Aaron Berzel feiert Sieg in Münster auch persönlich

Aaron Berzel feiert Sieg in Münster auch persönlich

22. Dezember 2019 1 Von Carsten Schulte

Es gibt in der Vergangenheit des SC Preußen Münster manch unfeinen Umgang mit Profis. Nicht immer verhielt sich der SCP professionell oder gar respektvoll. Eine Verletzung des früheren Preußen-Torwarts Michael Joswig nannte der damalige Sportchef Carsten Gockel auch schon mal „kein Beinbruch“.

Aber die Personalie Aaron Berzel ragt doch heraus. Der heute 27-Jährige kam im Winter 2015 aus Darmstadt zum SCP, bekam dort praktisch keinerlei Chancen. 8 Spiele machte er für den SCP, stand unter Ralf Loose ab Juli 2015 gar nicht mehr im Kader.

Es war offensichtlich, dass der SCP für den gelernten Innenverteidiger eigentlich gar keinen Bedarf hatte. Wie sich der SCP aber von Berzel trennte, war hart. Erst wurde er noch in der Sommerpause sportlich verbannt, dann sogar vom Trainingsbetrieb ferngehalten, wogegen Berzel mit einem Anwalt vorging – und dann überreichte ihm der SCP eine fristlose Kündigung.

Das Kapitel endete unrühmlich und darf als völlige Panne abgehakt werden. Nicht für Berzel, der auf den SC Preußen seither nicht gut zu sprechen ist, um es ganz vorsichtig zu sagen.

In München schlägt ihm ganz anderer Respekt entgegen. Seit 2017 spielt er in München, machte seither 66 Partien für die Löwen. Im vergangenen Sommer, als der TSV klamm war und Berzel vor dem Abschied stand, sammelten die Fans Geld, um den Allrounder halten zu können.

Und so lief Berzel am Samstagnachmittag in Münster eben auch wieder auf – und freute sich nach Abpfiff spürbar über die Punkte. „Das war für mich das Wichtigste“, ließ er nach der Partie wissen. Der Sieg in Münster versüße das Weihnachtsfest für ihn, so Berzel.