Wieder kein Sieg, aber ein Punkt der Moral gegen Braunschweig

Wieder kein Sieg, aber ein Punkt der Moral gegen Braunschweig

11. November 2019 0 Von Carsten Schulte

Die schlechte Nachricht: Die Sieglos-Serie der Preußen nimmt beängstigende Ausmaße an. Die gute Nachricht: Das 1:1 gegen Eintracht Braunschweig darf den Preußen als Muster dienen, um die nächsten Spiele anzugehen. Das Braunschweiger Führungstor fiel per Sonntagsschuss, Heinz Mörschel glich kurz vor Ende aus.

Preußen-Trainer Sven Hübscher hatte sein Team auf drei Positionen verändert. Alexander Rossipal, Kevin Rodrigues Pires und Maurice Litka (Gelbsperre) blieben draußen, Simon Scherder, Seref Özcan und Niklas Heidemann kamen ins Spiel. Aber mehr noch: Der SC Preußen ordnete vieles dem Thema Torvermeidung unter. Die Systemumstellung auf ein fast klassisches 4-4-2 half und gab dem SC Preußen insgesamt mehr Zugriff auf diese Partie.

Das Spiel im Forum

Vor nur 6.800 Zuschauern im leicht verregneten Preußenstadion bekam der SCP die erste Chance schon nach Sekunden. Heinz Mörschel scheiterte nach 24 Sekunden nach Hereingabe von Niklas Heidemann. Das wäre ein Auftakt geworden…

Doch schon kurz danach war das Spiel schon wieder unterbrochen. Im Braunschweiger Block wurde Pyrotechnik entzündet – und zwar nicht zu knapp. Für gute zwei Minuten war Pause.

Pyrotechnik im Braunschweiger Block.

Dann ging es weiter. Braunschweigs erste Chance erlaubte Simon Scherder, der einen weiten Ball unterlief und der Eintracht damit Raum gab. Aber Oliver Schnitzler spielte mit und klärte die Szene.

Es war ein recht munteres Spiel in dieser Anfangsphase. Braunschweig zielte durch Kobylanski nach 8 Minuten knapp neben das Preußentor, Hoffmann versprang beim Konter eine Minute später der Ball.

Nach 19 Minuten jubelte der SCP, aber Luca Schnellbacher stand wohl im Abseits. Nun ja. Eben dieser Schnellbacher scheiterte nach 27 Minuten mit seinem Schussversuch.

Stimmen der Trainer zum Spiel

Und die Eintracht? Preußens Viererkette machte ihren Job ordentlich und ließ aus dem Spiel wenig zu. Auch Martin Kobylanski blieb bei seiner Rückkehr und mit Standards wenig gefährlich. Sein Freistoß nach 33 Minuten senkte sich nur dank Mithilfe des Windes noch leidlich Richtung Preußentor.

Der SCP bekam durch Heidemann noch eine Chance vor der Pause. Doch die Direktabnahme des Preußen flatterte am langen Pfosten vorbei. Und Sekunden vor der Halbzeit scheiterten Heidemann und dann Philipp Hoffmann gleich im Doppelpack. Es blieb beim 0:0.

Nach dem Wechsel

Unverändert kam der SCP aus der Pause. Es dauerte etwas bis zur nächsten Torraumszene. Dann war es Kobylanski mit einem Freistoß, der aber sichere Beute von Schnitzler wurde.

Es schien so ein 0:0-Spiel zu werden. Regen zog übers Oval, das Spiel auf tiefem und seifigen Rasen wurde schwieriger. Tja, aber dann traf doch Braunschweig. Heidemann klärte einen Ball zu kurz aus dem Strafraum des SCP, Benjamin Kessel nahm den Ball volley und drosch ihn ins rechte Eck. Die Führung für Braunschweig!

Benjamin Kessel feiert sein 1:0 in Münster.

Einiges deutete auf eine weitere Niederlage der Preußen hin. Aber der Treffer weckte die Lebensgeister der Preußen noch einmal. Mit dem Mute der Verzweiflung – es half ja nichts! – warf der SCP alles nach vorn. Und nach 63 Minuten war der SCP wirklich nah dran: Gleich dreifach scheiterte der SCP an der vielbeinigen Abwehr der Gäste – den letzten Schussversuch unternahm Hoffmann.

Aber geschlagen war dieser SCP nicht. Trainer Sven Hübscher wechselte offensiv ein. Dadashov und Grodowski kamen in die Partie.

Kurz nach der 70. Minute bekam der SCP drei Ecken in Folge – zwei davon waren beschämend schlecht, die dritte landete dann endlich halbwegs brauchbar im Zentrum. Ob da noch jemand an den Ausgleich dachte?

Er fiel, aber er fiel spät. Es dauerte bis zur 86. Minute, ehe ein Scherder-Freistoß von der Mittellinie am Strafraum der Braunschweiger landete. Dadashovs Kopfballverlängerung landete vor den Füßen von Heinz Mörschel, der den Ball hellwach unter Torwart Yannik Bangsow durchspitzelte. Der Ausgleich!

Münster versuchte, angefeuert vom spät erwachten Publikum, nun alles. Vier Minuten Nachspielzeit vergingen, aber das Siegtor fiel nicht mehr. Dennoch: Ein Punkt für die Moral. Nur bedingt einer für die Tabelle. Der Abstand auf einen Nichtabstiegsplatz beträgt nun drei Punkte (auf Kaiserslautern). Platz 15 (Uerdingen) ist allerdings bereits sechs Punkte weg….