Ex-Präsident Reinhold Schmelter ist gestorben

Ex-Präsident Reinhold Schmelter ist gestorben

21. Dezember 2020 1 Von Carsten Schulte

Der SC Preußen Münster trauert um seinen früheren Präsidenten Reinhold Schmelter. Das Preußen-Urgestein war Ende der Siebzigerjahre in einer schweren Zeit kurz Präsident des Klubs, er rettete den Klub damals vor dem Untergang. Nun ist er im Alter von 86 Jahren gestorben.

Foto: Reinhold Schmelter 2008 nach der Meisterschaft des SCP. Foto: Schulte

Schmelter starb nun im Kreise seiner Familie, wie der SC Preußen Münster mitteilt. Um den fröhlichen Preußen ranken sich viele Geschichten. Als der SCP Ende der Sieberzigerjahre durch Machenschaften des damaligen Vorstands (Stichwort schwarze Kassen) und drohende Zahlungsunfähigkeit vor dem Aus stand, war es Schmelter, der in einem beispiellosen Akt ganz Münster ansteckte – selten stellten sich so viele Menschen an die Seite des Klubs. Schmelter sammelte Geld ein, rettete den Klub und wollte eigentlich auch die Führungsstruktur der Preußen verändern.

Doch dabei stieß er auf Widerstand, schon ein Jahr später war er entnervt hin, Leo Hoffmann übernahm.

Schmelter blieb dem SCP über die Jahre treu. Ältere Fans erinnern sich an unzählige Auftritte von Schmelter bei Weihnachtsfeiern des Fanprojekts – stets mit ein, zwei Liedern im Gepäck. Manche belächelten ihn als schrullig, aber kaum ein Preuße lebte so für den Klub wie er.

Als Karnevalsprinz von Münster und Mitglied der Paohlbürger war auch immer mittendrin im Trubel.

Weihnachtsfeier 2006 beim SCP…

Nach der Oberliga-Meisterschaft 2008 unter Roger Schmidt hatte Schmelter in seinen „Kotten“ eingeladen, wo auch andere alte Preußenhelden wie Torwart Herbert Eiteljörge unter den mitfeiernden Fans saßen.

Wer Glück hatte, bekam von ihm regelmäßig Post mit Gedichten und Gedanken über Gott und die Welt. Schmelter ging fraglos als Menschenfreund durch.

In den vergangenen Jahren hatte sich Schmelter weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Zuletzt war 2017 etwas zu hören – damals hatte er die Ausgliederung des SC Preußen verfolgt und warb auch dafür.

Korrektur: In einer früheren Version des Textes stand irrtümlich, dass Günther Wellerdieck Nachfolger von Schmelter wurde. Wellerdieck war jedoch Schmelters Vorgänger.