Duisburger Pyro-Einlage sorgt für gemischte Gefühle in Münster

Duisburger Pyro-Einlage sorgt für gemischte Gefühle in Münster

2. Februar 2020 4 Von Carsten Schulte

Die halbe Woche lang wurde in Münster über eine geplante, dann zurückgenommene Blockteilung diskutiert. Über Gefahren und Risiken, über Haftung und strafrechtliche Folgen. Block O war dabei plötzlich der unhaltbare Ultrablock geworden, an dem Fans wegen der möglichen Gefährdung anderer nur noch geduldet seien.

Nachdem der SCP in einer umfangreichen Diskussion samt Stellungnahme seine Blockteilung aufgehoben hatte, verbunden mit einer klaren Warnung an die dort stehenden Fans, fanden die Preußenfans den unter diesen Umständen besten Weg. Sie fanden sich wieder im Block O ein, packten Fahnen und Banner aus unter unterstützten den SCP gegen den Tabellenführer nach Kräften.

Keine Pyrotechnik, dafür aber einige klare Banner mit Kritik an dem ganzen Vorgehen. Dazu wurde die Absetzung von Veranstaltungsleiter Thomas Hennemann gefordert. Wenn man so will, war das die Pressemitteilung der Ultras.

22. Spieltag: Preußen Münster gegen MSV Duisburg. Protest im Preußen-Block.

Da wirkte es schon seltsam, dass es im Preußenblock rauchfrei blieb, während auf der anderen Seite in der Gästekurve wieder einmal kräftig, kräftig gezündelt wurde. Vor dem Anpfiff hüllten die Duisburger ihren Gästeblock in Rauch ein, dazu auch Teile des angrenzenden Heimbereichs im Block K.

Kein Wunder, dass sich nach dem Spiel auf Twitter und Facebook zahlreiche spöttische bis hämische Kommentare sammelten. Tenor: Im Heimbereich werde ein Szenario heraufbeschworen, für das es im Gästebereich offenbar keine Entsprechung gibt.

Nun gibt es natürlich einen Unterschied: Auf der Haupttribüne, oberhalb von Block A und B, sitzen die Rolli-FahrerInnen. Sie wären im Fall der Fälle nicht so umgehend aus dem Block zu schaffen wie die Sitzplatzbesucher. Das Argument lässt sich nicht wegreden. Da hilft auch der Verweis nicht, dass die Tribüne eigentlich nie von Pyrotechnik betroffen ist. Man will es lieber gar nicht so weit kommen lassen, oder?

Dennoch: Wie eigenartig wirkt das, wenn im Heimbereich drastische Maßnahmen angekündigt sind, zugleich aber die Gästefans anscheinend nach Belieben zündeln können. Als wären dort nicht auch Unbeteiligte betroffen.

Überdies: Der Gästeblock ist ein eng umzäunter Bereich. Der Einlassbereich ist extrem eng, die Kontrollen umfangreich. Hilft das gegen Pyrotechnik? Nein. Das wirft dann schon die Frage auf, was mit einem abgetrennten Block O gewonnen wäre?