Cueto, Mörschel, Wiebe: Das machen die Ex-Preußen so …

Cueto, Mörschel, Wiebe: Das machen die Ex-Preußen so …

3. September 2021 1 Von Carsten Schulte

Vor dem Spieltag ist zwischen den Spieltagen: In unregelmäßigen Abständen schauen wir einmal auf frühere Preußenspieler. Wo spielen sie gerade, wo sind sie auffällig geworden? Eine Auswahl ohne Anspruch auf Vollständigkeit …

Am vergangenen Wochenende und teilweise unter der Woche waren wieder viele ehemalige Preußenspieler und -Trainer im Einsatz. Wer gespielt hat, wer getroffen hat? Das steht hier in einer Auswahl.

Bundesliga

Eher erwartungsgemäß gibt es nicht allzuviele Ex-Preußen in der Bundesliga. Der frühere Preußenspieler Pellegrino Matarazzo (43, 2003/2004 beim SCP im Einsatz) ist weiter Trainer beim VfB Stuttgart (aktuell Platz 13), Babacar N’Diaye (47, zwischen 2010 und 2013 bis zum Karriereende im Einsatz) ist weiter Teammanager bei RB Leipzig. Das war es dann auch schon wieder.

2. Bundesliga

Beim Karlsruher SC gibt es mittlerweile auch eine kleine Fraktion von Ex-Preußen: „Urgestein“ Marc Lorenz (33) ist mittlerweile eher Standby-Spieler, war bisher nur in einer Partie dabei. Aber Philip Heise und Lucas Cueto gehören zur Stammelf. Seit 2020 spielt Heise (30) für den KSC, kommt in dieser Spielzeit auf 5 Einsätze über fast die volle Distanz. Längst Legende ist, dass Heise zwischen 2011 und 2013 beim SCP nie nachhaltig eingesetzt wurde, anschließend aber eine starke Karriere hinlegte – bis hin in die Bundesliga mit dem Vfb Stuttgart. Seit Sommer ist er in Karlsruhe. Ebenfalls seit Sommer in Karlsruhe ist Cueto, der von Viktoria Köln dorthin wechselte und ebenfalls zum Stammpersonal zählt. Beide waren beim 1:2 in Nürnberg am Ball.

Erik Zenga spielt weiter beim SV Sandhausen, unterlag aber am Wochenende dem FC Ingolstadt mit 0:2. Seit 2018 ist Zenga nun beim SVS, in der Saison 2014/2015 spielte er für den SCP. Eine schwere Verletzung stoppte ihn ab Herbst 2019 für ein Dreivierteljahr. Seit der vergangenen Saison ist er wieder am Ball, machte dort 25 Spiele, in der laufenden Saison kam er zu fünf Einsätzen.

Ebenfalls im bekannten Team ist Dimitri Nazarov, der 2013 zum legendären 72-Punkte-Team der Preußen zählte. Nazarov ist seit 2016 bei den Veilchen, machte in dieser Saison 5 Spiele, aber traf noch nicht. Mittlerweile ist er 31 Jahre alt.

Mit Hansa Rostock ist Julian Riedel unterwegs. Beim 0:3 in Bremen konnte der 30-Jährige aber nicht viel ausrichten. Zwischen 2013 und 2015 spielte Riedel beim SCP in der 3. Liga, seit 2017 in Rostock. In der laufenden Saison war die Partie in Bremen sein erster Einsatz. Drei Spiele verfolgte er bisher nur von der Bank, einmal fehlte er im Kader. Ebenfalls noch in Rostock spielt Maurice Litka, der allerdings seit Anfang des Jahres mit einem Kreuzbandriss ausfällt – bis heute arbeitet Litka noch in der Reha.

Zwei Ex-Preußen sind noch für Dynamo Dresden aktiv: Heinz Mörschel war zuletzt beim 0:3 gegen den SC Paderborn am Ball und wurde nach 33 Minuten von Sebastian Mai ersetzt, nachdem sich Dresden bis dahin alle drei Tore gefangen hatte. Retten konnte Mai dann auch nichts mehr, nur weitere Gegentore verhindern. Seit 2020 ist Mai in Dresden, kam in der laufenden Saison aber nur auf überschaubare Einsatzzeiten, erzielte immerhin ein Tor.

Mörschel ist seit Januar 2021 in Dresden und gehört zum erweiterten Stamm (5 Spiele, drei Startelfeinsätze, 2 Tore). In Rückserie der vergangenen Saison war der 24-Jährige in Dresden gut gestartet: 18 Spiele, 7 Tore.

Heinz Mörschel.

3. Liga

Was machen die Ex-Preußen in der 3. Liga? Ex-Preußen-Kapitän Guerino Capretti ist weiter Trainer des letztjährigen Aufsteigers SC Verl. In Halle legte er mit seinem Team ein irres 4:4 hin, nachdem Verl bis zur 75. noch mit 4:2 geführt hatte. Aktuell liegt Verl auf Platz 13 und deutet an, dass das zweite Jahr halt oft schwieriger ist als das erste Jahr. Cyrill Akono, der ebenfalls seit Sommer dort spielt, fehlte zuletzt mit einer Schultereckgelenkssprengung in Halle. Er wird Verl sicher bis in den Winter fehlen – gute Besserung von hier aus!

Bei Viktoria Berlin spielt nun Soufian Benyamina, der 2014 ein halbes Jahr für den SCP spielte und den der SCP auch gern gehalten hätte, doch damals zog es ihn nach Dresden. Über die Stationen Wiesbaden, Rostock und Lübeck landete er nun im Sommer beim Aufsteiger, für den er bisher drei Spiele (1 Tor) machte. Vielleicht eine gute Wahl, denn Viktoria ist Tabellenführer der 3. Liga …

Soufian Benyamina, hier 2014 im Preußendress bei einem Auswärtsspiel in Dortmund. (Foto: Schulte)

Tja, und Ex-Trainer und Ex-Spieler Marco Antwerpen sucht mit Kaiserslautern noch immer seine Form. Gegen Zwickau kam der FCK wieder nur zu einem 1:1 und rangiert erneut im Bereich der Abstiegszone – 5 Punkte nach 6 Spielen stellen in der Pfalz niemanden zufrieden. Für den FCK spielt mittlerweile auch René Klingenburg, der im Sommer aus Köln kam. Natürlich ist Klingenburg Stammkraft.

Apropos Köln: Bei Viktoria spielt Aaron Berzel, der am Wochenende mit 3:1 gegen Aufsteiger Freiburg II gewann. Berzel war 2015 für ein halbes Jahr beim SCP und erlebte dort keine gute Zeit – bis heute ist er auf den SCP schlecht zu sprechen. Seit Sommer ist er 29-Jährige nun bei Viktoria. Auf Freiburger Seite spielt Sandrino Braun, der von den sechs Ligaspielen dort fünf über fast die komplette Distanz machte – drei Spiele sogar als Kapitän.

Und Braunschweig… Danilo Wiebe und Martin Kobylanski. Während Wiebe weiterhin Stammpersonal ist, bekommt Kobylanski wieder einmal das Auf und Ab der Gefühle präsentiert. In der letzten Minute des Spiels gegen 1860 München (1:1) kam er ins Spiel und wer Kobylanski kennt, weiß, dass ihn das durchaus genervt haben dürfte. Es läuft für den 27-Jährigen nicht, nur 5 Einsätze in 6 Spielen, davon aber nur 2 in der Startelf. Und kein Tor. Bisher nicht seine Saison. Wiebe (27) dagegen ist als Rechtsverteidiger gesetzt.

Beim MSV Duisburg stehen einige Ex-Preußen unter Vertrag: Neben Trainer Pavel Dotchev kicken dort Oliver Steurer und Marvin Bakalorz. Der MSV arbeitet sich aber derzeit wieder tief in die Abstiegszone ein – beim BVB II setzte es zuletzt eine heftige 1:4-Niederlage. Vier Niederlagen in sechs Spielen sind keine Auszeichnung … Steurer war 2020 ein halbes Jahr beim SCP, konnte den Abstieg aber auch nicht verhindern, Bakalorz‘ Zeit in Münster liegt viel länger zurück. Der heute 31-Jährige durchlief die Preußen-Jugend und wechselte 2010 trotz einiger Einsätze für die erste Mannschaft zum BVB. Seitdem: BVB, Eintracht Frankfurt, SC Paderorn, Hannover 96, Denizlispor und nun Duisburg seit Sommer …

Marvin Bakalorz, hier 2010 im Ligaspiel gegen VfL Bochum II. (Foto: Schulte)

Moritz Heinrich spielt mittlerweile für die Würzburger Kickers und holte mit den Rothosen zuletzt ein 1:1 gegen den 1. FC Saarbrücken. Heinrich kam aus Unterhaching, wo er seit dem Abschied aus Münster 2019 spielte. Für die Kickers ist er als Stammspieler unterwegs. Im Spiel gegen Saarbrücken traf er Adriano Grimaldi, der auch neu ist in Saarbrücken. Zwischen 2016 und 2018 spoelte er 30-Jährige für den SCP, wechselte dann über 1860 München und Uerdingen im Sommer nach Saarbrücken (6 Spiele, 1 Tor). In Saarbrücken trifft er Justin Steinkötter, der seine Zelte in Mönchengladbach nun abgebrochen hat. Dorthin war er 2017 gewechselt, machte dort 38 Spiele (20 Tore), aber stand nie auf dem Sprung in die Bundesliga-Mannschaft. Jetzt versucht es der 21-Jährige in der 3. Liga.

Bei Waldhof Mannheim spielt Fridolin Wagner mittlerweile. Für den 23-Jährigen läuft es noch nicht perfekt. Zweimal fehlte er im Kader, spielte nur einmal über 90 Minuten. Beim jüngsten 0:1 in Berlin stand er im Kader, saß aber nur auf der Bank.

Eigentlich wäre da noch Jeron Al-Hazaimeh. Der spielt nun beim SV Meppen, musste aber die letzten beiden Spiele nur von der Bank aus ertragen. Nur zwei Startelf-Einsätze gab es für den Ex-Preußen bisher. Zwischen 2016 und 2018 machte er 66 Spiele für den SCP.

Regionalliga

Ex-Preußen in der Regionalliga West: Nicht überraaschend tummeln sich etliche Ex-Preußen in der Regionalliga West. Hier der Kurzüberblick über die aktuell eingesetzten Spieler oder Trainer: Bennet Eickhoff und Romario Wiesweg (RW Ahlen), in Rödinghausen wurde Ex-Preußentrainer Nils Drube gerade entlassen, Lukas Frenkert gehört bei Schalke II zum Stammpersonal, Luca Steinfeldt wurde bei Lippstadt am Wochenende nur eingewechselt, Benedikt Zahn gehört in Wiedenrück zum Stamm (4 Spiele, 1 Tor). Das gilt noch nicht für Ousman Touray, der erst zwei Spiele als Einwechselspieler für Wiedenbrück machte (1 Tor). In Bonn kam er für fünf Minuten.

Beim Wuppertaler SV ist eine ganze Abteilung Ex-Preußen im Einsatz: Neben Trainer Björn Mehnert sind das auch Niklas Heidemann, Lion Schweers, Kevin Pires-Rodrigues und Marco Königs (zuletzt 4:1 in Straelen). Alle vier standen beim Spiel in Straelen in der Startelf.

Bei Fortuna Köln ist der frühere Preußen-Profi Alexander Ende weiter Trainer, für Fortuna spielen seit Januar 2021 auch Dominik Lanius und Nico Brandenburger. Letzterer stand am vergangenen Spieltag zwar im Kader, wurde aber nicht eingewechselt. In den bisherigen drei Partien kam er zum Einsatz. Lanius dagegen stand beim knappen 1:2 in Essen in der Startelf.

Dennis Grote mit dem ehemaligen Preußentrainer Pavel Dotchev 2012. (Foto: Schulte)

Dennis Grote, Münsteraner Urgestein, kickt weiterhin für RW Essen. Seit 2019 ist der mittlerweile 35-Jährige dort und ist immer noch Stammkraft bei RWE. Und Rufat Dadashov, der seit wenigen Wochen beim FC Schalke II spielt, trug beim 0:2 in Lotte nichts bei. Drei Partien machte er bisher für die Schalke und traf einmal.

Im Norden spielt Tommy Grupe (2012 ein halbes Jahr beim SCP unter Vertrag) seit 2018 beim VfB Lübeck. Im Regionalligaspiel bei Holstein Kiel II fabrizierte er ein Eigentor, das zur 0:1-Niederlage in Kiel führte. Upps.

Erinnert sich noch jemand an Heiner van den Berg? Drei Jahre lang kickte der Mittelfeldspieler zwischen 1993 und 1996 für den SCP. Sein Sohn Bennet spielt heute beim FC St. Pauli II. Und Marco, der Sohn des frühere Preußen Ralf Heskamp, spielt mittlerweile für Altona 93 in Hamburg. Das nur am Rande.

Im Nordosten bekommt Ex-Torwart Nils Körber derzeit vor allem bei Hertha BSC II Einsatzzeiten. Am Dienstagabend stand er beim 2:3 gegen den BFC Dynamo zwischen den Pfosten. Dort, bei Dynamo, spielt Justin Möbius, der im vergangenen Jahr trotz vieler Vorschusslorbeeren in Münster nie so richtig Fuß fasste. Möbius spielte am Dienstag auch.

Noch ein Ex-Preuße im Nordosten: Ugur Tezel spielt beim Berliner AK und war am Dienstag beim 1:0-Sieg beim Aufsteiger FC Eilenburg im Einsatz.

Ach ja, auch wenn „Pele“ Wollitz kein Ex-Preuße ist, bekommt er als Dauer-Nervensäge mit Osnabrücker Vergangenheit und Dauergast im Preußenstadion eine Erwähnung: Am Dienstag gab es für seine Mannschaft Energie Cottbus eine 0:3-Klatsche gegen Altglienicke…

Ein Blick in den Südwesten: Philipp Hoffmann (29), spielte sechs Jahre für den SCP, wurde in Corona-Zeiten nie richtig verabschiedet, und kickt seit 2020 beim FC Homburg. Dort ist er Stammspieler und spielte am vergangenen Wochenende 3:3 gegen TSG Hoffenheim II.

Denis Mangafic spielt als Stammkraft beim FSV Frankfurt und hatte etwas mehr Glück als Hoffmann: Mit dem FSV gewann er mit 1:0 gegen Hessen Kassel. Für den SCP war Mangafic nur 2016/2017 am Ball, kam damals ebenfalls vom FSV nach Münster und kehrte über den Umweg Borussia Fulda 2018 zurück nach Frankfurt.

Nejmeddin Daghfous. (Foto: Schulte)

Immer noch aktiv ist Nejmeddin Daghfous. Der spielte 2011 und 2012 beim SC Preußen, kam nach dem Aufstieg der Adler erst im Herbst zum Team und war nach durchschnittlichen Leistungen zum Saisonende auch schon wieder weg. Nun ist er nach knapp einem Jahr Vereinslosigkeit seit Januar 2021 für den FC Gießen aktiv, wo er am Wochenende erstmals überhaupt in dieser Saison im Kader stand und für 21 Minuten eingewechselt wurde.

Münsters früherer Co-Trainer Sreto Ristic ist weiterhin Trainer bei Kickers Offenbach, unterlag aber gerade mit 1:2 gegen den SSV Ulm, wo wiederum Lennart Stoll und Tobias Rühle spielen. Beide waren auch im Einsatz, Rühle erzielte sogar das zwischenzeitliche 1:1 und ebnete damit den Weg zum Auswärtssieg. Sein drittes Tor im vierten Spiel (2 Vorlagen). In der Regionalliga ist Rühle deutlich torgefährlicher als in der 3. Liga beim SCP. Und Stoll, mittlerweile 25, ist ebenfalls Stammkraft in Ulm, traf in dieser Saison auch schon einmal.

Ristics ehemaliger Chef Horst Steffen ist Trainer in Elversberg. Mit dem SVE war Steffen einige Zeit lang stark aufgestellt, doch in dieser Saison läuft es nicht. Nur Platz 14 (von 19) in der Südwest-Staffel – da wächst die Unruhe. Doch am vergangenen Wochenende gewann Elversberg immerhin deutlich mit 4:1 gegen Rot-Weiß Koblenz. Einige altbekannte Preußen waren dort im Einsatz: Für Elversberg spielte Charles Eli Laprevotte und Luca Schnellbacher, auf Koblenzer Seite war Osman Atilgan im Einsatz, der im vergangenen Jahr nicht viel zum Saisonerfolg der Preußen beisteuern konnte.

Schnellbacher ist in Elversberg Stammkraft, traf in dieser Saison aber noch nicht. Auch Laprevotte gehört zum Stammteam. Seit Sommer ist er in Elversberg, kam aus Offenbach. In der Saison 2017/2017 war er für den SCP am Ball, Schnellbacher gehörte bekanntlich zum Preußen-Abstiegs-Team 2019/2020.

In Bayern ist Nico Rinderknecht aktiv: Mit dem 1. FC Schweinfurt war er zuletzt beim FC Memmingen zu Gast und unterlag dort mit 0:1. In der Saison 2017/2018 spielte er für den SCP, kommt in der laufenden Saison als Stammspieler in Schweinfurt auf 10 Einsätze. Ältere Preußenfans werden sich erinnern: Der 1. FC Schweinfurt war Anfang der Neunzigerjahr mal kurz Gegner der Preußen in der 2. Bundesliga (und gegen Schweinfurt holte der SCP damals den höchsten Sieg in den zwei Jahren 2. Liga – mit 5:0 schlug der SCP den FCS damals.)

Honorary mentions

Dennis Dowidat, 2012/2013 für den SCP am Ball, spielt mittlerweile in der Oberliga Niederrhein beim TSV Meerbusch. Mittlerweile ist er 31 Jahre alt. Rocky Krohne (34) beendete 2020 seine Karriere.