3. Liga: Ergebnisse wie gemalt für Münster, Markus Anfang entlassen

3. Liga: Ergebnisse wie gemalt für Münster, Markus Anfang entlassen

21. April 2024 1 Von Carsten Schulte

Die Vorlage hat die 3. Liga am Freitag und Samstag geliefert, jetzt kann der SC Preußen Münster nachlegen. Schon mit einem Punkt gegen Freiburg II würden die Adlerträger wieder auf Platz 3 springen.

Artikelfoto: Markus Anfang – hier beim Spiel in Münster – ist in Dresden entlassen worden.

Es liegt auf der Hand, dass Fans des SC Preußen die Spiele der Konkurrenz aufmerksam verfolgen. Dazu gab es am Freitag und Samstag reichlich Gelegenheit. Und was dort zu sehen war, dürfte für gute Laune gesorgt haben.

Bereits am Freitagabend schlug Münsters alter Rivale Arminia Bielefeld den SV Sandhausen mit 2:1. Ausnahmsweise dürfte Bielefelds Sieg in Münster für Zufriedenheit gesorgt haben, denn Sandhausen bleibt mit nun 52 Punkten in jedem Fall mindestens 3 Punkte hinter dem SCP. Das dürfte auch mit Blick auf Platz 4 (Qualifikation für den DFB-Pokal) wichtig sein.

Noch besser wurde es am Samstag. Beim Spiel des 1. FC Saarbrücken in München sah es dabei nicht immer gut aus. Saarbrückens frühe Führung und eine Rote Karte gegen 1860 München brachte den 1. FCS auf 55 Punkte – zwischenzeitlich lag der SCP nur noch auf Platz 5 der Blitztabelle. Doch München schaffte in Unterzahl noch den Ausgleich. Damit bleibt Saarbrücken bei 53 Punkten. Sofern der SCP am Sonntag seine Hausaufgaben macht und Freiburg schlägt, könnte Saarbrücken selbst mit dem Nachholspiel gegen Essen nicht an den Preußen vorbeiziehen.

Und, natürlich, Dynamo Dresden. Der einstige Aufstiegskandidat Nummer 1 schwächelt gewaltig. Die Spiele okay, die Ergebnisse nicht. Das zeigte sich am Samstag erneut. Gegen Viktoria Köln unterlag Dynamo zuhause mit 0:2 und steht damit bei 55 Punkten. Schon ein Punkt gegen Freiburg II und der SCP würde wieder auf den Relegationsplatz springen.

Das 0:2 in Dresden war allerdings auch zu viel für den Klub, der zuletzt stabil zu Trainer Markus Anfang gestanden hatte. Kurz nach der Partie war Schluss für den früheren Kölner – Anfang am Ende (pardon).

Vorausgesetzt, der SCP macht seine Hausaufgaben, dürfte er dann am Sonntagabend verfolgen, was Ulm und Regensburg im direkten Duell veranstalten. Die 3. Liga bleibt sich treu…

Die Ergebnisse der 3. Liga von Freitag und Samstag:

Spiele am 34. Spieltag
SV Sandhausen1:2 (0:0)Arminia Bielefeld
Erzgebirge Aue2:1 (1:0)SpVgg Unterhaching
TSV 1860 München1:1 (0:1)1. FC Saarbrücken
Dynamo Dresden0:2 (0:0)FC Viktoria Köln
VfB Lübeck0:5 (0:3)Borussia Dortmund II
Hallescher FC1:0 (1:0)SC Verl
FC Ingolstadt 042:0 (1:0)MSV Duisburg
SV Waldhof Mannheim21.04, 13.30RW Essen
SC Preußen Münster21.04, 16.30SC Freiburg II
SSV Ulm 184621.04, 19.30SSV Jahn Regensburg
34. Spieltag
MannschaftSp.ToreDiff.Punkte
1SSV Ulm 18463354:342062
2SSV Jahn Regensburg3348:351361
3Dynamo Dresden3451:371455
4SC Preußen Münster3355:431255
51. FC Saarbrücken3355:361953
6SV Sandhausen3452:49352
7Erzgebirge Aue3444:43152
8RW Essen3250:46451
9FC Ingolstadt 043457:441349
10Borussia Dortmund II3452:47549
11SpVgg Unterhaching3446:45149
12FC Viktoria Köln3455:56-148
13SC Verl3453:51246
14TSV 1860 München3438:36243
15Arminia Bielefeld3446:46041
16SV Waldhof Mannheim3345:52-738
17Hallescher FC3448:66-1835
18MSV Duisburg3433:53-2030
19VfB Lübeck3428:65-3727
20SC Freiburg II3331:57-2624

Auch wenn es mit dem SCP nichts zu tun hat: Der MSV Duisburg dürfte sich mit dem 0:2 in Ingolstadt nun de facto in die Regionalliga West befördert haben. Aus Sicht der Preußen könnte man mit dem MSV fühlen. Been there, done that, sozusagen. Acht Punkte Rückstand sind es jetzt, am Sonntag könnten es elf werden. Bei nur noch zwölf zu vergebenen Punkten wäre das im Grunde der Abstieg – doch selbst bei acht Punkten im allerbesten Fall ist da wohl nichts mehr zu retten.

Was umso mehr für den VfB Lübeck gilt. Wie schwach das Team ist, zeigte sich schon bei Münsters 3:0-Sieg an der Lohmühle. Gegen den BVB II kam Lübeck unter dem vierten Trainer in der Saison (nach Lukas Pfeiffer, Bastian Reinhardt und Florian Schnorrenberg) mit 0:5 gegen Dortmund unter die Räder. Mit einem katastrophalen Torverhältnis von -37 und bei nur 27 Punkten könnte der Abstieg des VfB bereits am Sonntag auch rechnerisch feststehen. Das würde dem SC Freiburg II heute selbstredend auch drohen.

Im Falle von Lübeck wird es der zweite sofortige Abstieg werden. Zum Anfang der Pandemie war der VfB Lübeck 2020 nach Abbruch der Regionalliga Nord vom norddeutschen Fußballverband als Aufsteiger benannt worden. Die Regionalliga Nord war seinerzeit die erste Regionalliga-Staffel, die sich für einen sofortigen Abbruch der Saison entschied. Doch Lübecks Aufstieg am „grünen Tisch“ entpuppte sich nicht als gute Sache, es reichte nicht für die 3. Liga. Und genau das passiert auch im zweiten Anlauf, erneut muss Lübeck eher sang- und klanglos wieder runter. Da konnte auch der Ex-Preuße Manuel Farrona-Pulido (in Münster berüchtigt für seinen folgenschweren Fehlschuss damals beim 0:0 in Wiedenbrück) nichts retten.