Unterirdische Halbzeit bringt Preußen Münster 1:4-Klatsche gegen Bayern II

Unterirdische Halbzeit bringt Preußen Münster 1:4-Klatsche gegen Bayern II

28. September 2019 0 Von Carsten Schulte

Es gibt da nichts zu beschönigen. Der SC Preußen Münster hat am Samstag eine der schlechtesten Halbzeit der Vergangenheit hingelegt. Eine Woche nach dem als Hoffnungsschimmer geltenden 2:2 in Halle blieben die Adler wirklich alles schuldig. München traf nach Belieben, Münster machte Platz und servierte den Raum zum Spielen mit Abstand. Kein Zweikampfwille, viel zu weit weg, nichts ging. So lag der SCP bereits nach 41 Minuten mit 0:4 hinten – und die zweite Halbzeit darf man schon vorab einfach abhaken. Münster wollte noch Schlimmeres verhindern, München ließ den SCP machen. Immerhin traf Rufat Dadashov noch zum 1:4, was die Sache weder schöner machte noch Anlass zu großer Freude war.

Preußen-Trainer Sven Hübscher hatte seine Elf nur auf einer Position verändert. Für Okan Erdogan rückt Simon Scherder wieder ins Spiel.

Das Spiel im Preußen-Forum

Im Grunde – und so sah es auch Trainer Sven Hübscher später – war aber eben dieses Spiel bereits nach 12 Minuten entschieden und verloren. Da lag Münster schon mit 0:2 hinten, weil zuerst Kwass Okyere Wriedt durch das Mittelfeld spazieren durfte, dann ungestört in den Strafraum und schließlich zum 1:0 traf (4.). Die kalte Dusche kurz nach dem Start. Und weil Oliver Batista Meier keine Mühe hatte, ein langes Zuspiel von rechts zum 2:0 ins Tor zu drücken. Das ging alles viel zu einfach, weil der SCP in allen Szenen einfach zu spät kam oder die entscheidenen Szenen verpatzte.

Chancen für den SCP waren doch eher spärlich. Özcan versuchte es mal nach 11 Minuten, kurz vor dem 0:2, aber sein Distanzschuss aus 25 Metern flatterte auch meterweit über das Tor. Eine Szene bekam Rodrigues Pires nach 21 Minuten, aber auch dieser Schuss aus spitzem Winkel strich am Tor vorbei.

Zusätzlich holte sich der SCP bis zur 30. Minute auch noch drei Gelbe Karten gegen Mörschel, Brandenburger und Kittner ab. Und dann wurde Simon Scherder an der Mittellinie gefoult, Münster überlegte kurz, wie es damit umgehen sollte – aber die Bayern spielte weiter, durfte den Ball über Wriedt in den Strafraum bringen und dann flach aus 14 Metern ins Torwart-Eck einschießen. „Ich weiß nicht, ob das ein Torwartfehler war“, so Preußen-Keeper Schulze Niehues anschließend. „Es war einfach ein strammer Schuss und der ist im kurzen Eck ebenso schwierig wie am langen Pfosten.“

Wie auch immer: Da stand es 3:0, ohne dass die Bayern weitere Chancen herausgespielt hätten. Drei Torschüsse, drei Treffer. Das genügt gegen neben sich stehende Adler.

Sogar das 4:0 legte der SCP noch vor der Pause nach. Da traf erneut Wriedt und machte die Demütigung perfekt. So ging es in die Pause.

Heinz Mörschel zu spät gegen die Bayern… Zur Pause blieb er in der Kabine.

Der SCP reagierte zur Pause: Rodrigues Pires blieb nach schwacher Leistung drinnen, für ihn kam Erdogan. Und für Mörschel rückte Maurice Litka ins Team.

Die Bayern taten das, was normal ist. Sie machten alles etwas ruhiger und langsamer, nur nicht mehr überarbeiten. Das gab Münster etwas Raum und brachte am Ende auch zwei, drei halbwegs gute Chancen. Aber natürlich war das alles wertlos, weil das Spiel lange vorher verloren war. Seref Özcan wurde das belebende Element in der zweiten Hälfte, aber es war ja sinnlos. Für die Bayern vergab der eingewechselte Joshua Zirkzee gleich zwei-, dreimal das 5:0. Die beste Szene wohl nach 76 Minuten, als Schulze Niehues bravourös rettete.

Münsters Szenen bestanden aus Ecken (9:1 am Ende!) und Freistößen. Standards eben. Eine davon führte nach 83 Minuten immerhin zum Ehrentreffer durch Dadashov. Özcan brachte den Ball fast von der Torauslinie in die Mitte, da drückte der Aserbaidschaner den Ball über die Linie. Große Freunde gab es darüber nicht und es war auch kein Start zur großen Aufholjagd.

Die Bayern spielten es einfach runter, hatten sogar noch einen Pfostentreffer durch Zirkzee, dann war es endlich nach zwei Minuten Nachspielzeit vorbei.

Nach dem Hoffnungsschimmer in Halle verpuffte alles am Samstag im westfälischen Regenwetter.