Jetzt überall zu kaufen: Fußballfibel SC Preußen Münster

Jetzt überall zu kaufen: Fußballfibel SC Preußen Münster

3. Dezember 2020 0 Von Carsten Schulte

Ich habe ein neues Buch über den SC Preußen Münster geschrieben. Es ist ab sofort überall im Buchhandel zu kaufen oder zu bestellen. Es heißt „Fußballfibel SC Preußen Münster“ und kostet 12,99 Euro.

Worum geht es? Das Buch beschäftigt sich im Kern mit der Frage, woher das Selbstverständnis und manche Erwartungshaltung beim SCP stammen. Und wie die Realität oft ganz anders aussah. Dazu zeichne ich die Jahre bis etwa 2011 nach – mit den wenigen Höhepunkten wie Vizemeisterschaft, Bundesliga, 2. Bundesliga bis hin zum Abstieg 2006 und der Rückkehr 2011.

Den größten Raum im Buch nimmt die Zeit ab 2011 ein: Denn seit dem Aufstieg in die 3. Liga spielt(e) der SC Preußen endlich wieder offiziell im Profi-Fußball. Die 3. Liga als eingleisige und bundesweite Liga darf man durchaus vergleichen mit Münsters bis dahin letzter Profizeit 1989-1991. Fünf der damals beteiligten Zweitliga-Klubs spielen heute noch oder wieder in der 3. Liga, darunter Mannheim, Meppen, Saarbrücken. Andere wie Schweinfurt, Havelse, Oldenburg oder BW 90 Berlin sind längst im Amateurfußball verschwunden. In der 3. Liga gaben sich während der vergangenen neun Jahre Profiklubs wie Kaiserslautern, Bielefeld, Karlsruhe, Rostock, Dresden, Aue, Darmstadt oder Paderborn die Klinke in die Hand.

Wie hat sich der SCP sportlich und strategisch verändert in diesen Jahren? Das wird im Buch nachgezeichnet. Denn neben einer seltsam schwankenden Leistungskurve hat der SCP auch strukturell eine fundamentale Veränderung vollzogen – von der am Ende völlig ausufernden Stadiondebatte bis hin zur Ausgliederung. Aber es geht dabei auch um die Anpassungsstörungen, die sich dabei ergeben haben. Und die wichtige Frage, vor der die Preußen heute stehen: Wer sind wir eigentlich? Wofür steht dieser Klub?

Das Buch passt insofern prima in die Zeit, denn gerade nimmt das Thema Leitbild endlich Fahrt auf.

Inhaltlich schließt sich das Buch, vor allem im letzten Teil, an das 2019 veröffentlichte Buch „Preußen & Münster“ von Dietrich Schulze-Marmeling und Hubert Dahlkamp an. Darin geht es um die oft schwierige Beziehung zwischen Stadt(-Gesellschaft) und Klub. In der Fußballfibel geht es mehr um das Selbstverständnis und die Haltung des Klubs.

Inhalt

  • Wer sind wir?
  • Dabei, selten mittendrin: Zwischen 1950 und 1980
  • Kurzes Abenteuer 2. Liga
  • Die vergessenen Neunziger
  • Vom Spitzenteam zum Abstieg
  • Der große Führungswechsel 2006
  • Fünf Jahre zur Wiedergeburt
  • 3. Liga: Zurück auf der Landkarte
  • Das Dammeier-Debakel
  • Stagnation, Auf und Ab, Abstieg
  • Der SCP und seine Fans
  • Hausgemachte Probleme
  • Der große Wechsel 2016
  • Und nun?

Wo ist das Buch zu haben?

Grundsätzlich ist das Buch mit der ISBN in jeder Buchhandlung (in den meisten Fällen sogar über Nacht) zu bestellen:

Fußballfibel SC Preußen Münster
Broschiert, 12,99 Euro
ISBN: 978-3-7308-1665-3


Wer in Münster lebt, sollte die lokalen Buchhändler bevorzugen, z.B. Buchhandlung Schatzinsel oder auch Medium, Wunderkasten (Gievenbeck), Lesezeit (Mecklenbeck) oder Buchfink (Wolbeck), zusätzlich natürlich bei den großen Filialisten wie Thalia (Ludgeristraße, Salzstraße) (Liste beispielhaft und unvollständig)

Online bestellen:

Direkt beim Verlag Culturcron
Bei Amazon

Diese Bücher sind aktuell über den SC Preußen Münster lieferbar:

111 Gründe, Preußen Münster zu lieben (Carsten Schulte), 9,99 Euro
Preußen & Münster (Dietrich Schulze-Marmeling und Hubert Dahlkamp), 19,90 Euro
Fußballfibel SC Preußen Münster (Carsten Schulte), 12,99 Euro

Leseprobe

Alles auf Anfang. Dritte Liga ade, willkommen in der Regionalliga. Die Adler sind gelandet, leider im falschen Horst. Schon wieder Vierte Liga. Das zweite Mal in bisher 114 Jahren Preußen Münster. Hallo Bergisch Gladbach, Lippstadt, Rödinghausen. Straelen und Ahlen. Tschüss Duisburg, Kaiserslautern, Rostock und Magdeburg. Der Abstieg kam unerwartet, aber nach dem Saisonverlauf nicht mehr überraschend. Um ehrlich zu sein, war das insgesamt schon verdient. Wer seit dem 10. Spieltag ununterbrochen auf einem Abstiegsplatz steht, hat in der Liga normalerweise nichts mehr zu suchen. Dabei hatten wir die Regionalliga doch gerade erst hinter uns gelassen. Im Mai 2011 stürmten wir den Platz im Preußenstadion. Ein lauer Frühsommertag. 18.500 Fans in Ekstase, sogar Gladbachs Trainer Sven Demandt grinste am Spielfeldrand über die aufgeregten Preußen. Die, also wir, gewannen gegen seine Fohlen mit 3 : 0 . Das war der Aufstieg in die Dritte Liga. Demandt war es ziemlich egal und wir sangen dann alle Nie mehr Vierte Liga, nie mehr, nie mehr!
Das war leider gelogen.

Immerhin: Neun Jahre hat sich der SC Preußen anschließend in der Dritten Liga gehalten. Das reichte, um zum „Dino“ der Spiel- klasse zu werden. Neun Jahre brachten 473 Punkte in 342 Spielen, Platz sechs in der ewigen Tabelle der Dritten Liga. Jetzt sind wir zurück bei den fast Vergessenen. Ziemlich hart kommt die Erkenntnis, dass es beim letzten Abstieg fünf lange Jahre dauerte bis zur Rückkehr. Endlose fünf Jahre in Emsdetten, in Rheine, im trostlosen Bonner Sportpark, bei Regenwetter in Gladbeck, dazu die Spiele in den runtergerockten Buden in Erkenschwick und Herne. Hüls. Kleve. LU-Oggersheim, Cloppenburg. Was macht eigentlich Cloppenburg? Ach so, Landesliga.

Damit wir uns nicht missverstehen: Unfälle waren weder der Ab- stieg 2006 noch der von 2020. Beide hatten sich in der einen oder anderen Form abgezeichnet. Vor allem der Absturz 2006 kam mit langer Ansage und ironischerweise begann alles mit einem Fast- Aufstieg. Es gab ja diese eine Saison 2000/2001, als die Preußen schon mit einem Bein in der Zweiten Bundesliga standen. Dann kam das verfluchte Auswärtsspiel bei Fortuna Köln und der nicht minder verfluchte Frank Döpper. Der machte mit seinem Aus- gleichstor alles kaputt. Nichts gegen Frank Döpper, er war ein feiner Kerl und (auch) wegen dieses Tores verpflichtete ihn der SCP etwas später selbst. Darum geht’s auch gar nicht. Münster war nah dran am Aufstieg, wieder mal. Aber dann vergeigte er es ebenso verlässlich auf den letzten Metern. Diese Art von Enttäuschungen ziehen sich durch viele Fan-Generationen in Münster. Jeder kann seine eigenen Lieder des Scheiterns singen, alles ziemlich klagvolle Lieder. Die Älteren hadern mit einem 4 : 1 -Sieg gegen Borussia Dortmund, andere bejammern einen furchtbaren Tag gegen Wuppertal 2006. Ein Spiel in Unterhaching 2013. Meppen 2020. Spiele zum Vergessen, die sich leider eingebrannt haben. Wir haben mit den Adlern eine Menge durchgestanden.

Aber der Reihe nach. Vielleicht passt es zu unserer Geschichte, dass am Anfang eine Frage steht. Was wird denn nun aus dem SC Preußen Münster? Die Antwort steht in weiten Teilen aus, während ich diese Zeilen schreibe. Unklarheit herrscht. Wer die Fußballfibel in den Händen hält, ist längst schlauer, mindestens ein bisschen.

Ich erinnere einmal kurz: Im Frühjahr 2020 drehte sich beim SC Preußen alles um etwas Hoffnung. Würde der Klassenerhalt noch gelingen? Und wenn nicht: Wie ginge es dann weiter? Was für ein Klub würde am Ende auf uns warten? Diese Fragen sind der Ausgangspunkt eines Buches, welches versucht, sich einem Klub zu nähern, der manchmal schwer zu fassen ist.

Die Ungewissheit ist als Spannungsbogen gleichermaßen na- heliegend wie symbolträchtig. Denn der Klub weiß ja nicht ein- mal selbst, wer und was er eigentlich ist. Er muss sich erst noch neu erfinden, vielleicht zum ersten Mal seit 1906.