Pokal-Auslosung: Wissenswertes rund um die Gegner

Pokal-Auslosung: Wissenswertes rund um die Gegner

26. August 2021 3 Von Carsten Schulte

Jetzt, wo der SC Preußen Münster endgültig in der 2. Runde des DFB-Pokals steht, darf der Klub am Sonntagabend besonders gespannt auf die Auslosung schauen. Wie die Stimmung dann ist, hängt sicher auch etwas vom Spiel in Wegberg-Beeck ab, aber was ist sonst noch beachtenswert?

Wenn in der Sportschau die 2. Hauptrunde ausgelost wird, muss der SC Preußen diesmal nicht lang warten. Insgesamt 32 Teams sind noch im Wettbewerb, darunter drei Drittligisten und zwei Regionalligisten. Neben den Preußen ist das auch der Nordost-Vertreter SV Babelsberg 03, früher mal Liga-Gegner der Preußen. Babelsberg hatte Greuther Fürth im Elfmeterschießen bezwungen und hatte daher viel weniger Juristerei zu beachten als der SCP.

Also: Spätestens die fünfte Paarung wird die Preußen enthalten, denn im Topf 2 liegen neben dem SCP und Babelsberg nur noch die drei Drittligisten 1860 München, Osnabrück und Waldhof Mannheim. Und die Amateurklubs werden zuerst gezogen, erst wenn keine Kugeln mehr im Topf 2 liegen, werden die Profiklubs untereinander gezogen.

Was logischerweise bedeutet, dass der SCP gegen die vier anderen Teams aus Topf 2 nicht spielen wird …

In Frage kommen die übrigen 27 Zweit- und Erstligisten.

Bundesliga:

BVB, Hoffenheim, Union Berlin, Augsburg, Bochum, Leipzig, Freiburg, Mainz, Bielefeld, Gladbach, Leverkusen, Hertha, Stuttgart, 1. FC Köln, FC Bayern (Frankfurt, Fürth und eben Wolfsburg sind ja nun raus)

2. Bundesliga:

Hannover, Nürnberg, St. Pauli, Regensburg, Schalke, Düsseldorf, HSV, Kiel, Ingolstadt, Karlsruhe, Rostock und Dresden

Ab 2008 war der SC Preußen seit langer, langer Zeit mal wieder häufiger im Pokal vertreten. VfL Bochum, Hertha BSC, VfL Wolfsburg (2), Werder Bremen, FC Augsburg (2), FC St. Pauli und der FC Bayern waren die Gegner bis 2014. Seitdem war der SCP nicht mehr im Wettbewerb unterwegs.

Fans 2009 beim Pokalspiel gegen Hertha BSC.

Nur ein Derby

Als einziges Derby käme die Paarung Preußen gegen Arminia Bielefeld in Frage. Duelle mit Lokalkolorit wären sicher Spiele gegen Dortmund, Bochum, Schalke – alles über die Jahre hinweg mehr oder weniger häufige (Testspiel-)Gegner.

Dazu kommen einige Klubs, die vor nicht langer Zeit noch regelmäßig Liga-Gegner der Preußen waren, z.B. Rostock, Kiel oder Karlsruhe, etwas früher noch Dresden, Ingolstadt oder Fortuna Düsseldorf (zu alten Regionalliga-Nord-Zeiten).

Nur eine möglich Spiel-Premiere

Unter all den Klubs gäbe es nur eine einzige Premiere: Noch nie hätte der SCP in einem Pflichtspiel gegen die TSG Hoffenheim gespielt. Alle anderen Klubs waren in der Vereinsgeschichte in verschiedenen Ligen oder Pokalspielen mehr oder weniger oft Gegner der Adler, von der Bundesliga (u.a. HSV) bis hin zur alten Oberliga West. Leverkusen, Köln, BVB – Klubs wie diese waren bis in die Siebzigerjahre regelmäßig Gast in Münster. Hertha, Freiburg, Hannover oder Mainz waren in der 2. Liga Gegner der Preußen. RB Leipzig verbrachte nur ein Jahr gemeinsam mit dem SCP in der 3. Liga, sozusagen auf dem Durchmarsch dank der Mateschitz-Millionen.

Nürnberg war in der Meisterschaftsendrunde 1951 zu Gast und im Bundesliga-Premierenjahr 1963 (so wie der HSV).

2013: Werder Bremen …

Nur ein Pokalgegner

Von den 27 Profiklubs gibt es (neben Hoffenheim) auch nur einen einzigen Verein, den der SC Preußen nicht aus Ligaspielen kennt. Das ist der FC Augsburg, Münsters Pokalgespenst der vergangenen Jahre. Gleich zweimal wurde dem SCP der Klub in der 2. Runde zugelost, beide Male war der SCP weitgehend chancenlos.

Und noch ein Fun Fact: Von allen noch vertretenen Klubs ist nur einer dabei, gegen den der SCP im Pokal schon einmal im Achtelfinale gespielt hat. Es ist der VfB Stuttgart, der im November 1990 unter Christoph Daum im Preußenstadion auflief und damals ganz knapp und glücklich mit 1:0 gewann. Da spielte der SC Preußen noch in der 2. Bundesliga. Es ist bis heute die beste Platzierung in diesem Wettbewerb, was andersherum auch bedeutet: DFB-Pokal und Münster? Das ist eine Geschichte zum Abhaken.

Aber die Zeiten sind eben heute und nicht mehr vor 30 Jahren und der SCP kann ja jetzt beginnen, seine eigene Pokalgeschichte umzuschreiben. Vorbilder gibt es dann und wann, gerade erst in der vergangenen Saison schaffte es RW Essen sogar bis ins Viertelfinale.

Erfolge von Drittligisten oder Amateurklubs im DFB-Pokal seit 2001:

  • RW Essen schaffte es als Regionalligist 2020/2021 bis ins Viertelfinale (0:3 gegen Kiel)
  • Der 1. FC Saarbrücken stand 2019/2020 als Regionalligist im Halbfinale (0:3 gegen Leverkusen)
  • Die Sportfreunde Lotte standen als Drittligist 2016/2017 im Viertelfinale (0:3 gegen BVB)
  • Kickers Offenbach standen als Drittligist 2012/2013 im Viertelfinale (1:2 gegen Wolfsburg)
  • Holstein Kiel schaffte es 2011/2012 als Regionalligist ins Viertelfinale (0:4 gegen BVB)
  • Der VfL Osnabrück stand als Drittligist 2029/2010 im Viertelfinale (0:1 gegen Schalke)
  • Der FC Bayern München II (durfte damals noch mitspielen!) schaffte es als Regionalligist 2004/2005 ins Viertelfinale (0:3 gegen Werder Bremen)
  • Und ja: Als Viertligist schaffte es die TSG Hoffenheim 2003/2004 ins Viertelfinale (0:1 gegen Zweitligist Lübeck)

Also: Völlig unfassbar unglaublich unrealistisch ist eine gute Pokalserie nicht, wenngleich auch nicht gerade häufig …