nicht, dass Münster in einer Krise steckt. Wenn man sich die Partien einzeln anschaut, dann haben sie nicht schlecht gespielt. Die Ergebnisse waren eher unglücklich, weil Münster die Torchancen nicht genutzt hat.“ („Reviersport„).

Die aktuelle Tabelle:

Spiele am 12. Spieltag
1. FC Köln II1:3 (0:1)1. FC Bocholt
SV Straelen2:4 (1:0)Alemannia Aachen
Borussia Mönchengladbach II1:2 (0:1)Fortuna Köln
1. FC Düren0:2 (0:1)Fortuna Düsseldorf II
FC Schalke 04 II2:2 (0:0)RW Ahlen
SV Rödinghausen3:0 (2:0)SG Wattenscheid 09
SV Lippstadt 083:3 (0:1)SC Wiedenbrück
RW Oberhausen16.10, 14.00SC Preußen Münster
1. FC Kaan-Marienborn16.10, 14.00Wuppertaler SV
12. Spieltag
MannschaftSp.ToreDiff.Punkte
1SV Rödinghausen1227:91825
2SC Preußen Münster1024:91523
3FC Schalke 04 II1123:15820
4SV Lippstadt 081221:23-219
5Alemannia Aachen1119:16318
6RW Oberhausen1122:21118
7Fortuna Köln1113:12118
81. FC Kaan-Marienborn1116:17-118
9Fortuna Düsseldorf II1218:22-416
101. FC Köln II1222:27-516
111. FC Düren1216:23-716
12SC Wiedenbrück1219:15415
131. FC Bocholt1122:22015
14Borussia Mönchengladbach II1118:16214
15Wuppertaler SV1119:17213
16RW Ahlen1221:21013
17SV Straelen129:21-126
18SG Wattenscheid 091212:35-235

Gut immerhin aus Preußensicht, dass Andrew Wooten (in der Vorwoche erstmals wieder für 60 Minuten im Einsatz) und Henok Teklab (fehlte zuletzt gegen Kaan-Marienborn noch) wieder einsatzbereit sind. Und auch Dildar Atmaca, später Neuzugang beim SCP, zeigte in seinen ersten Spielminuten, dass er Tempo und Übersicht mitbringt. Das sind dann die guten Nachrichten. Dass Deniz Bindemann ausfällt, ist wiederum weniger schön. Der 19 Jahre alte Stürmer kommt zwar erst auf 3 Regionalliga-Einsätze in dieser Saison (kein Tor), ist aber einer, dem man durchaus etwas zutraut.

Oberhausen war doch eher schwach in die Saison gestartet, fing sich aber zuletzt spürbar. Zwei bitteren Pleiten gegen Schalke II und Rödinghausen folgten zwei Unentschieden gegen Kaan-Marienborn und Fortuna Köln – und zuletzt gewann RWO dann zwei Partien gegen Düren und Düsseldorf II – jeweils zu Null. Zuvor warf Oberhausen auch noch Drittligist MSV Duisburg aus dem Niederrheinpokal (2:1). Das Terranova-Team scheint zumindest vorerst in der Spur zu sein. Kapitän Jerome Propheter wird nach seiner Verletzungspause wohl wieder im Kader stehen, aber nach nur einer Trainingswoche eher nicht in der Startelf.