Tabellenführung lockt: Spitzenspiel gegen den SC Wiedenbrück

Tabellenführung lockt: Spitzenspiel gegen den SC Wiedenbrück

25. November 2021 0 Von Carsten Schulte

Wer hätte das gedacht? Unversehens ist das west-ostwestfälische Duell zwischen Preußen Münster und dem SC Wiedenbrück ein veritables Spitzenspiel geworden. Dem SC Preußen winkt im besten Fall sogar die Tabellenführung, mindestens über Nacht.

Foto: In der vergangenen Saison jubelte der SCP gegen Wiedenbrück unter Flutlicht. Hier mit dem Ex-Preußen Ousman Touray (l.), der nun das SCW-Trikot trägt.

Also: Am Freitagaben treffen im Preußenstadion der Tabellenzweite und der Tabellensechste (!) aufeinander. Ja, der SC Wiedenbrück steht auf Platz 6 der Regionalliga West und führt damit mindestens das obere Mittelfeld der Liga knapp hinter den Spitzenteams an. Mit 29 Punkten liegt das Team von Daniel Brinkmann (seit Januar 2020 im Amt) richtig stark im Feld. Und nicht nur die Tabellenlage sollte dem SC Preußen Warnung sein. Im vergangenen Jahr waren beide Spiele zwischen Münster und Wiedenbrück ausgesprochen umkämpft und eng. Zuhause holte sich der SCP mühsam einen 2:1-Sieg, auswärts kam er über ein 1:1 nicht hinaus.

Am vergangenen Wochenende siegte Wiedenbrück deutlich mit 3:0 gegen jenen VfB Homberg, der Münster vor wenigen Wochen fast stolpern ließ. Nur eine Niederlage mehr als der SCP hat sich der SCW eingefangen – und hat in der Liga Erfolg wegen seiner extrem stabilen Defensive.

Gerade einmal 9 Gegentore kassierte Wiedenbrück in seinen bisher 16 Spielen (in Düsseldorf steht noch ein Nachholspiel an, in dem Wiedenbrück sogar mit Oberhausen gleichziehen könnte). 9 Gegentore! Nur Wuppertal kommt auf die gleiche Zahl, kein Klub hat weniger Gegentore kassiert. Alle drei Niederlagen des Teams fielen denkbar knapp aus: 0:1, 0:1, 0:1. Gegner waren Fortuna Köln, Lippstadt und Rödinghausen. In 9 der 16 Spiele blieb Wiedenbrück ohne Gegentor.

Allerdings – das ist die Kehrseite – hat der SCW auch nur 20 Tore erzielt, 7 davon gehen auf die Kappe des Ex-Preußen Benedikt Zahn, der in der vergangenen Saison noch das Preußentrikot trug. Apropos Ex-Preuße: Ein Wiedersehen könnte es auch mit Ousman Touray geben, beim 3:0 gegen Homberg gehörte der Mittelfeldspieler (2 Saisontore) zur Startelf der Wiedenbrücker.

Es lockt aber die Tabellenführung für den SCP. Mit 40 Punkten würde der SCP als erstes Team der Liga diese Marke erreichen und mindestens über Nacht auf Platz 1 springen. Am Samstag kann dann Essen gegen Rödinghausen nachziehen. Oder nicht, wer weiß?

Der SCW litt zwischenzeitlich unter verschiedenen Corona-Fällen, doch hat sich die Lage wieder beruhigt. Alle Spieler sind im Training. Und Trainer Brinkmann rechnet sich durchaus etwas aus: „Es wird nicht einfach, aber es gibt eien ziemlich guten Plan, wie wir sie knacken können“, so seine Ansage. Nur abwartend und defensiv will der SCW in Münster nicht antreten – man wolle dem Spiel den eigenen „Stempel aufdrücken“ und aktiv sein. Da darf man gespannt sein.

Preußen-Personal

Beim SC Preußen fallen zwei Spieler aus: Deniz Bindemann (Muskel) und Jannik Borgmann (Bänderriss, Pause bis in den Winter). Borgmann bleibt einfach ein Pechvogel, zuletzt gehörte er wieder zum Startpersonal, schon fällt er wieder aus. Im Training war es passiert, einfach dumm gelaufen.

Ansonsten sind alle Preußen an Bord – von den Langzeitverletzten Kwadwo, Daube und Schwadorf einmal abgesehen.

Statistik
Spiele zwischen Münster und Wiedenbrück sind eher selten – zumindest als Ligapartie. In der Oberliga-Saison 2007/2008 standen sich beide Klubs erstmals überhaupt in Punktspielen gegenüber. Damals gewann der SCP daheim mit 2:0, spielte auswärts 1:1. In Münsters Aufstiegssaison 2010/2011 gab es erneut zwei Spiele, dann in der Regionalliga West. Der SCP gewann beide Partien locker mit 2:0 und 3:0. Und dann kamen im vergangenen Jahr bekanntlich zwei weitere Spiele hinzu.

Sicherheit

In allen Stadionbereichen (Steh- und Sitzplatz) gilt weiterhin eine grundsätzliche Maskenpflicht. Dies gilt an allen Zuwegungen und Wartebereichen sowie an den Ein- und Ausgängen. Vorgeschrieben sind FFP2 (verpflichtend im Innenbereich) oder medizinische Masken. Einfache Stoffmasken reichen nicht aus. Die Maske darf nach Einnahme des festen Sitz- oder Stehplatzes abgenommen werden. 

Im Preußenstadion gilt weiterhin die 2G-Regelung. Für die Zuschauer bedeutet das, dass nur vollständig geimpfte oder genesene Personen Zutritt zu den Heimspielen erhalten. Ausdrücklich von den 2G-Regeln ausgenommen sind in der aktuellen Landesverordnung Kinder und Jugendliche bis einschließlich 15 Jahren, sofern sie nach dem Schuleintritt den verpflichtenden Schultestungen unterliegen. Dies findet zukünftig auch im Preußenstadion Anwendung. Ein Altersnachweis ist besonders von älteren Kindern beim Einlass zu erbringen, teilt der SCP mit.

Für Erwachsene gilt: Ohne Personalausweis/Lichtbildausweis gibt es keinen Zutritt. Das Stadion ist ab 17.30 Uhr geöffnet.

Staige.tv (ehemals Soccerwatch) überträgt das Spiel.