Mölders gnadenlos: Preußen Münster verliert gegen 1860 München

Mölders gnadenlos: Preußen Münster verliert gegen 1860 München

21. Dezember 2019 0 Von Carsten Schulte

Das war’s mit dem kurzen Höhenflug der Adler. Am Samstagnachmittag zeigte der SC Preußen Münster zwar eine gute Halbzeit, ging dann aber in der zweiten Halbzeit unter, weil Sascha Mölders per Kopf zum 1:0 traf und die Preußen „dank“ einer Gelb-Roten Karte gegen Ole Kittner auch noch 20 Minuten lang in Unterzahl spielen mussten.

Der Abstand auf den rettenden Patz 16 beträgt weiter fünf Punkte – und nach Lage der Dinge kann der SC Preußen in der derzeitigen Verfassung nur noch auf diesen Platz hoffen. Darüber steigt der Abstand rasant an…

Das Spiel im Forum

Arne Barez musste in seinem vorerst letzten Drittliga-Spiel als Interimstrainer zweimal wechseln. Fridolin Wagner fiel mit Gelb-Rot-Sperre aus und verdingte sich stattdessen als Schal- und Tassenverkäufer vor der Tribüne. Und Heinz Mörschel musste leicht angeschlagen und mit Trainingsrückstand zunächst auf der Bank Platz nehmen. Für die beiden kamen Okan Erdogan und Luca Schnellbacher in die Partie.

Das erste Ausrufezeichen bildete die Zuschauerkulisse. 8.154 Zuschauer – und damit exakt vier mehr als gegen Kaiserslautern – bildeten den Saisonrekord für den SCP. Rund 1.200 bis 1.300 davon kamen aus München.

Und auf dem Platz? Da wuchtete Philipp Hoffmann nach zwei Minuten den ersten Ball vor das Tor der Löwen – aber in der Mitte rutschte Rufat Dadashov der Ball über die Füße und knapp am Pfosten vorbei.

München tat sich einigermaßen schwer und fand offensiv im Grunde gar nicht statt. Besser und gefährlicher wirkte (und war) der SCP.

Luca Schnellbacher unterstrich das nach knapp einer Viertelstunde mit einem weiten Ball knapp über das Gästetor. Und nach knapp einer halben Stunde zielte Hoffmann neben das Tor.

Nein, das war kein Offensivspektakel, sondern ein „Abnutzungskampf“ (Löwen-Trainer Michael Köllner) auf einem schwierigen Rasen.

Nach 35 Minuten hätte sich der SCP durchaus mit der Führung belohnen können. Kapitän Julian Schauerte legte schön zurück auf Luca Schnellbacher, der ließ durch (oder verpasste?), aber der SCP machte auss einer Schusschance eben nichts. Und auch kurz danach, als diesmal Seref Özcan ablegte, scheiterte Schauerte mit dem Distanzschuss.

Zwei Chancen bekam der SCP noch vor der Pause: Ein Scherder-Kopfball nach einer Ecke und ein Dadashov-Kopfball ebenfalls nach einer Ecke.

Und München? Tat sich sehr schwer und wurde im Grunde nur nach 33 Minuten einmal auffällig, als Mölders nach einem Freistoß am langen Pfosten vorbeizielte.

Das gab Hoffnung für Halbzeit 2.

Das Bilder wandelte sich in der zweiten Halbzeit. München hatte taktisch umgestellt und bekam mehr Druck auf das Spiel, wurde plötzlich griffiger. Die Preußen rückten tief in die eigene Hälfte – und mussten früh wechseln. Für den verletzten Nico Brandenburger kam Heinz Mörschel ins Spiel.

Auch Alexander Rossipal musst nach 69 Minuten angeschlagen runter – seine muskulären Probleme machten ihm weiter zu schaffen. Die erzwungenden Wechsel raubten dem SCP auch ein wenig die Möglichkeiten, anders zu reagieren.

1860 München dominierte das Spiel jetzt, vom SCP kam praktisch keine Entlastung mehr.

Ein harmloser Schuss von Dennis Dressel war nach 60 Minuten zwar keine Warnung, aber ein kleines Signal. Zufall oder nicht: Wenige Minuten später führte München, weil Sascha Mölders viel zu frei zum Kopfball kam, der sich ins lange Eck senkte. Wieder ein Gegentor, aber diesmal warteten alle Preußen vergeblich auf irgendeine Reaktion der Preußen.

Sascha Mölders (hinten) jubelt über das Siegtor. Vorne Rufat Dadashov.

Im Gegenteil: Kaum war der Jubel der Gäste verklungen, da spielte der SCP in Unterzahl. Der schon verwarnte Ole Kittner lieferte sich an der Mittellinie einen Zweikampf mit Timo Gebhardt. Der drehte sich in den Preußen, fiel – und Schiedsrichter Florian Lechner entschied auf Foul von Kittner! Gelb-Rot, eine Fehlentscheidung.

Jetzt wurde es richtig schwer. Kraft weg, Mut auch ein wenig weg, vom SCP kam einfach gar nichts mehr. Bis zum Schlusspfiff warteten die Preußen auf irgendeine Preußen-Chancen, aber München ließ erstens nichts mehr zu, vergab aber seinerseits noch eine glänzende Chance zum 2:0. Das war aber schon nach 88 Minuten, als Prince Osei Owusu den Ball aus spitzem Winkel knapp über das Preußen-Tor drosch.

Die Gäste nahmen mit zwei späten Wechseln noch Zeit von der Uhr, aber dann war Schluss.

Der SC Preußen bleibt bei 16 Punkten und muss im Winter einige wichtige Entscheidungen treffen.

Tabelle nach dem 20. Spieltag

1.MSV Duisburg20123541:271439
2.FC Ingolstadt 041997337:221534
3.SV Waldhof Mannheim2089333:25833
4.Eintracht Braunschweig2096532:25733
5.SpVgg Unterhaching2089330:23733
6.Hallescher FC1994634:211331
7.SV Meppen2087540:291131
8.TSV 1860 München2085731:30129
9.1. FC Kaiserslautern2085736:36029
10.KFC Uerdingen 051985623:25-229
11.FC Hansa Rostock2084827:28-128
12.1. FC Magdeburg2069527:21627
13.Würzburger Kickers1982932:39-726
14.FSV Zwickau2066831:30124
15.FC Bayern München II1964934:41-722
16.FC Viktoria Köln2056933:42-921
17.Chemnitzer FC2048832:38-620
18.SG Sonnenhof Großaspach20451121:40-1917
19.SC Preußen Münster20371029:40-1116
20.FC Carl Zeiss Jena19331319:40-2112