Preußen Münster legt auch Einspruch gegen Chemnitz-Spiel ein

Preußen Münster legt auch Einspruch gegen Chemnitz-Spiel ein

19. Juni 2020 1 Von Carsten Schulte

Der SC Preußen Münster hat am Donnerstag einen Einspruch gegen die Wertung des Spiels beim Chemnitzer FC (0:1) eingelegt. Unverändert stellt sich der SCP damit öffentlich gegen den Deutschen Fußball-Bund (DFB).

Schon in den vergangenen Wochen hatte der SCP wiederholt Einspruch eingelegt – unter anderem gegen die Fortsetzung des Spielbetriebs in der 3. Liga. Diese Beschwerde hatte der DFB bereits am 11. Juni zurückgewiesen – aber nicht der Sache wegen, sondern wegen eines Formfehlers. Die Beschwerde sei nicht fristgerecht eingegangen.

Seitdem hat der SCP wiederholt Beschwerden eingereicht: Gegen die Spielwertung der Partie in München, gegen die Festsetzung der Spieltage 30 bis 34 und dann die Spieltage 35 bis 38.

Nun kommt das Spiel gegen Chemnitz mit in die Liste. Der SCP erklärt, dass er gegen jene Resultate (und Entscheidungen) Einspruch einlegt, die den Klub negativ betreffen. Im Juristendeutsch heißt das: Jedes Ergebnis, jede Entscheidung zum Nachteil des SCP ist eine „Beschwer“. Niederlagen in München oder Chemnitz sind so eine „Beschwer“, die Siege gegen Halle oder Unterhaching nicht.

Der Klub behält sich nach eigener Aussage vor, auch gegen weitere Spielergebnisse Einspruch einzulegen.

Der SC Preußen Münster spielt seit dem Wiederbeginn der 3. Liga ausschließlich unter ausdrücklichem Vorbehalt bzw. Protest und hat seine Haltung stets offen und transparent gegenüber dem DFB kommuniziert, heißt es.

Die Argumente des SCP sind unverändert: Ein sportlich integrer Wettbewerb sei nicht mehr gegeben. „Insbesondere durch Regeländerungen inmitten der laufenden Saison und durch die Verlängerung der Spielzeit über den 30. Juni 2020 hinaus wird der Fair-Play-Gedanke, der in der DFB-Satzung und im DFB-Ethik-Kodex fest verankert ist, ausgehebelt.“ Zudem hätten unterschiedliche behördliche Verfügungslagen zu Wettbewerbsnachteilen geführt – beispielhaft könnte man Dynamo Dresden erwähnen. Aber auch in der 3. Liga gibt es eben Probleme, die aus dem unterschiedlichen Trainingsstand resultieren. „Darüber hinaus wirken sich die erheblichen Reisestrapazen und die aus unserer Sicht zu eng getakteten Spielansetzungen insbesondere für Vereine wie den SC Preußen Münster, die aus wirtschaftlicher und finanzplanerischer Verantwortung nur kleine Kader zur Verfügung haben, nachteilig aus.“

Dass das Saisonende erst im Juli ansteht, sorge für weiter unklare Vertragsverhältnisse und mögliche Wettbewerbsverzerrungen.

Erneut verweist der SCP darauf, dass entgegen der Kommunikation des DFB das Meinungsbild nicht tragfähig gewesen sei – lediglich die Hälfte der Klubs hätten für eine Saisonfortsetzung gestimmt.

Ungeachtet der mäßigen Erfolgsaussichten bleibt der SCP in seinem Handeln konsequent und hält damit die Diskussion über das Saisonfinale aufrecht.